Das volle Risiko
sorgt dafür, daß alles reibungslos und zur Zufriedenheit abläuft.“
Doris Ferrol war eine Wucht!
Sie mochte 26 oder 27 Jahre alt sein, alt genug also, um erwachsen zu sein, jung genug, um wie eine süße Frucht zu wirken. Ihr Kleid war so raffiniert geschnitten, daß es ihre Kurven vorteilhaft hervorhob.
Ihre großen dunklen Augen erspähten mich mit einem Anflug von Überraschung und musterten mich dann kühl abschätzend. Dann reichte sie mir ihre Hand.
„Willkommen auf unserer Gästefarm“, begrüßte sie mich. „Ich glaube, es wird Ihnen hier gefallen.“
Als sie das sagte, bekamen ihre Augen für den Bruchteil einer Sekunde einen Ausdruck heimlichen Einverständnisses.
„Wir haben Sie schon erwartet. Sie sind im Zimmer Nr. 3 untergebracht. In einer Viertelstunde servieren wir Cocktails, in 35 Minuten beginnt das Abendessen.“
Sie wandte sich an Kramer. „Buck, tragen Sie bitte die Koffer hinüber.“
„Wird sofort erledigt“, antwortete Buck.
„Ich werde Ihnen jetzt Ihr Zimmer zeigen“, sagte Dolores und legte ihre Hand mit sanftem Druck auf meinen Arm.
Wir schlenderten über einen geräumigen Innenhof, in den ein großes Schwimmbecken eingebaut war, umgeben von Tischen, Stühlen und Sonnenschirmen. Links und rechts vom Innenhof lag eine Reihe von kleinen Ferienhäuschen.
Dolores hielt mir die Tür auf.
Ich verbeugte mich und ließ ihr den Vortritt.
Sie trat ein und wandte sich mir mit einer schnellen vertraulichen Bewegung zu. „Buck wird jeden Augenblick mit den Koffern hier sein“, sagte sie. „Wir werden daher jetzt keine Zeit haben, alles zu besprechen. Aber später wird sich bestimmt eine Gelegenheit ergeben. Sie wissen doch, daß wir beide zusammenarbeiten werden?“
„Man hat mir gesagt, daß Sie mit mir in Verbindung bleiben würden.“
„Ja, das werde ich“, antwortete sie.
Bucks Cowboystiefel klapperten auf dem Zementfußboden, als er mit meinen Koffern über den Innenhof schritt.
„Hier haben wir alles“, sagte er. „Also auf bald, Mr. Lam.“ Er zog sich mit verdächtiger Eile zurück.
Dolores stand ganz dicht neben mir. „Es wird ein Vergnügen sein, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, Mr. Lam“, sagte sie. „Donald — nennen Sie mich Dolores.“
„Mit Freuden“, antwortete ich. „Wie eng werden wir zusammenarbeiten?“
„So eng, wie es die jeweilige Situation erfordert.“
„Wie lange üben Sie diese Nebenbeschäftigung eigentlich schon aus?“ erkundigte ich mich.
Sie stand dicht neben mir, als sie mit der Spitze ihres Zeigefingers sanft auf meine Nasenspitze drückte und sagte: „Aber Donald, seien Sie doch nicht so neugierig.“ Sie lachte, wobei hinter ihren vollen roten Lippen schneeweiße Zähne zum Vorschein kamen.
Ich legte den Arm um sie. Sie war anschmiegsam, und ohne auch nur das geringste Zögern bot sie mir ihre Lippen zum Kuß.
Einen Augenblick später schob sie mich zurück, aber äußerst behutsam. „Böser, böser Donald! Denken Sie daran, daß Sie hier eine bestimmte Aufgabe zu lösen haben, und ich auch. Sie sind ein netter Kerl, und ich bin etwas impulsiv. Entschuldigen Sie die Vertraulichkeit.“
„Ich müßte Sie um Entschuldigung bitten. Schließlich war ich der, sagen wir, ,Schuldige’.“
„Das höre ich gern“, erwiderte sie mit kehligem Lachen.
Sie faßte in ihre Tasche, holte ein Gesichtstuch aus Zellstoff hervor und wischte mir sorgsam die Spuren des Lippenstiftes vom Mund.
„Jetzt müssen Sie aber gehen und einen Cocktail trinken, Donald.“
„Mir ist aber gar nicht nach Cocktail zumute. Ich würde viel lieber hierbleiben.“
Ihre Fingerspitzen strichen sanft über meinen Handrücken. „Ich auch, Donald. Aber ich bin nun einmal die Gastgeberin. Kommen Sie.“
Sie umfaßte meine Hand, zog mich sanft zur Tür und sagte: „Ich werde Sie den anderen Gästen vorstellen. Sie können sich aber noch eine Zeitlang ausschließlich dem Vergnügen widmen. Es ist nämlich im Augenblick noch niemand da, den Sie als Köder benutzen könnten. Wir haben jedoch ein Zimmer für eine Miß Doon reserviert, die morgen hier eintrifft. Mir scheint, sie könnte für uns interessant sein. Sie ist Krankenschwester von Beruf. Vielleicht ist sie für Ihre Aufgabe zu verwenden. Immerhin haben Sie volle zwei Wochen vor sich, und das dürfte ausreichen, um zum Ziele zu kommen.“
„Wann kommt er denn?“
„Auch morgen.“
„Und Sie sind über alle Einzelheiten informiert?“
Ihr Lachen war verführerisch. „Mein lieber
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