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Das Wagenrennen

Das Wagenrennen

Titel: Das Wagenrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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er, als ich ihn in mein Büro führe. »Riecht es hier eigentlich etwas verbrannt?«
    Jetzt nehme ich es auch wahr. Im Flur qualmt es, und der Gestank quillt unter meiner Bürotür hervor. Ich stürze hinein. Mein Schreibtisch brennt. Mein Schreibtisch?
    Ich schnappe mir den Eimer unter dem Spülstein, aber er ist leer. Ich habe in letzter Zeit kein Wasser zum Baden hochgebracht. Das war nicht nötig, bei dem ganzen Regen.
    »Schon gut!«, ruft Kemlath und stößt ein Machtwort aus. Das Feuer erlischt mit einem Schlag. Wieder einmal bedaure ich, dass ich als Zauberlehrling nicht immer fleißig studiert habe. Ich öffne die Außentüren, und der Rauch verzieht sich langsam. Er vermischt sich mit dem Dampf, der von der Straße aufsteigt, als die Sonne in einer kleinen Regenpause vom Himmel brennt.
    In die Oberfläche des Schreibtischs ist eine Nachricht eingebrannt. Die Buchstaben sind krakelig und schwarz.
    Versuch nicht, die Kunstwerke zu finden!, steht da.
    Ich starre die Warnung an. Eine merkwürdige Nachricht.
    »Es ist nicht leicht, so eine brennende Nachricht zu schicken«, meint Kemlath nachdenklich. »Er muss ein mächtiger Zauberer sein. Oder sie.«
    »Er oder sie wird jedenfalls eine unangenehme Überraschung erleben, wenn ich sie endlich erwische«, knurre ich. »Niemand verbrennt meinen Schreibtisch und kommt ungeschoren davon. Ich soll die Kunstwerke nicht suchen? Also wirklich! Ich werde sie finden und sie ihm oder ihr in den Rachen schieben.«
    Kemlath sieht sich um und sucht eine Spur, aus der er schließen könnte, woher der Angriff kam. Ob wirklich Georgius dahinter steckt? Wenn ja, dann hat er sich erheblich verbessert. Makri meint, sie hätte ihn letzte Woche in der Königlichen Bibliothek gesehen. Vielleicht studiert er ja.
    Ich nehme einen Schluck Kleeh und bemerke zu meiner Enttäuschung, dass es meine letzte Flasche ist. Ich habe jetzt nur sehr wenig Geld übrig, und kaum drehe ich mich um, werde ich gewarnt, angegriffen, verhaftet und beinah zu Tode gequält. Gleichzeitig mache ich selbst keinerlei Fortschritte, und Sarija überhäuft mich mit Nachrichten, in denen sie mich fragt, was ich wegen des Mordes an Mursius unternehmen will. Ich habe ihr eine Nachricht zurückgeschickt, in der ich behaupte, dass ich alles tue, was ich kann. Was bedeutet, dass ich allmählich wohl auch etwas unternehmen sollte.

12. KAPITEL
    Bedauerlicherweise schaffe ich in der folgenden Woche nur wenig. Es regnet weiter wie aus Eimern, und die Straßen verwandeln sich in die reinsten Schlammbäche. Meine Ermittlungen enden ständig in irgendwelchen Sackgassen. Es regnet jetzt seit zweiundzwanzig Tagen, und ich bin weder Mursius’ Mörder noch dem Gebetsteppich auch nur einen Schritt näher gekommen. Zitzerius löchert mich mit Fragen, wann ich denn endlich Ergebnisse vorzeigen kann, und mir gehen so langsam die Ausflüchte aus.
    Ich habe die Repräsentanten so ziemlich jeder denkbaren Gruppe von Leuten in Turai befragt, was sie über die Religion der Orgks wissen. Herausgekommen ist gar nichts. Den Ehrenwerten Verein der Kaufmannschaft, die Zaubererinnung, die Garde, die Bruderschaft, die Transportgilde, die Wahre Kirche, die Goldschmiede und viele andere habe ich befragt. Offenbar weiß niemand in Turai genug über die Orgks, um überhaupt auf die Idee zu kommen, dass sie eine Religion haben. Ganz zu schweigen davon, dass einer dadurch auf die Idee kommen würde, ihrem Wagenlenker den Gebetsteppich zu stehlen. Ich frage mich allmählich, ob die ganze Sache nicht bloßer Zufall ist. Vielleicht hat ja jemand den Teppich nur gestohlen, um trockene Füße zu behalten. Darüber hinaus ist diese ganze Fragerei sehr schlecht für meinen Ruf, jedenfalls solange die Bewohner unserer Stadt schon bei der Erwähnung von Orgks so gereizt reagieren wie im Moment.
    Ich müsste nicht so hoffnungslos herumraten, wenn Zitzerius mir etwas Nützliches mitteilen könnte. Aber das kann er nicht. Es wurde kein Verdächtiger in der Nähe der Villa des Prinzen gesehen. Und auch als der Alte Hasius Brillantinius den Tatort untersuchte, konnte er nichts finden.
    »Wie kommt es, dass Zauberer nie etwas finden können?«, heule ich mich bei Makri aus. »In der verdammten Stadt wimmelt es von Zauberern, aber jedes Mal, wenn sich ein Verbrechen ereignet und ich etwas Hilfe gebrauchen könnte, können sie nichts tun. Entweder stehen die Monde in der falschen Konstellation, oder die ganze Gegend ist wie durch Zauberei gesäubert worden. Was nutzen

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