Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Wahre Spiel 03 - Das dreizehnte Talent

Das Wahre Spiel 03 - Das dreizehnte Talent

Titel: Das Wahre Spiel 03 - Das dreizehnte Talent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
Vom Netzwerk:
liegt. Wo wir ihn nicht finden konnten, wo Peter uns aber hinführen kann.«
    »Und woher wißt Ihr das alles, Dämon? Wessen Kopf habt Ihr danach durchwühlt?«
    Huld gluckste in sich hinein, eine Widerwärtigkeit, von Zunge und Mund erzeugt, als äße er eine verfaulte Köstlichkeit. »Nicht den Kopf eines Menschen, König. Ich habe es mir aus Büchern zusammengesucht, alten Büchern, Büchern, die ungelesen in den Katakomben der Zauberkünstler lagerten. Aus Büchern, Legenden, und dem Gerede der Leute. Aus den Dingen, die Nitch mir erzählte, bevor er starb, als sein Verstand seinen Schmerz überwältigte, um Sachen zu finden, die er mir erzählen konnte. Ich hatte einen Vorteil, den Nitch nicht hatte. Ich habe die Maschine gesehen. Ich habe gesehen, wie die winzigen Spielfiguren hergestellt werden! Ich sah die Körper, die in den Höhlen gelagert wurden wie Blöcke aus Eis. Nun, sie werden nicht wieder zum Leben erweckt werden. Die Maschine, die dies hätte bewerkstelligen können, ist explodiert, vernichtet, in Atome zerstäubt.«
    »Gesetzt den Fall, Ihr hättet recht – wie soll dann Barish wieder zum Leben erweckt werden? Wenn die Maschine verloren ist, unter dem Berg begraben?«
    »Ich glaube nicht, daß dies die einzige Maschine war. Es muß noch eine weitere geben, gleich oder ähnlich, und zwar dort, wo Barish liegt.«
    »Und was macht Euch so gewiß, daß Peter Euch dorthin führen wird? Was sollte ihn dazu bringen, das zu tun? Welches Interesse sollte er daran haben? Welches Ziel, welches Spiel?«
    »Nur daß er von Windlow, eurem alten Seher, auf diese Fährte gebracht worden ist. Windlow suchte dasselbe wie ich, davon bin ich überzeugt. Er fand etwas. Er wußte etwas oder hatte etwas GESEHEN. Warum sonst sollte Peter jetzt nach Norden reisen, in diese geheimnisvolle Gegend?« Er lachte, ein siegesbewußtes Krächzen. »Warum sonst sollte er wohl nach Norden reisen, in der Gesellschaft meines Gefolgsmannes? Meines!«
    »Das ist alles? Das klingt sehr unbestimmt und verschwommen, Dämon. Ich würde zögern, meine Männer zu einem solchen Spiel zu verleiten, wenn ich so wenig wüßte wie Ihr. Vielleicht ist es gar nicht Barish, der dort oben ruht. Vielleicht ist es der Rat.«
    Huld lächelte spöttisch. »Es gibt keinen Rat außer uns, König Prionde. Nachdem ich mir das Vertrauen dieses Schwachkopfes Manacle und seiner Stiefellecker erschlichen hatte, fragte ich, wie lange es her sei, daß sie etwas von dem Rat selbst gehört hätten. Seit Jahrzehnten nicht mehr, sagten sie. Die Maschine, die die Worte des Rates übermittelte, meldete sich nicht mehr. Und so sagte ich ihnen, ich überbrächte nun die Botschaften des Rates, und sie glaubten mir. Urteilt also selbst.«
    »Ihr meint, falls der Rat noch existierte, würde er die Verbindung nicht einfach unterbrochen gelassen haben. Und eure Einmischung wäre auch nicht unbemerkt geblieben.«
    »So ist es. Wer oder was auch immer der Rat gewesen sein mag, sein letztes Mitglied ist verschwunden oder gestorben oder hat etwas anderes zum Spielen gefunden. Nein, wir sind der Rat, Prionde. Ich bedauere nur, daß wir keine Zauberkünstler mehr haben, die die Arbeit für uns tun können. Ich fand nur diese paar Techniks, verstreut im Tal.« Huld zeigte auf eine entfernte Wand, an der sich ein paar Gestalten schlafend zusammenkauerten. »Ich würde gern ihren Anführer finden, diesen Quench. Er wußte mehr als alle anderen. Ich wäre nicht überrascht, wenn er auch von Barish wüßte, wenn seine Vorväter etwas von dem Wissen über die Jahrhunderte auf ihn überliefert hätten. Wenn wir ihn rechtzeitig fänden …
    In der Zwischenzeit bauen wir unsere Schreckensherrschaft auf, Prionde. Schrecken und völlige Verzweiflung. Und wenn Peter uns dorthin geführt hat, wo wir hinwollen, werden wir mit furchtbarer Macht über ihn herfallen. Ich glaube kaum, daß er uns widerstehen kann. Sogar ein Zwillingstalent ist nicht unsterblich.«
    Und so fuhren sie fort zu feiern und zu trinken, während die Einwohner von Pfarb Durim auf ihren Mauern weiter Wache hielten, damit nicht noch mehr Unschuldige entführt und in den endlosen Tunneln des Höllenschlunds angekettet wurden, wo Tolp eben gerade die eisernen Bande um die Gelenke des Kindes schloß. In der Finsternis hustete der Knochentänzer sein Leben aus und lag still. Als er sich mehrere Tage lang nicht bewegt hatte, kettete Tolp seinen Körper neben den des Kindes.

 
9
----
Nüsse, Grole, Spiegelmänner
     
    Während

Weitere Kostenlose Bücher