Das Weinen der Engel (German Edition)
davongemacht?“
Gabe lachte. „Noch nicht. Ihr war eine ganze Weile morgens etwas übel, aber inzwischen hat sie das wohl überstanden.“
„Das sollten doch gute Neuigkeiten sein.“
„Allerdings! Hör zu, wegen der Morde … kann ich vielleicht was für dich tun?“
„Nein, danke. Aber ich freue mich, dass du angerufen hast. Das alles stinkt zum Himmel, und Lark steckt mittendrin.“
„Wenn sie so zäh ist, wie du behauptest, wird sie damit schon fertig.“
„Ich weiß, aber trotzdem …“
„Aber trotzdem machst du dir Sorgen um sie und wünschtest, dass sie und das kleine Mädchen das alles nicht durchmachen müssten.“
„Sie ist meine Klientin. Natürlich mache ich mir Sorgen.“
„Richtig, da hast du recht.“
„Hör zu, ich muss auflegen. Einer aus dieser Geiertruppe hämmert gegen meine Tür. Wenn die nicht bald Ruhe geben, wird Town sie zum Frühstück verputzen.“
Gabe lachte nur. „Pass auf dich auf, kleiner Bruder.“ Er beendete das Gespräch, und Dev legte auf. Er rieb sich das Kinn, das sich stoppelig anfühlte. Heute Morgen hatte er sich nicht die Mühe gemacht, sich zu rasieren. Außerdem wünschte er, er hätte besser geschlafen.
„Was wollen wir jetzt unternehmen?“
Dev blickte auf und bemerkte erst jetzt, dass Lark hereingekommen war und nun neben seinem Schreibtisch stand. Sie hatte Schatten unter den Augen und war blass. Trotzdem sah sie wunderschön und zerbrechlich aus, aber kein bisschen eingeschüchtert. Seine Bewunderung für sie wuchs.
„Wir regeln das mit der Presse“, sagte er. „Diese Geschichte ist von großem Interesse für die Allgemeinheit. Chrissy und das Schicksal ihrer Eltern. Wenn du denkst, das hier ist schlimm, dann warte bloß, bis bekannt wird, dass sie auf dem Schwarzmarkt verhökert worden ist und ihre Tante jetzt hier ist, um sie zu retten.“
Lark sank auf den Stuhl neben seinem Schreibtisch. „Oh, mein Gott.“ Abwesend hob sie den Arm, um sich den Nacken zu massieren. Dev konnte ihre körperliche Anspannung förmlich spüren.
Er stand auf und stellte sich hinter sie. „Lass mich das mal machen.“ Sanft schob er ihre Hand beiseite und legte ihr die Finger an den Nacken, um die Verspannung wegzumassieren. Lark senkte den Kopf etwas, damit er besser arbeiten konnte.
Ein leiser Seufzer entschlüpfte ihr. „Das fühlt sich himmlisch an.“
„Wenn die Zeit kommt, dann werde ich dich am ganzen Körper massieren.“
Sie errötete leicht. „Ich wette, das wird ein wahres Erlebnis.“
Er stellte sich vor, wie er sie berührte und dabei das Erwachen ihrer Leidenschaft beobachtete. „Ja …“, konnte er nur noch sagen.
Seufzend stand Lark auf. „Wir müssen einen Plan ausarbeiten.“
„Du hast recht. Überlegen wir, was zu tun ist.“ Dev ging zur Bar hinüber, goss ihnen beiden Kaffee ein, trug die Krüge zum Teakholztisch und setzte sich.
„Ich habe meinen Anwalt angerufen“, sagte Lark, die ihm gefolgt war und jetzt in ihre dampfende Tasse pustete. „Er meinte, er kommt her, so schnell er kann.“
Dev biss die Zähne zusammen. „Der gute alte Steve.“
Sie sah zu ihm auf. „Stimmt. Steve kann das mit der Presse regeln und sich um den nötigen Papierkram für die Vormundschaft kümmern. Sobald das erledigt ist, fallen Chrissy und ich dir nicht mehr zur Last.“
„Ihr fallt mir nicht zur Last. Du kannst bleiben, solange du möchtest.“
Sie hob die Augenbrauen. „Bringen wir hier in dem wohlgeordneten Haushalt nicht alles durcheinander?“
Er lächelte. „Kommt darauf an, wo du schläfst.“
Lark lachte.
„Wir müssen für psychologische Betreuung sorgen“, sagte Dev. „Jemand, der hierherkommt.“
„Ist schon passiert. Steve kennt jemanden in L.A., der eine Psychologin aus Phoenix empfohlen hat. Eva Rossi wird um elf hier eintreffen.“
„Der gute alte Steve, wie effizient.“
Sie lächelte nur. „Noch was?“
„Halte dich außer Sichtweite, so gut du kannst, bis der gute alte effiziente Steve dir die Presseleute vom Hacken geschafft hat.“
Ihr Lachen wirkte jetzt gelöster, weicher.
„Meinst du, du schaffst das alles?“, erkundigte er sich.
Sie nippte an ihrem Kaffee und wünschte, es wäre noch ein Schuss Whiskey drin. „Ja, ich schaffe das schon. Du warst wirklich großartig, Dev. Welchen Betrag ich dir auch schulde, es wird nicht genug sein, für das, was du für mich getan hast.“
„Du schuldest mir gar nichts. Außerdem hatte ich nie vor, dafür ein Honorar zu nehmen. Madman hatte bei
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