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Das Wahre Spiel 02 - Der Nekromant

Das Wahre Spiel 02 - Der Nekromant

Titel: Das Wahre Spiel 02 - Der Nekromant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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ein Beispiel zu geben. Nicht die erfreulichste meiner Tätigkeiten, aber auch nicht die« – mannhaftes Glucksen – »geringste. Werdet Ihr uns Gesellschaft leisten?«
    »Darf ich hoffen, Dekan Manacle, daß Ihr in der Hektik der Vorbereitungen nicht ganz vergessen habt, weshalb ich gekommen bin?« Huld, starr, ärgerlich, doch lag hinter dem Ärger noch etwas anderes – eine Art Erheiterung? Irgend etwas Unpassendes, wie augenzwinkernde Duldung. Didir bemerkte es auch.
    »Natürlich nicht, mein Bester, natürlich nicht. Ich habe Eure Warnungen an meine Kollegen weitergegeben. Sie sind beunruhigt, sehr beunruhigt. Sie beabsichtigen, Eure Anfrage ernsthaft zu prüfen, unter diesen Umständen. Das Komitee wird sich heute abend treffen, und wir werden ihm die Angelegenheit vortragen.«
    »Und habt Ihr die Fracht erhalten? Alles? Diesen Seher, Windlow, und Himaggery, den sogenannten Zauberer? Und vor allem diesen jungen Nekromanten Peter?«
    Manacle wurde unruhig. »Äh, nun – das ist ein bißchen schade, denn wir haben nur zwei von ihnen, die erst vor zwei Tagen gebracht wurden. Äh – ja. Einer scheint unterwegs umgekommen zu sein, sozusagen, das wurde mir wenigstens so gesagt. Der Langmann glaubt, daß es stimmt. Er hat den Schenker wieder zurückgeschickt, um einen dieser Spieler zu finden, von denen man glaubt, sie könnten Tote erwecken. Leerer Aberglaube natürlich … Unmöglich, so etwas. Nicht wie Euer eigenes Talent, mein lieber Huld, das wir geprüft haben und für das wir eine gewisse wissenschaftliche Begründung gefunden haben … Wie dem auch sei, der Junge war jedenfalls nicht bei der Fracht …«
    Huld starrte ihn an, Hitze wallte auf seiner Haut, daß Manacle zurückwich. »Ich glaube nicht, daß er tot ist.«
    »Guter Mann, es ist eindeutig. Der Schenker sagte, eine Steinlawine habe ihn vollkommen unter sich begraben. Er kann es unmöglich überlebt haben. Riß, kommt her und sagt unserem Freund, was der Langmann über diesen Jungen erzählt hat, der umkam …«
    »Es ist mir gleichgültig, was Euer Langmann sagt.« Huld, wütend. »Habt Ihr überhaupt nichts von dem verstanden, was ich Euch gesagt habe? Der Rat hat sich gegen Euch verbündet, gegen die Zauberkünstler. Ich kam, Euch zu warnen, aus Freundschaft, als Gegenleistung für frühere Gefälligkeiten. Der Rat arbeitet draußen in der Welt mit Hilfe bestimmter Spieler, und zwar seit Jahrzehnten. Nun aber sind sie noch weiter gegangen. Sie erschaffen Spieler, mit neuen Talenten, mächtigen Talenten. Dieser Peter ist einer davon. Er ist kein gewöhnlicher Spieler, kein gewöhnliches Talent! Ich glaubte auch einmal, er sei tot, oder wenigstens so gut wie! Ich hatte mich getäuscht. Ebenso täuscht Ihr Euch jetzt!«
    »Wir mögen es nicht, Zauberkünstler genannt zu werden, Huld«, mischte sich Riß ein, den Mund voll von Wein und Krümeln, die in einem kleinen Schauer auf sein schwarzes Gewand spritzten. »Die unwissenden Spieler tun das, aber von Euch erwarten wir mehr Höflichkeit. Wir respektieren Eure Warnung, aber wenn dieser Peter tot ist, wird sicher …«
    »Ihr Narren! Seid Ihr taub? Er ist nicht tot! Was auch immer Euer Schenker sagt oder behauptet, Peter ist nicht tot …«
    Manacle, frostig wie der Winter. »Ich schätze es nicht, als Narr bezeichnet zu werden. Als direkter Nachfahr, in der dreizehnten Generation der ersten Forscher, als fünfter in direkter Linie im Titel des Dekan, lasse ich mich nicht so einfach als Narr bezeichnen. Wir nehmen Euch in Kauf, Huld, obwohl Ihr ein einfacher Spieler seid, weil Ihr uns nützlich wart. Wir nehmen aber keine Beleidigungen hin.«
    Ich hörte, wie Hulds Zähne knirschten. Ein einfacher Spieler genannt zu werden, hätte gereicht. Die Verachtung in Manacles Stimme zu hören, war zuviel.
    »Ihr nehmt mich in Kauf, Dekan Manacle, weil ich der einzige bin, der Euch vor dem Rat warnen kann, der gegen Euch Pläne schmiedet, der einzige, der Euch sagen kann, was der Rat vorhat. Ohne mich seid Ihr der Gnade und Barmherzigkeit dieser Fremden ausgeliefert, und beide sind nicht besonders groß, Manacle. Also, wo sind sie? Wo ist der Zauberer und der Seher?«
    Manacle richtete sich mit zittrigem Hochmut auf. Mit verächtlicher Geste winkte er den wartenden Diener fort. »In den Laboren, Huld. Ich werde Euch heute abend dorthin mitnehmen, nach dem Treffen. Dann könnt Ihr sie mit eigenen Augen sehen. Ich werde Euch dann sagen, was das Komitee über Eure Anfrage beschlossen hat, Euren Wunsch, Zugang

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