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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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gerettet, die Eier gerettet. Es war so groß wie eine Ratte, so groß wie eine Ratte.«
    Bane erhob sich. »Ich gehe besser nach unten und hole meine Ausrüstung.«
    Renshaw stand auf, und ein Lächeln erstreckte sich von seinem einen Ohr zum anderen. »Ich würde ja mitkommen und Ihnen helfen, aber die Mistviecher würden meine Wohnung besetzen, während ich fort bin. Wissen Sie, darauf warten sie ja nur. Daß ich gehe oder einschlafe.«
    »Ich bin sofort wieder zurück.«
    Auf dem Weg zur Tür musterte Renshaw ihn nachdenklich. »Vielleicht sollten Sie Verstärkung rufen. Sie sind so groß wie Ratten, so groß wie Ratten.«
    Bane schloß die Tür hinter ihm.
    Er hatte einen Freund in Bellevue, den er wegen Renshaw anrufen konnte. Obwohl es sich vom Sicherheitsstandpunkt aus als Fehler erweisen mochte, konnte er den armen Mann nicht einfach in seiner Wohnung lassen, einen Gefangenen seiner verrückten Wahnvorstellungen. Er kannte nun zwei der Passagiere, die an Bord des Fluges 22 gewesen waren. Der eine hatte übersinnliche Kräfte entwickelt, und der andere war verrückt geworden. Ein interessanter Gegensatz.
    Bane war gespannt darauf, was alles noch vor ihm liegen mochte. Wie es sich jedoch herausstellte, erwartete ihn in den nächsten anderthalb Stunden nicht viel. Von den nächsten fünf Namen auf der Liste waren drei nicht zu Hause, ein vierter behauptete, er habe den gesamten Flug über geschlafen, und die Frau des fünften versicherte Bane, ihr Mann habe nach dem Flug 22 keinerlei ungewöhnliche oder gar Krankheitssymptome gezeigt, von Wahnsinn oder übersinnlichen Kräften ganz zu schweigen.
    Bane entschloß sich, die ihn verfolgenden COBRA-Wagen ein wenig zu verwirren, indem er sie nach Winchester County führte. Es standen die Namen von sieben Leuten auf der Passagierliste, die hier wohnten, und Bane entschied sich, bei einer Frau namens Gladys Baker anzufangen, einer Witwe aus Scarsdale. Mrs. Baker war vierundsechzig und wohnte auf der Carthage Road, einer Wohnstraße mit vielen Höfen, die später am Nachmittag von Kindern beherrscht werden würden, die mit ihrem Spiel die Frühjahrskälte herausforderten. Ihr Haus war das einfachste des Blocks, ein zweigeschossiges Gebäude im Kolonialstil mit einer Steinfliesenauffahrt. Bane ertappte sich dabei, wie er über die Fliesen ging und den Rasen unter keinen Umständen betreten wollte. Erneut verspürte er, wie ein Gefühl des Unbehagens, des Eingezwängtseins, seine Gedärme umschloß. Er erreichte seinen Höhepunkt, nachdem er den Klingelknopf betätigt und Gladys Baker die Tür geöffnet hatte und ihn von der anderen Seite eines Fliegengitters aus betrachtete.
    »Ja?« Sie war eine grauhaarige Frau, die älter aussah, als sie war. Die Brille, die auf ihrer Nase saß, war an einer Kette befestigt, so daß sie sie vor der Brust baumeln lassen konnte.
    Bane ließ einen Ausweis aufblitzen, der ihn zu einem Angestellten der Bundesluftfahrtbehörde machte. »Ob ich mich wohl kurz mit Ihnen unterhalten könnte, Mrs. Baker?« fragte er.
    »Worüber?« entgegnete sie nervös.
    »Es wäre einfacher, wenn wir uns im Haus unterhalten.«
    Gladys Baker überprüfte den Ausweis genauer. »Joshua Bane … Das klingt wie ein biblischer Name.«
    »Meine Mutter war religiös.«
    Sie öffnete ihm mit dankbaren Augen die Tür. »Ich bin so froh, daß Sie gekommen sind. Sie wissen nicht, welche Erleichterung es für mich bedeutet, daß noch jemand erkannt hat, daß mit diesem Flug etwas nicht in Ordnung war.«
    Bane fühlte, wie sein Magen vor Erwartung unruhig wurde.
    »Deshalb sind Sie doch gekommen, Mr. Bane, oder?«
    Bane folgte ihr hinein und nahm das vertraute Dröhnen der Titelmusik einer Seifenoper wahr. »Allerdings.«
    »Ich habe mich gerade ein wenig ausgeruht«, sagte Mrs. Baker.
    »Es wird nicht lange dauern.«
    »Es kann so lange dauern, wie es dauern muß. Was für eine Erleichterung, endlich darüber sprechen zu können. Möchten Sie vielleicht eine Tasse Kaffee oder Tee?«
    »Nun ja …«
    »Bitte. Es wäre mir ein Vergnügen. Ich wollte mir gerade selbst eine Tasse aufschütten.«
    »In diesem Fall sehr gern.«
    Er ging mit ihr in die Küche, fühlte sich schon wesentlich ruhiger und konnte es kaum erwarten, die Geschichte der alten Dame zu hören. Sie setzte Wasser auf. Bane wartete, bis sie sich gesetzt hatte, dann nahm er ihr gegenüber auf der anderen Seite des Küchentischs auf einem Stuhl Platz.
    »Ich gehe einigen Beschwerden nach, die wir über den

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