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Das Weinen der Engel (German Edition)

Das Weinen der Engel (German Edition)

Titel: Das Weinen der Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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vergangen.
    Konzentriere dich auf die unmittelbaren Probleme
. Das Erste morgen früh war, dass Lark ihren Rechtsanwalt anrief. Steve Rutgers, wie er sich erinnerte. Der Typ, mit dem sie ins Bett steigen wollte.
    Ein bitterer Geschmack machte sich in seinem Mund breit. Auf keinen Fall! schwor er sich. Sein Auftrag war bald erfüllt, der Job beendet. Wenn Lark Sex wollte, dann wäre er mehr als glücklich, ihr diesen Wunsch zu erfüllen.
    Als ihm klar wurde, dass er mal wieder mit den Gedanken abschweifte, ging er schnell die Punkte durch, die am nächsten Morgen zu erledigen waren.
    Dann wäre Lark bald nicht mehr seine Klientin. Bis dahin hieß es, sich zu gedulden. Bevor er sie in sein Bett holte, würde er noch ein paar Tage warten müssen.

11. KAPITEL
    M it fortschreitender Stunde frischte der Wind auf, der trockene Blätter und die langen dürren Zweige der Fouquieria-Sträucher gegen die Fensterscheiben wehte. Auf der anderen Seite des Betts neben Lark begann Chrissy unruhig zu werden. Unter der Decke bewegte sie ihre kleinen Beine nervös hin und her.
    Lark beobachtete sie mit wachsender Besorgnis. Bisher hatte die Kleine meist geschlafen, völlig erschöpft von den schrecklichen Ereignissen des Tages und durch das Beruhigungsmittel. Jetzt warf sie sich von einer Seite zur anderen. Mit einem Aufkeuchen richtete sie sich plötzlich im Bett auf und sah sich hektisch um.
    „Nana …?“
    Lark rutschte zu ihr hinüber und legte ihr den Arm um die Schulter. „Hallo, Chrissy, du bist bei deiner Tante Lark, erinnerst du dich? Wir haben heute den Nachmittag zusammen gespielt. Jetzt bist du bei mir zu Besuch.“
    „Ich will meine Nana!“ Chrissy begann zu weinen.
    Lark setzte sich auf die Kante des Betts neben Chrissy und schwang die Beine auf den Boden. Sie strich sich den Baumwollpyjama glatt, den sie bei Walmart für sich gekauft hatte, da sie normalerweise nackt schlief. Dann nahm sie die Kleine hoch und setzte sie sich auf den Schoß.
    „Bitte weine nicht, Chrissy. Du bist hier gut aufgehoben und sicher, alles wird gut.“
    „Ich will meine Nana“, wiederholte die Kleine. „Wo ist meine Nana?“
    Lark war den ganzen Nachmittag einer Antwort ausgewichen. Jetzt wurde es immer schwieriger, die Fragen zu ignorieren.
    „Deine Nana Lupita ist für eine Weile weggegangen, meine Süße. Sie hat mich gebeten, auf dich aufzupassen, solange sie nicht da ist.“
    Chrissy sah mit ihren tränennassen Augen zu ihr hoch. „Wo sind Mommy und Daddy?“
    Lark drehte sich der Magen um. Sofort kamen wieder die Erinnerungen an das viele Blut, und sie verdrängte das Bild schnell wieder. Chrissy schniefte und begann erneut zu schluchzen.
    „Bitte weine nicht, Süße, bitte.“ Aber nichts konnte den Tränenfluss stoppen.
    Vollkommen ratlos, was sie tun sollte, blickte Lark auf, als Aida Clark hereingestürmt kam. Die Haushälterin trug einen pinkfarbenen Steppmantel, der um ihre ausladenden Hüften flatterte. Ihr vom Schlaf zerzaustes silberblondes Haar stand an einigen Stellen vom Kopf ab und war am Nacken festgedrückt.
    Mit einem Blick auf die erleichtert aussehende Lark nahm sie das Mädchen in den Arm und setzte es sich auf die Hüfte.
    „Hallo, Chrissy, ich bin Mrs Clark“, sagte sie zu dem Kind. „Ich glaube, wir beide werden richtig gute Freundinnen werden, was meinst du?“
    Chrissy schniefte und sah interessiert zu Aida hoch.
    „Wir werden zusammen spielen und Kekse backen. Du magst doch Kekse, oder?“
    Chrissy nickte.
    „Welche Kekse schmecken dir denn am besten?“
    Chrissy starrte sie nur an.
    Aida schaukelte die Kleine ein bisschen, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. „Sicher gibt es doch eine Sorte, die du besonders gern magst. Jeder hat eine Lieblingssorte. Vielleicht Kokosnussmakronen?“
    Chrissy schüttelte den Kopf.
    „Welche denn dann?“
    „Schokoplätzchen.“
    Aida lächelte. „Na so was! Das sind ja auch die Lieblingskekse deiner Tante Lark!“
    Chrissy sah zu Lark, wie um eine Bestätigung zu bekommen. „Das stimmt“, sagte Lark, obwohl sie viel lieber Haferkekse mit Nüssen und Rosinen mochte. „Mrs Clark hat versprochen, uns morgen welche zu backen.“
    „Darf ich helfen?“, fragte Chrissy.
    „Aber natürlich darfst du das“, versicherte ihr Lark.
    „Was hältst du denn davon, wenn ich dir jetzt erst mal eine schöne heiße Tasse Kakao koche?“, schlug Aida vor. „Dann kannst du bestimmt besser schlafen.“
    Chrissy rieb sich die Augen. Sie sah in Aidas freundliches Gesicht.

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