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Das Weinen der Engel (German Edition)

Das Weinen der Engel (German Edition)

Titel: Das Weinen der Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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na gut. Aber das ist kein Spiel. Du musst genau tun, was ich sage. Kein Zögern, kein Nachdenken, keine Diskussion. Du darfst meine Autorität nicht anzweifeln. Nie fragen, warum. Ich sage, was getan werden muss, und du richtest dich danach.“
    Das leuchtete ihr ein. Die Männer in der Gruppe waren alle ehemalige Soldaten. Sie würden die Suche wie eine Militäraktion durchziehen. „Das werde ich tun, ich kann es.“
    Sein Gesichtsausdruck wurde hart. „Wenn du das schaffst, kommen wir vielleicht alle lebend aus dieser Sache wieder raus.“
    Lark zog sich der Magen zusammen. Sie hatte gesehen, was mit den Wellers geschehen war. Sie wusste, was für ein Mann Antonio Alvarez war. Lark stand auf, ließ Dev im Wohnzimmer allein und ging ins Schlafzimmer hinüber. Sie brauchte unbedingt eine Dusche. Sie musste diesen ständigen Blutgeruch aus der Nase bekommen, der überall an ihrer Haut zu kleben schien. Musste dieses schmutzige Gefühl loswerden, das sie beherrschte, seit sie einen von Alvarez’ Männern erschossen hatte.
    Lark war erstaunt, dass sie kein stärkeres Bedauern verspürte. Das hätte sie jedenfalls erwartet. In diesen Fernsehshows waren die Leute, die jemand anderes getötet hatten, immer von Schuldgefühlen zerfressen. Alles, was Lark spürte, war eine tiefe, andauernde Wut, dass sie das kleine Mädchen, das sie liebte, nicht einmal dadurch hatte retten können, dass sie jemanden erschossen hatte.
    Die Dusche fühlte sich angenehm an. Reinigend. Erfrischend. Später würden sie sich beraten, planen, wie sie Chrissy am besten zurückholten. Dev glaubte zu wissen, wohin sie das Mädchen gebracht hatten. Niemand konnte das sicher sagen, doch sie vertraute auf sein Gespür. Sie vertraute ihm wie keinem Mann jemals zuvor.
    Sie trocknete sich das Haar mit dem Handtuch und zog einen dieser flauschigen weißen Hotelfrotteemäntel über. Dev wollte, dass sie ein wenig schlief, aber die Sonne schien bereits. So müde sie auch war, sie wusste, dass sie kein Auge zutun konnte.
    Als sie aus dem Badezimmer kam, saß Dev im Wohnzimmer am Schreibtisch vor seinem geöffneten Laptop. Er fertigte eine Art Liste an, während er über den Hotelapparat telefonierte.
    Als sie zu ihm kam, legte er auf.
    „Das war Ghost – Trace Rawlins. Er wird alles Notwendige veranlassen. Mit John Riggs habe ich auch schon gesprochen. Er muss erst noch ein paar wichtige Dinge erledigen, aber er ist auch um drei hier.“ Er deutete mit dem Kopf zum Schlafzimmer. „Warum versuchst du nicht, ein bisschen zu schlafen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Kann nicht.“
    Er stand auf. „Wegen des Typen, den du erschossen hast … eine Menge Leute flippen nach so einem Erlebnis aus. Sogar Cops.“
    „Ich nicht. Er ist in meine Wohnung eingedrungen. Und er wollte meine Tochter kidnappen. Wenn ich ihn nicht erschossen hätte, hätte er mich getötet.“
    „Ja, das stimmt.“ Dev runzelte die Stirn. „Du hast in deiner Aussage gemeint, der Mann hätte vielleicht nicht auf dich gezielt, wenn du nicht versucht hättest, ihn aufzuhalten.“
    „Ich hatte den Eindruck, dass es ihnen nur um Chrissy ging. Als ich ihnen in die Quere kam, hat sich die Situation geändert.“
    Er umfasste sanft ihre Schultern. „Lark, bist du sicher, dass du damit klarkommst?“
    Sie kam damit klar. Es blieb ihr gar nichts anderes übrig. „Ich werde alles Notwendige tun, um sie zurückzuholen.“
    Er lächelte. „Weißt du, du bist ganz schön erstaunlich.“
    Sie brachte ebenfalls ein Lächeln zustande.
    „Jetzt sei ein gutes Mädchen und tu, was ich sage. Versuch etwas zu schlafen.“
    „Was ist mit dir?“
    „Ich habe gerade geschlafen, bis du anriefst. Außerdem bin ich es gewohnt, ohne Schlaf auszukommen.“
    Sie sah ihn an, erkannte die Besorgnis in seinem attraktiven Gesicht. Sie hatte keine Ahnung, was die Zukunft bereithielt, wusste nicht, ob sie das kleine Mädchen, das bereits wie eine Tochter für sie war, jemals wiedersehen würde. Sie versuchte nicht daran zu denken, welche fürchterlichen Dinge sie ihr antun könnten. Aber diese dunklen Gedanken hatten sich bereits bei ihr eingeschlichen.
    „Diese Männer … Denkst du, dass sie … dass sie ihr wehtun werden?“
    Er sah ihr in die Augen. „Hör sofort damit auf. Denk nicht eine Sekunde daran. Alvarez ist ein großes Risiko eingegangen, um Chrissy zu entführen. Diese Männer tun genau, was er sagt, nichts anderes. Er wollte dich bestrafen. Das ist ihm gelungen. Fürs Erste.“
    Sie schluckte und

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