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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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maß, das Davey Phelps innewohnte. Es war an der Zeit für einen Test, wie weit sich dieses Potential erstreckte.
    »Danke, Doktor«, sagte Chilgers und setzte sich. Ihm war innerhalb der stählernen Wände und gefliesten Böden von Tekes sterilem Domizil augenblicklich unbehaglich; er vermißte die Holztäfelung und den dicken Teppich seines Büros.
    »Ich erkläre Ihnen am besten zuerst ein paar Dinge«, begann Teke; sein kahler Kopf schimmerte unter dem weißen, grellen Licht. »Die ersten Untersuchungen des Gehirns des Jungen haben keine ungewöhnlichen Vorkommnisse ergeben, abgesehen vielleicht von ein paar elektrischen Strömen im bewußtlosen Zustand, die höher sind, als sie sein sollten. Dieser Mangel an Ergebnissen braucht uns jedoch nicht zu stören, denn der Junge ist gerade erst wieder zu Bewußtsein gekommen. Seit seiner Ankunft hier haben wir ihn unter Beruhigungsmitteln gehalten, um während unserer ersten Tests jede gefährliche Reaktion zu vermeiden. Sie verstehen, Sir; Vorsichtsmaßnahmen gegen die Fähigkeiten, die wir bei dem Jungen vermuten.«
    »Ich verstehe.«
    »Auf jeden Fall haben wir die Beruhigungsmittel langsam abgesetzt, um seine … Fähigkeiten im Wachzustand untersuchen zu können.«
    »Sie haben die Möglichkeit, ihn in solch einer Situation zu kontrollieren?«
    Teke zuckte die Achseln; seine massigen Schultern verspannten sich um seinen dicken Hals. »Nicht unbedingt. Ich habe ein paar Ideen, mit denen ich aber nicht besonders glücklich bin. Die Situation ist kompliziert. Wir müssen dem Jungen ermöglichen, das Bewußtsein zurückzuerlangen, bevor wir seine Fähigkeiten testen. Doch wenn diese Fähigkeiten dergestalt aussehen, wie wir es annehmen, könnten wir uns in eine ziemlich gefährliche Lage bringen. Die Kräfte des Jungen scheinen am größten zu sein, wenn er sich bedroht fühlt; davon legen die Zwischenfälle in New York ein mehr als nur deutliches Zeugnis ab. Ich wage die Behauptung, daß wir vielleicht eine gründlichere Demonstration bekommen, als wir erwarten, sobald er erst wieder bei Bewußtsein ist und begriffen hat, was geschehen ist.«
    »Es gibt sicher Möglichkeiten, dies zu verhindern.«
    »Ja«, gestand Teke ein, »doch alle diese Möglichkeiten erfordern den direkten Einsatz eines Sedativums. Doch gleichgültig, ob dieses Beruhigungsmittel nun stark oder schwach ist, es beeinträchtigt seine Fähigkeiten und macht es uns unmöglich, ihre genauen Ausmaße festzustellen. Überdies steht er nun – die Transportzeit mitgerechnet – seit fast vierzig Stunden unter Beruhigungsmitteln. Allmählich müssen wir die Möglichkeit eines permanenten Nerven- und Gehirnschadens in Berücksichtigung ziehen.«
    »Das können wir uns nicht erlauben«, sagte Chilgers kurz und bündig.
    »Nein, das können wir nicht. Das Problem ist nur, wie wir den Jungen kontrollieren können, sobald wir das Sedativum absetzen und mit Phase eins beginnen.«
    »Ah, Sie haben also schon einen Vorgehensplan entwickelt«, sagte Chilgers zufrieden und glättete die Aufschläge seiner Jacke.
    »Hätten Sie etwas anderes von mir erwartet, Colonel?« Teke zeigte ein leises Lächeln und ließ es schnell wieder verschwinden. »Ich habe dieses Experiment in drei Phasen unterteilt: die Feststellung des allgemeinen Ausmaßes der Kräfte des Jungen, die Isolierung der betreffenden Gehirnteile – des Ursprungsorts also – und schließlich die Feststellung, was diese Fähigkeiten erzeugt hat; unser Ziel ist es ja letztendlich, den Prozeß bei unseren eigenen Leuten schließlich zu wiederholen.«
    »Ausgezeichnet«, strahlte Chilgers ehrlich erfreut. »Gehen wir die Punkte der Reihe nach durch.«
    Teke warf einen Blick auf seine Notizen. »Phase eins ist in vielerlei Hinsicht die einfachste, aber gleichzeitig auch die kritischste. Unsere ersten Untersuchungen haben bereits bestätigt, daß die psychischen Kräfte, die der Junge nun besitzt, in direktem Zusammenhang mit seiner Fähigkeit stehen, eine äußerst starke Energiekonzentration an Alphawellen zu erzeugen. Diese Wellen werden auf eine Art und Weise von seinem Gehirn nach außen gestrahlt, die man durchaus damit vergleichen kann, wie ein Fernsehsignal von einem Satelliten in ein Wohnzimmer gestrahlt wird, oder, noch einfacher ausgedrückt, wie Elektrizität aus der Steckdose durch eine Leitung fließt und Strom erzeugt. In diesem Fall entsteht der ›Strom‹ im Kopf des Jungen und wird mittels eines erstaunlich hohen Energieausbruchs nach

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