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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Wand und stellte sich vor, wie eine riesige Küchenschabe herunterkletterte. Kein Wunder, daß Renshaw nicht mehr geschlafen hatte.
    »Päng!« rief Renshaw, als er den Abzug drückte und ein leises Klicken ertönte. »Das Mistvieh habe ich erwischt! Sehen Sie, ich habe es erwischt.«
    »Ein guter Schuß.«
    »Aber ich habe keine Munition mehr, und ganz gleich, wie viele ich töte, es kommen immer mehr. Man sollte doch glauben, daß sie es nach einer Weile kapieren würden. Was meinen Sie, wieso sind sie so groß geworden?«
    »Ich werde eine ins Labor mitnehmen und sie untersuchen lassen.«
    »Gute Idee. Hab' noch gar nicht daran gedacht. Sie könnten die Stadt erobern, wenn sie nur wollten.«
    »Zuerst brauche ich ein paar Informationen, Mr. Renshaw«, sagte Bane. »Werden Sie mir ein paar Fragen beantworten?«
    »Fragen? Klar. Natürlich. Nur heraus damit.« Sein Blick wanderte zu der Stelle, wo seine imaginäre Kugel die imaginäre Riesenküchenschabe erwischt hatte. »Meinen Sie, daß sie für Ihre Ausrüstung zu groß sind? Sie sind groß wie Ratten. Sie haben es ja gesehen.«
    »Ich werde einen Spezialadapter benutzen«, versicherte Bane ihm. »Können wir uns setzen?«
    »Auf das Sofa, meinen Sie? Na ja, ich glaube schon, aber wir müssen vorsichtig sein. Habe gestern abend einen ganzen Schwarm von ihnen unter dem Sofa erwischt; sie wollten meine Beine hochklettern. Ich passe auf Ihre auf, und Sie auf meine.«
    »Beine? Natürlich.«
    »Und auf den Rücken. Sie springen einen gern von hinten an. Wenn man sichergehen will, muß man sich schon gegen eine Wand lehnen. Sie sind groß wie Ratten.«
    Schließlich nahm Renshaw unbehaglich auf dem Sofa Platz. Bane setzte sich auf einen Stuhl direkt vor ihm und beäugte die Magnum, die er umklammert hielt. Wie konnte er sich vergewissern, daß auch die anderen Kammern leer waren?
    »Mr. Renshaw, wann haben Sie die Küchenschaben zum ersten Mal gesehen?«
    »Gesehen? Auf dem Flugzeug natürlich. Sie kamen durch die Fenster herein. Damals waren sie noch kleiner. Sie sind gewachsen.«
    »Hat sie sonst noch jemand an Bord des Flugzeugs gesehen?«
    »Natürlich haben die anderen sie gesehen. Sie hatten nur so große Angst, daß sie es nicht eingestanden haben. Ich habe es der Stewardeß gesagt, als die Lampen wieder aufleuchteten, und sie sagte, sie würde sich darum kümmern. Hah! Nennen Sie das sich darum kümmern? Vielleicht verklage ich sie, weil sie die Mistviecher in meine Wohnung geschaffen hat. Muß sie irgendwie in mein Gepäck getan haben. Sie sind groß wie Ratten.«
    »Was war mit den Lampen?« fragte Bane.
    »Mit welchen Lampen?«
    »Mit denen an Bord des Flugzeugs.«
    »Sie gingen für ein paar Sekunden aus.«
    »Und da haben Sie die Küchenschaben zum ersten Mal gesehen?«
    »Ja.« Auf Renshaws Gesicht zeigte sich Verwirrung. »Wie konnte ich sie sehen, wenn es doch dunkel war?«
    Bane erkannte, daß der Mann mit seinen Selbsttäuschungen konfrontiert wurde, ein Vorgang, der für jemanden in seinem Zustand gefährlich werden konnte. »Weil die Notbeleuchtung angesprungen ist«, sagte er schnell.
    »Natürlich«, stimmte Renshaw zu und entspannte sich etwas. »Das ist es.«
    »Sie sagten, die Lampen wären nur ein paar Augenblicke erloschen?«
    »Lange genug, daß die Küchenschaben kommen konnten.«
    Bane wollte Renshaw fragen, ob ihm aufgefallen sei, daß sich einige andere Passagiere seltsam benommen hätten, überlegte es sich aber anders. Er konnte auf diese Frage keine zusammenhängende Antwort erwarten.
    »O Gott, o Gott«, stöhnte Renshaw. »Bewegen Sie sich nicht! Haben Sie mich verstanden? Bewegen Sie sich nicht …«
    Mit diesen Worten hob der Verrückte den Lauf der Magnum und richtete ihn direkt auf Banes Magen. Er zog den Hahn zurück und schloß ein Auge, um besser Ziel nehmen zu können.
    »Halten Sie still«, flüsterte Renshaw. »Rühren Sie sich nicht, wenn Sie Ihre Eier behalten wollen.«
    Bane kniff die Augen zusammen, um auszumachen, ob in den anderen Kammern Patronen steckten. Er konnte es nicht erkennen. Er schätzte die Entfernung zwischen sich und Renshaw ab und kam zu dem Schluß, daß der Versuch, einen Verrückten mit einer vielleicht geladenen Pistole anzuspringen, gefährlicher war, als den Verrückten schießen zu lassen.
    »Ganz ruhig«, flüsterte Renshaw, und Bane hielt den Atem an. »Ganz ruhig …«
    Er drückte ab.
    Bane zuckte zusammen.
    Klick.
    »Päng! Habe ich das Mistvieh erwischt! Ich habe Ihnen die Eier

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