Das Wagenrennen
Schultern. »Wenn die Leute nicht im Stadion wetten, trinken sie in unseren Tavernen oder besuchen unsere Huren.«
Er geht. Ich zünde mir eine Thazisrolle an und denke über Georgius nach. Wie ist er in den Besitz von Mursius’ Kunstwerken gekommen? Ob Sarija sie ihm direkt verkauft hat? Sie war Tänzerin in der Meerjungfrau. Wer weiß, welche Beziehungen sie noch in der Stadt hat. Aber warum hat Georgius sie in das Lagerhaus nach ZwölfSeen gebracht? Es muss doch jede Menge Orte geben, an denen er sie besser hätte aufbewahren können. Das ergibt nicht viel Sinn. Aber es bestätigt mehr oder weniger, dass er Mursius getötet hat.
Georgius Drachentöter. Er schickt mir Todesdrohungen, betrügt beim Rennen, stiehlt Kunstwerke und ermordet einen turanianschen Kriegshelden. Und wenn ich mich nicht irre, hat er auch noch meine Aura auf das Messer gezaubert, mit dem er den Mord begangen hat. Der Mann ist die Pest. Ich werde dafür sorgen, dass er damit nicht ungeschoren davonkommt. Ich werde Georgius vor Gericht bringen, und wenn es das Letzte ist, was ich tue.
Die Vorstellung, dass das Turas-Gedächtnis-Rennen abgesagt wird, verdirbt mir den Appetit. Ich setze eine Flasche Bier an und leere sie, während ich mürrisch hinaus in den Regen starre. Makri kommt herein.
»Wie geht es denn so?«, erkundigt sie sich.
»Besser, als auf einer Sklavengaleere zu rudern. Nein, das nehme ich zurück. Es geht mir nicht besser.«
»Können die Rennwagen bei diesem Regen nicht fahren?«
»Nicht, wenn die Rennstrecke unter Wasser steht.«
Makri runzelt die Stirn. Sie hat sich auf die Rennen gefreut, obwohl sie kein Geld hat, um zu wetten. Ich hatte ihr geraten, ein bisschen von dem Geld zurückzubehalten, das sie der Vereinigung der Frauenzimmer versprochen hatte, aber das wollte sie nicht.
»Das kann ich nicht tun. Es wäre Diebstahl.«
»Und unter mein Sofa zu kriechen und nach meiner eisernen Notfallreserve zu suchen? Was war das?«
»Das war was anderes.«
Draußen fährt eine Kutsche vor, und der Vizekonsul steigt aus. Er watet durch den Matsch, aber als er mein Büro betritt, ist seine Toga immer noch strahlend weiß, wenn auch etwas klamm.
»Es gibt wichtige Neuigkeiten«, verkündet er.
»Die Rennen finden statt?«
Zitzerius schüttelt den Kopf. »Nein. Das ist leider ausgeschlossen. Bedauerlicherweise macht das all unsere Mühe hinfällig, mit der wir versucht haben, die Teilnahme des orgkischen Rennwagens zu sichern. Aber Lord Rezaz wird die Vereinbarung einhalten. Der König ist höchst erfreut, Thraxas, und auch die Regierung weiß die Rolle, die Ihr bei der Wiederbeschaffung des Gebetsteppichs gespielt habt, in aller Form zu würdigen.«
Er dreht sich zu Makri um und bedankt sich auch bei ihr. Es scheint ihn zu überraschen, dass keiner von uns vor Freude das Bewusstsein verliert. Dann bemerkt er den Haufen Kunstwerke, die ich in einer Ecke gestapelt habe.
»Gehören die nicht dem verstorbenen Senator Mursius? Habt Ihr den Mörder schon gefunden?«
»Ich bin dicht dran. Auch wenn ich glaube, dass für die Garde immer noch ich der Hauptverdächtige bin.«
»Die Garde verdächtigt Euch nicht wirklich, Thraxas«, widerspricht mir Zitzerius.
»Dann können sie es aber sehr geschickt vortäuschen. Oder sollten Sie nur Druck auf mich ausüben, damit ich die Orgks beschütze?«
»So würde ich das nicht sagen«, erwidert Zitzerius ausweichend. »Schließlich gibt es handfeste Beweise gegen Euch. Eure Aura befand sich tatsächlich auf dem Messer, und dieser Umstand muss immer noch geklärt werden. Aber ich bezweifle, dass Anklage gegen Euch erhoben wird.«
Er zückt eine Geldbörse und reicht sie mir – der Lohn für meine Dienste.
»Das dürfte für ein paar gute Wetten genügen«, sage ich. »Wenn es etwas gäbe, auf das ich setzen könnte. Hatte ich eigentlich Recht mit der Vermutung, dass diese Orgk-Krieger im Sold von Prinz Kalazar standen?«
»Das hattet Ihr. Sie sind von seinem Obersten Hexer, Makeza, dem Donnerer, hierher gebracht worden. Sie sollten Lord Rezaz ermorden. Das war ein sehr kluger Plan. Rezaz’ Sicherheitsdienst in seinem Heimatland ist zu gut organisiert, als dass man an den Lord herankommen könnte. Aber hier in Turai, wo er nur ein paar Diener um sich haben würde, schien dies ziemlich wahrscheinlich. Außerdem hätten unsere Zauberer die Gegenwart irgendeines Orgks hier im Westen sofort entdeckt, aber Makeza war in der Lage, die Anwesenheit von Kalazars Orgks zu verheimlichen,
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