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Das Wagenrennen

Das Wagenrennen

Titel: Das Wagenrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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meines Klienten zu schützen.
    Drinius klärt mich auf, dass ich einen Rechtsbeistand bekomme, wenn er die Bereitschaft verspürt, mir einen zu stellen. »Ich kenne Euren Ruf, Thraxas. Es bereitet Euch immenses Vergnügen. Euch in die Angelegenheiten der Zivilgarde zu mischen. Aber jetzt habe ich hier das Kommando, und ich werde Euch das nicht gestatten.«
    »Ihr solltet mir lieber dankbar sein. Ihr hättet diesen Posten nicht bekommen, wenn ich Calvinius’ Korruption nicht aufgedeckt hätte.«
    Drinius unterdrückt fast ein Schmunzeln. »Vielleicht. Wie ich hörte, war sogar der Konsul selbst hocherfreut, aber wie Ihr zweifellos wisst, hat das Eure Beliebtheit bei der Zivilgarde nicht gerade gesteigert.«
    »Ich habe mich niemals wirklich mit den Gardisten verstanden. Ich versuche es zwar immer wieder, aber sie mögen mich einfach nicht.«
    Drinius winkt seinen Schreiber heran. »Nimm zu den Akten, dass der Gefangene sich weigert, eine Aussage abzugeben.«
    Der Schreiber notiert es, und Drinius schickt ihn zusammen mit dem Sergeanten hinaus.
    »Thraxas, normalerweise ziehe ich keine voreiligen Schlüsse. Ihr habt vielleicht eine gute Erklärung für das, was Ihr in diesem Lagerhaus getan habt. Aber so wie die Dinge stehen, sieht es schlecht für Euch aus. Ihr wurdet neben Mursius’ Leichnam gefunden. Er war unmittelbar zuvor gestorben. Der Zauberer der Garde hat das Büro untersucht und keine Spur gefunden, dass noch jemand anderes dort gewesen wäre. Nicht die geringste. Sondern nur die Auren von Euch und Mursius. Also?«
    »Also hat er sich geirrt.«
    »Das wage ich zu bezweifeln. Außerdem hat unser Zauberer berichtet, dass in dem ganzen Gebiet keine Zauberei ausgeübt wurde.«
    Das überrascht mich jetzt doch etwas. Ich habe nicht erwartet, dass der Präfekt versuchen würde, mich mit einer solch offensichtlichen Unwahrheit hereinzulegen. In dem Raum roch es nach Zauberei, und sie hätte noch lange, nachdem ich gegangen war, nachweisbar sein müssen.
    Drinius bemerkt meine Überraschung. »Wollt Ihr ernstlich behaupten, dass dort Zauberei eingesetzt wurde? Wenn ja, lügt Ihr. Man hat keine Spur davon gefunden. In diesem Punkt ist sich unser Zauberer ziemlich sicher. Bleibt Ihr und Senator Mursius. Und der ist tot. Wollt Ihr noch etwas sagen?«
    »Ja. Wie wäre es mit etwas zu essen? Ich habe heute noch nichts zu mir genommen.«
    Drinius zuckt mit den Schultern und geht.
    Ein Gardist schließt die Zelle ab und beschimpft mich durch das vergitterte Loch in der Tür. »Es lief gut unter Calvinius. Dann musstest du deine Nase hineinstecken. Dafür werden wir dich jetzt hängen.«
    Ich werde aus Drinius nicht schlau. Eigentlich hatte ich angenommen, dass er ein ganz normaler korrupter Präfekt wäre. Aber in Wirklichkeit scheint er gar nicht so unvernünftig zu sein. Nur, warum hat er sich die Mühe gemacht, mir auf die Nase zu binden, dass in dem Lagerhaus keine Zauberei benutzt worden sei? Damit kommt er vor Gericht nicht durch. Kein Zauberer der Garde würde wegen so einer Bagatelle einen Meineid leisten. Und noch Wochen nach dem Vorfall könnte ein wirklich guter Zauberer für die Verteidigung beweisen, dass man am Tatort Zauberei verwendet hat. Dann sähe der Zauberer der Garde vor Gericht ziemlich blöd aus, und die Zauberergilde würde ihn in der Luft zerreißen, weil er seine Fähigkeiten missbraucht hat. Merkwürdig.
    Die Tür geht auf. Frühstück. Brot, Käse und Wasser. Alles frisch. Vielleicht ist Drinius ja gar nicht so schlecht. Präfekt Calvinius hätte mich jedenfalls verhungern lassen.
    Ich frage mich, wer den Senator getötet hat. Genau genommen sollte ich mich eigentlich gar nicht darum kümmern. Ich arbeite schließlich nur, wenn ich bezahlt werde. Der Senator hat mich engagiert, damit ich seine Kunstwerke wiederbeschaffe. Ich habe sie entdeckt. Und dann sind sie wieder verschwunden. Aber jetzt ist er tot, und es ist niemand mehr da, der mich dafür bezahlt, sie noch einmal zu suchen. Also habe ich streng genommen nichts mehr damit zu tun. Es sei denn natürlich, sie klagen mich wegen Mordes an, und ich muss meine Unschuld beweisen. Ich seufze. Wenn das passiert, wird es wahrscheinlich so enden, dass ich ermittle, ohne dass mich jemand bezahlt. Privatdetektiv. Was für ein Leben!
    Erneut öffnet sich die Tür. Gardist Inkorruptox kommt herein. Ich habe dem jungen Mann früher einmal geholfen, und er schuldet mir ein paar Gefälligkeiten.
    »Thraxas«, sagt er drängend. »Du steckst ernsthaft

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