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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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erteilt, mich zu töten, Art?«
    Jorgenson schnappte nach Luft. »Was?«
    »Mache mir doch nichts vor!«
    »Ich schwöre dir, Josh, ich höre gerade zum ersten Mal davon.«
    »Dann streitest du es ab?«
    »Ich kann es genauso wenig abstreiten, wie ich es bestätigen kann. Fünf Jahre ist eine lange Zeit in einer Regierung, Josh, eine ganze Ära. Damals saßen andere Leute an den Schaltstellen.«
    »Die anders waren als du, nehme ich an.«
    »Nicht besser, nicht schlechter. Man tut, was man tun muß.«
    Banes Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen des Zorns. »Ich will wissen, wer den Auftrag gegeben hat, mich zu töten, Art.«
    »Diese Information könnte tief vergraben sein.«
    »Dann grabe sie wieder aus.«
    »Wenn es noch Unterlagen darüber gibt, werde ich sie finden. Du hast mein Wort darauf.«
    Bane sah sich kurz um. »Du hast deine Leibwächter in der Lobby zurückgelassen, Art. Du bist ein ziemliches Risiko eingegangen.«
    Jorgenson schluckte schwer. »Sie wären uns nur lästig gewesen. Ich vertraue dir, Josh. Und außerdem … wenn du mich hättest töten wollen, hätten hundert Mann dich nicht davon abhalten können.«
    »Allerdings.«
    Der Direktor der DCO wollte sich erheben. »Dann gehen wir jetzt zum Präsidenten, Josh. Es ist an der Zeit …«
    Jorgensons Kopf fiel ihm auf die Brust; seine Augen waren geöffnet und blicklos. Ein sauberes Loch von der Größe eines 10-Cent-Stücks klaffte in seiner Stirn. Es war kaum Blut geflossen, doch Jorgenson war tot, getroffen von der Kugel eines Scharfschützen.
    Bane ließ ihn los und stellte fest, daß seine Hände zitterten. Der Scharfschütze könnte ihn jetzt im Visier haben. Den Körper gesenkt haltend, trat Bane auf den Gang, glitt hinter zwei Männer, die zu einem Erfrischungsstand gingen. Er hatte jetzt Deckung. Wenn der Scharfschütze nicht sofort nach dem Attentat auf Jorgenson geflohen war, konnte er ihn nun nicht mehr sehen. Bane duckte sich, als er den breiten Hauptgang erreichte, lief an den beiden Männern vorbei, stürmte den Gang zur nächsttieferen Ebene hinab; dabei überlegte er seine nächsten Schritte. Er konnte zur Lobby gehen, Jorgensons Männer suchen und ihnen berichten, was geschehen war. Doch das würde bedeuten, daß er sich unnötig in Gefahr brachte. Der Heckenschütze gehörte vielleicht einem größeren Team an, und wenn er, Bane, versuchte, Jorgensons Leute zu finden, würde er dadurch vielleicht selbst gefunden werden. Das Risiko war zu groß. Jorgenson war tot, und die Leibwächter konnten nichts daran ändern. Bane mußte versuchen, von einem anderen Ort aus Kontakt mit ihnen zu bekommen. Plötzlich von Verzweiflung erfaßt, lief er zu der Treppe hinüber, die zum Ausgang führte.
    Der einzige Mann in Washington, dem er vertrauen konnte, war tot. Ein Mann, der immer für ihn dagewesen war, wenn er ihn gebraucht hatte, würde in zwei Tagen begraben werden, weil Bane darauf bestanden hatte, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, die sich als unnötig erwiesen hatte. Er kam sich völlig allein vor, und dieses Gefühl störte ihn mehr denn je. Jorgenson hatte ihn mit einigen der fehlenden Stücke des Vortex-Puzzles versorgt, doch es fehlten noch immer zu viele, um das Puzzle endgültig zusammenzusetzen – sechsunddreißig Raketen mit jeweils zehn Sprengköpfen …
    Irgend etwas Schreckliches wird geschehen, hatte Davey gesagt, und was immer es sein würde, der dritte Weltkrieg war nur ein fahles Abziehbild dagegen.
    Als Bane aus dem Stadion in die Nacht hinaustrat, ertappte er sich dabei, wie er zitterte.
    26
    »Können wir anfangen, Doktor?«
    »Ich habe nur auf Sie gewartet, Colonel«, sagte Teke und erhob sich von seinem Stuhl. »Bitte kommen Sie herein.«
    Chilgers betrat Tekes Büro. Der Colonel hatte zwei Tage hinter sich, die in vielerlei Hinsicht schwer gewesen waren. Die Dinge waren nicht wie geplant verlaufen; Faktoren waren aufgetreten, mit denen er nicht hatte rechnen können. Wie hätte er wissen können, daß Trench ihn hintergehen würde? Der Mistkerl hatte ihn jedoch verraten, und deshalb war Bane noch am Leben. Eine neue Strategie war erforderlich geworden, und Chilgers hatte eine gewählt, mit der er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte. Nun war Jorgenson tot und Bane verschwunden. Chilgers fühlte sich schon besser; er konnte sich zumindest wieder mit klarem Kopf auf das Experiment des heutigen Abends konzentrieren. Alle anderen Dinge kamen ihm nebensächlich vor, wenn er sie an dem Potential

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