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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Raketen in die Silos lud, setzte die andere Hälfte eine Reihe von Geräten zusammen, die gemeinsam sämtliche Computersignale blockierten, die den Bunker aus Washington und Colorado erreichten. Die Signale, die in den SAFE-Interzeptor gingen, wurden von denen ersetzt, die von einer COBRA-Sendestation hier in der Basis kamen. Sich in den Besitz des richtigen binären Kodes zu setzen, der einen Red-Flag-Alarm auslöste, schien eine mathematische Unmöglichkeit, bis COBRA schließlich den Auftrag bekam, das SAFE-System zu installieren. Chilgers hatte das System mit einer eingebauten Hintertür entworfen, die es ihm ermöglichte, sich einzuschalten und die Kontrolle zu übernehmen. Er hatte schon immer gewußt, daß dies eines Tages vielleicht notwendig sein würde. Es war ein großer Auftrag gewesen, der erst nach fast drei Jahren abgeschlossen war. Aber Vortex hatte über zwanzig Jahre beansprucht. Der Schlüssel war Geduld.
    Ziel der Unternehmung war es, Chilgers die völlige Kontrolle über den Bunker 17 zu geben. Wenn sich Washington meldete, um den Alarmzustand zu bestätigen, sprachen sie über ein Signal, das zuerst nach Montana geschickt wurde, mit COBRA-Personal, und niemand hatte Grund zu der Annahme, nicht mit einer legitimen Stelle verbunden zu sein. Die Offiziere im Bunker hatten mittlerweile keinen Grund zu der Annahme, dem ungewöhnlich langen Yellow-Flag-Alarm läge etwas anderes zugrunde als eine Weltkrise oder eine ausgeklügelte Übung. So oder so würden sie ihren Befehlen gehorchen, denn darauf waren sie trainiert. Und wenn Chilgers den gelben durch einen roten Alarm ersetzen würde, würden sie auf die Knöpfe drücken, und die Raketen würden unweigerlich Kurs auf ihre Ziele in Rußland nehmen.
    Das NORAD-Hauptquartier und Überwachungsstationen im ganzen Land würden den Start natürlich mitbekommen. Doch bevor sie ein Abbruch- oder Vernichtungssystem auslösen konnten, würde Vortex aktiviert werden, und es gab gar keine Raketen mehr. Ein Sicherheitssystem für hundert Milliarden Dollar würde sich als nutzlos erweisen. Verwirrung würde aufkommen. Die Verantwortlichen würden nach Antworten suchen. Ihre Suche würde jedoch nach einundzwanzig Minuten enden, wenn die 360 Sprengköpfe über sowjetischen Zielen detonierten, die Russen völlig überraschten und sowohl ihre Angriffs- wie auch ihre Vergeltungssysteme auslöschten.
    Chilgers' Lächeln wurde breiter, als die Limousine die COBRA-Auffahrt entlang und auf die private Parkbucht fuhr, die sich fünf Stockwerke hinab in den Hochsicherheitstrakt der Basis senkte. Bunker 17 gehörte ihm. In den letzten vierundzwanzig Stunden hatte es vom Bunkerkommandanten ein paar Anfragen um Bestätigung gegeben, und da ein Stimmenkontakt technisch unmöglich war, hatte er keine andere Wahl, als den Computersignalen zu folgen, die er als Antwort erhielt, denn sie sahen genauso aus, wie sie aussehen sollten. Bunker 17 war machtlos. Washington war machtlos. Die NORAD-Schaltstellen zur nationalen Verteidigung in Colorado waren machtlos.
    Die Macht lag einzig in seinen Händen.
    Doch Vortex ist erst der Anfang, dachte Chilgers. Ein bedeutendes Axiom der Waffenforschung besagte, daß eine neue Waffe schon nach ihrem ersten Einsatz veraltet war. Doch das spielte keine Rolle mehr. Bald würde die Arbeit an Davey Phelps' Gehirn beginnen, und bald würde ihm eine neuere und noch größere Waffe zur Verfügung stehen.
    Die Fahrstuhl-Plattform mit dem Wagen darauf kam auf der fünften unterirdischen Etage zum Halt. Chilgers sah erneut auf die Uhr. Die Operation würde spätestens in einer halben Stunde beginnen. Sobald er das Gebäude betreten hatte, würde er sich mit Teke in Verbindung setzen und nachfragen, ob es irgendwelche neuen Entwicklungen gab. Er würde die Operation beobachten, zum Teil jedenfalls, und dann in sein Büro zurückkehren, wo er auf den Knopf drücken würde, der im Bunker 17 den Red-Flag-Alarm auslösen würde. Er hatte darauf bestanden, diesen Knopf in seinem Büro installieren zu lassen, um den Augenblick seines Ultimaten Erfolges in völliger Einsamkeit genießen zu können. Er allein hatte die Vision gehabt; und so gebührte ihm allein auch der Erfolg.
    Der Chauffeur öffnete die Tür, und Chilgers stieg wortlos aus. Als er den blauen Knopf an der Seitenwand drückte, glitt die Vordertür auf. Es ist schon seltsam mit der Technologie, dachte Chilgers bei sich. Man paßt sie oft an, verändert sie aber kaum.
    Mit einem gespannten Lächeln

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