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Das Weinen der Engel (German Edition)

Das Weinen der Engel (German Edition)

Titel: Das Weinen der Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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hat, sieht nach Schwäche aus.“
    Alvarez nahm eine Ausgabe des „Enquirer“ vom Tisch und wedelte damit vor den Augen der beiden Männer herum. Auf dem Titelblatt oben rechts befand sich ein Foto der Weller-Villa mit der Unterschrift „Todeshaus“. In einer Reportage auf der zweiten Seite wurde die dramatische Rettung des von Byron Weller adoptierten vierjährigen Kindes beschrieben.
    „Ich denke, wir sollten das Problem sofort lösen“, drängte Santos. „Das hätten wir schon viel früher tun sollen.“
    „Das ist keine so gute Idee“, widersprach Zepeda. „Wir haben schon genug Staub aufgewirbelt.“ Die Stimme der Vernunft in einer Organisation voller Verrückter, dachte Paulo. „Das wird sich alles in Luft auflösen, wenn wir es einfach ignorieren.“ Er hatte vorher viele Jahre lang für Don Pedro Castellon, dem früheren Kopf des Kartells, gearbeitet, bevor dieser krank geworden war und die Kontrolle über sein Reich verloren hatte. Alvarez hatte mit einem von ihm angerichteten Blutbad die Macht übernommen. Nur dank seiner Erfahrung und seines Überlebensinstinkts hatte Paulo die „Reorganisation“ des Kartells überlebt.
    Alvarez warf die Zeitung auf das bereits dort liegende Magazin auf dem Tisch. „Ich werde ihnen zeigen, mit wem sie es zu tun haben.“ Er wandte sich an Santos. „Diese Frau … sie lebt doch in L.A., oder? Mit dem kleinen Mädchen.“
    „Sí
, so steht es jedenfalls in den Zeitungen.“
    „Finden Sie heraus, wo.“
    „Das dürfte kein Problem sein.“ Santos grinste. „Möchten Sie, dass sie weggeschafft werden?“
    Alvarez zog die dichten schwarzen Augenbrauen hoch. „Rede nicht solchen Unsinn. Ich bin doch kein Kindermörder.“ Er zuckte die Schultern. „Manchmal muss man etwas unternehmen, um seine Position klarzustellen. Und Kollateralschäden sind ab und zu nicht zu vermeiden. Such einfach das Mädchen und bring es her.“
    Santos nickte grinsend. „
Sí, jefe
. Sie haben recht. Heutzutage sind Kinder ein wertvolles Gut.“ Alvarez streckte den Arm aus und nahm die beiden Zeitungen mit spitzen Fingern vom Tisch, als wären sie zu dreckig zum Anfassen. Er trug sie zum Papierkorb unter seinem Schreibtisch und warf sie hinein.
    „Tu einfach, was ich sage, und sieh zu, dass sie hergebracht wird. Ich werde entscheiden, was mit ihr geschieht.“
    Zepeda runzelte die Stirn, aber Santos sah sehr zufrieden aus. „Sie können auf mich zählen, so wie immer.“
    Santos verließ den Raum mit Zepeda auf seinen Fersen.
    Alvarez setzte sich an den riesigen verschnörkelten Schreibtisch, der die Westseite seines Arbeitszimmers dominierte. Er öffnete den Deckel eines mit Elfenbein ausgelegten Humidors und zog eine teure kubanische Zigarre heraus. Während er sich die Zigarre unter die Nase hielt, atmete er genüsslich das feine Tabakaroma ein.
    So oder so, man würde sich mit dem Problem befassen.
    Antonio kappte das Ende von der Zigarre und steckte sie sich zwischen die Zähne.
    Daran zweifelte er nicht eine Sekunde.

16. KAPITEL
    „D anke, dass du vorbeigekommen bist“, sagte Lark. Molly Monroe stand an der Tür des Apartments und machte sich zum Gehen fertig. „Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Uns beiden geht es bestens.“
    Molly lächelte. Sie sah heute besonders hübsch aus. Ihr rotbraunes Haar glänzte, und ihre Wangen überzog eine leichte Röte. Clive Monroe machte sie glücklich. Molly hatte ihr anvertraut, dass sie die Pille abgesetzt hatte und sie nun versuchten, ein Baby zu bekommen. Clive wäre bestimmt ein guter Vater, dachte Lark und versuchte den Stich zu ignorieren, den sie dabei spürte.
    „Ich sollte es dir eigentlich gar nicht verraten“, sagte Molly. „Aber Dev hat wieder bei Clive angerufen. Er wollte wissen, ob bei dir auch alles in Ordnung ist. Könnte ja sein, dass dich diese Nachricht interessiert.“
    So richtig überraschte es sie nicht. Dev nahm seinen Job sehr ernst. Persönlich wollte er diese eine heiße Nacht nicht fortführen. Aber sie war seine Klientin gewesen, und er wollte sicherstellen, dass es ihr gut ging.
    „Er ist ziemlich gewissenhaft, wenn es um seine Aufträge geht“, sagte sie.
    Molly lehnte sich zu ihr vor. „Um ehrlich zu sein, ich hätte ja gedacht, dass es was mit euch beiden wird. Zwischen euch hat es doch richtig gefunkt.“
    Oh, ja, es hatte gefunkt, das stimmte. Ihr wurde schon allein beim Gedanken daran wieder heiß. „Es war hauptsächlich geschäftlich“, behauptete sie.
    „Zu dumm aber

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