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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Ergebnissen des Philadelphia-Experiments allein weiter.« Eine längere Pause. »Nun hat Metzencroy dafür mit seinem Leben bezahlt, und ich …« Von Goss senkte den Blick auf die tote Hand in seinem Schoß. »Ich habe meine Lektion gelernt. Metzencroy die seine erst, als es zu spät war.«
    »Er setzte Einsteins Experimente fort«, schloß Bane.
    »Und weitete sie aus. Vor zweiundvierzig Jahren, im präatomaren Zeitalter, hatte Einstein keine Möglichkeit, seine komplizierten theoretischen Gleichungen auf ihre Genauigkeit zu überprüfen. Etwas fehlte dazu.«
    »Computer …«
    »Genau. Und mit den riesigen mechanischen Gehirnen, die COBRA zur Verfügung stehen, wurden alle Beschränkungen aufgehoben. Alle Barrieren, die Einstein im Weg standen, wurden niedergerissen. Trotzdem brauchte Metzencroy noch zwanzig Jahre, um jenes Wissen zu erlangen, das Einstein besaß, als er starb – ein neuerlicher Beweis für Einsteins unglaubliches Genie. Was Metzencroy jedoch an Brillanz fehlte, machte er mit der modernen Technologie mehr als nur wett. Uns stehen jetzt Maschinen zur Verfügung, Mr. Bane, mit denen man unglaubliche Konzentrationen von Energie und Elektromagnetismus erzielen kann. Diese Maschinen ermöglichten es Metzencroy, Einstein sogar noch zu übertreffen: Er nahm die Energie-Materie-Theorie des Meisters zur Grundlage und entdeckte in der Tat eine Möglichkeit, eine Formel, mit der man die Gesetze für das eine auch auf das andere anwenden kann.«
    »Mehr Unsichtbarkeit?«
    »Und weit darüber hinaus. Ich bemühe mich erneut, mich so kurz und populärwissenschaftlich wie möglich auszudrücken. Alle Materie veranlaßt den Raum, sich zu krümmen, Mr. Bane, sich entsprechend ihrer Form und Masse zusammenzuziehen und so auf die Gegenwart von Gravitation zu reagieren. Erinnern wir uns nun daran, daß die Schwerkraft laut Einstein die ultimative Kraft im Universum ist. Metzencroys elektromagnetische Veränderung der Gravitation ermöglicht es ihm, den begrenzten Raum, der sich vor einem bestimmten Objekt befindet, zu verändern, den Raum in sich selbst zu falten, so daß dieser Gegenstand auf die andere Seite versetzt wird … in eine andere Dimension.
    Er schuf einen Vortex, Mr. Bane, einen Wirbel, und konnte den Gegenstand darin verschwinden lassen. Im Prinzip hört er auf zu existieren. Er ist nicht nur für das bloße Auge unsichtbar, sondern auch für den Radar. Er ist immer noch da und legt seinen Weg auf der anderen Seite des Raums zurück. Doch wenn man danach greift, um ihn zu berühren, spürt man nichts. Er kann nach einer gewissen Zeitspanne zurückgeholt werden, oder auch, wenn er eine gewisse Abfolge von spezifischen Bedingungen durchläuft. Doch bis dahin ist er einfach nicht mehr da … ist er nirgends mehr.«
    »Die fehlenden vierzig Minuten«, murmelte Bane.
    »Wie bitte?«
    »Die Zeitspanne, die die 727 verschwunden war, kam den Passagieren nur wie Sekunden vor. Doch in Wirklichkeit war sie vierzig Minuten fort.«
    »Sobald man sich erst einmal in dem Vortex befindet, Mr. Bane, hat die Zeit keine Bedeutung mehr. Es handelt sich um ein völlig anderes Kontinuum. Die Zeit krümmt sich. Man könnte sagen, das alles geschieht während eines Herzschlags, während eines Tickens der Uhr.«
    »Das ist unglaublich«, war alles, was Bane sagen konnte.
    »Und Chilgers hat dies alles natürlich als Möglichkeit gesehen, die ultimare Waffe zu entwickeln. Die Phrase ›Rüstungswettlauf‹ ist völlig unpassend, Mr. Bane, denn so etwas gibt es in Wirklichkeit gar nicht. Die Supermächte bemühen sich nicht, miteinander Schritt zu halten, sie kämpfen darum, eine Möglichkeit zu finden, das Rennen für immer zu beenden. Sie werden die Atomwaffen niemals mit äußerster Konsequenz einsetzen, denn die eine Seite weiß, daß, ganz gleich, was sie unternimmt, die andere Seite immer noch Vergeltung üben kann. Die Satelliten verraten uns – wie auch den anderen – einen jeden Atomraketenstart. Danach verbleiben noch zwanzig Minuten bis zum Aufschlag. Eine Ewigkeit. Unter diesen Bedingungen bringt einem ein Erstschlag bestenfalls einen Vorteil von zwei oder drei Minuten ein, und der ist die Anstrengung kaum wert. Man hat immer versucht, die Möglichkeit für einen Erstschlag zu finden, der den Feind völlig überraschen würde. Ohne diese kostbaren zwanzig Minuten wären die Möglichkeiten für einen Vergeltungsschlag nicht mehr gegeben. Der Vorteil gehörte eindeutig und unwiderruflich der Seite, die den

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