Das Vigilante Prinzip (German Edition)
Gebiet neuer Computertechnologien war. Er beendete das Gespräch mit Sugar und rief auf dem Smartphone in einem verborgenen Verzeichnis eine Applikation auf, die von besagter Freundin geschrieben worden und die nicht auf dem freien Markt erhältlich war.
»Gute Gwen«, murmelte Vigilante. »Du könntest allein mit der Verbreitung dieser App auf dem Schwarzmarkt steinreich werden.«
Er wählte auf dem Bildschirm des Telefons den Hersteller und das Fahrzeugmodell aus. Kurz darauf machte es Klick. Die Zündung wurde aktiviert. Der Motor startete.
Mit einem zufriedenen Grinsen schob Vigilante das Handy zurück in seine Jackentasche und fuhr los. Der Fahrer des Toyota würde heute einen Schreck überwinden und zu Fuß gehen müssen. Aber Vigilante nahm sich vor, den Wagen ordnungsgemäß irgendwo abzustellen und der Polizei einen Tipp zu geben, sobald er ihn wieder losgeworden war.
Er mied die A7 und nahm den Weg über Land. Als er das Hafengebiet hinter sich gelassen hatte, entspannte er sich. Von Polizei war weit und breit nichts zu sehen. Die Cops hatten genug damit zu tun, das Chaos auf der Autobahn zu regeln. Vigilante nahm mehrere Nebenstraßen und fuhr bewusst in eine falsche Richtung, um etwaige Verfolger abzuschütteln. Als er sicher war, dass ihm niemand folgte, nahm er den direkten Weg nach Heeslingen.
Wer hatte die drei Killer geschickt? Tschechische Waffenmodelle. Das sprach in erster Linie für Radek Novák. Aber war der Kerl irre genug, Vigilante aus dem Weg räumen zu wollen. Das hätte er bereits vor einigen Monaten einfacher in Prag haben können. Doch stattdessen hatte er ihm damals geholfen und das Leben gerettet.
Novák war ein Schwein, aber Vigilante sträubte sich noch immer, ihn als potentielle Gefahr einzustufen. Das wäre zu einfach. Es musste mehr dahinter stecken. Wer verfügte über Angriffsraketen, Bergungspanzer und vermutlich Kampfhubschrauber? Und wer wagte es, sie offen in einer Millionenstadt einzusetzen?
»Und warum passiert das ausgerechnet mir?« Vigilante schüttelte den Kopf. »Solche Shows ziehen für gewöhnlich nur Bond, Bauer und Hannigan ab. Das ist nichts für den alten Jed.«
Vielleicht hatte Light a Fire eine Idee, wenn er Heeslingen erreichte. Dass er ab dann weiterhin auf sich allein gestellt sein sollte, gefiel ihm gar nicht.
*
Novák ließ Arnie Hinsh warten. Der Tscheche war zusammen mit seinem Bodyguard wieder verschwunden und ließ ihn allein mit seiner Partnerin zurück. Karolyna. Kaum, dass die Tür hinter Novák ins Schloss gefallen war, machte sie Arnie bereits wieder Avancen.
Verdammtes Luder. Was hat sie wirklich vor?
Arnies Unruhe wuchs von Minute zu Minute. Trotz Nováks Aussichten, ihm einen Transportjob nach Washington anzubieten, hatte er eher das Gefühl, dass er dieses Loch von einem Zimmer nicht mehr lebend verlassen würde.
Er musste etwas unternehmen, wenn er leben wollte.
Leben.
Sein Blick wanderte zu Karolyna hinüber. Sie lächelte. Es war ein kaltherziges Lächeln. Die Frau war nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Arnie bezweifelte, dass sie überhaupt Interesse an ihm fand. Wahrscheinlich galt für sie nur das Spiel mit dem Feuer. Etwas Unanständiges zu tun. Etwas Verbotenes. Nur, dass es in diesem Fall gar nicht so verboten zu sein schien. Arnie hatte mitbekommen, dass es Novák nichts auszumachen schien, wenn seine Partnerin fremd vögelte.
Das Lächeln der Frau wurde offener. Sie deutete Arnies Blick falsch. Anscheinend hatte er nicht genug Abscheu hineingelegt. Zugegeben, sie sah gut aus. Scharf. Aber angesichts der Lage war er kaum in der Stimmung mit dieser Frau jetzt Sex zu haben.
Karolyna sah das grundsätzlich anders. Sie löste sich von ihrem Beobachtungsposten neben der Tür und stolzierte zu ihm herüber. Knapp einen Meter vor ihm steckte sie die Pistole, die sie die ganze Zeit über gehalten hatte, in ihren Hosenbund. Ihr Blick fuhr abschätzend an Arnie herunter und blieb an seinem Schritt hängen.
Sie macht ernst. Ich halt's nicht aus, sie zieht das wirklich durch.
Ehe er sich's versah, ging Karolyna vor ihm auf die Knie und begann an seinem Hosenreißverschluss zu nesteln. Arnie stöhnte. Er spürte ihre warmen Finger, die seine Erektion aus ihrem Baumwollgefängnis befreiten. Erektion? Verdammt, es war schon wieder geschehen.
Es ist falsch! Er konnte doch nicht …
Er konnte. Und wie er konnte. Nur eine Sekunde darauf fühlte er warme Lippen, die sein bestes Stück umschlossen und eine feuchte
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