Das Weinen der Engel (German Edition)
Lösegeldforderung gekidnappt worden“, sagte Lark und sah ihren Anwalt entschlossen an. „An dem Tag, als ihre Eltern ermordet wurden …“ Sie schüttelte den Kopf. „Du hast das nicht mitbekommen, Steve, ich ja. Was heute Nacht passiert ist …“ Sie wischte sich schnell eine Träne von der Wange. „Die Männer, die Chrissy geholt haben … das waren sie. Diese Gesichtsmasken, der schwarze SUV. Sie werden sie nach Mexiko bringen, so wie Dev gesagt hat.“
Sie drehte sich um, aber Steve hielt sie am Arm fest. „Lark, du musst das der Polizei überlassen. Du kannst in diesem Fall nichts tun.“
Sie schüttelte nur den Kopf. „Ich weiß deine Hilfe wirklich sehr zu schätzen, Steve.“ Nach einem zittrigen Durchatmen griff sie nach ihrer schweren Ledertasche, die auf dem Küchentisch lag. Sie wandte sich an Dev. „Ich muss Carrie Beth anrufen und ihr sagen, dass ich diese Woche nicht zur Arbeit komme. Ich wollte schon vorher mit ihr sprechen, aber dann kam Steve, und die Polizei hatte tausend Fragen, und ich habe … auf dich gewartet.“
Er zog sie zur Seite. „Du kannst jetzt deine Anrufe erledigen, aber wenn wir aufbrechen, gibt es keine Telefonate mehr. Mobiltelefone kann man zu leicht orten. Ich möchte nicht, dass Alvarez dich findet.“
Sie nickte, zog ihr Handy aus der Tasche und rief ihre Freundin und Kollegin an. Das Gespräch dauerte länger, als ihm lieb war. Sie bat ihre Freundin, Marge Covey anzurufen, um ihr alles zu erklären, und alle anderen zu benachrichtigen. Schließlich beendete sie den Anruf, schob das Handy zurück in ihre Tasche und wischte sich schnell wieder neue Tränen von der Wange.
„Carrie Beth meint, ich soll mir keine Sorgen machen. Sie werden sich um alles kümmern.“
„Gut, dann lass uns gehen.“
Sie sah zur Schlafzimmertür hinüber. „Ich muss noch ein paar Sachen einpacken.“
Dev wandte sich an den glatzköpfigen Polizisten. „Ist das in Ordnung, Detective Cox?“
„Ihre Abdrücke sind sowieso schon überall in der Wohnung.“ An Lark gerichtet, sagte er: „Ich begleite Sie, Miss. Seien Sie bitte vorsichtig und vergessen Sie nicht, dass es immer noch ein Tatort ist.“
Die beiden verließen die Küche, um in Larks Schlafzimmer zu gehen, wo sie ein paar Sachen einpackte. Dev wollte sich gar nicht vorstellen, was in ihr vorging, wenn sie an dem vielen Blut im Flur vorbeimusste.
Er presste die Zähne zusammen. Dieser Mistkerl!
Er wünschte, er wäre hier gewesen. Wünschte, es hätte eine Möglichkeit gegeben, die beiden besser zu beschützen.
Nur nicht weiterdenken. Das Wichtigste ist jetzt, Chrissy zu finden und nach Hause zu holen.
Dev war schon unruhig, da er möglichst schnell aufbrechen wollte, als Lark nach zehn Minuten wiederkam. Sie hatte eine Reisetasche dabei. Ihr Gesicht wirkte noch blasser als vorher.
„Ich wäre dann so weit.“
Detective Cox sah nicht unbedingt erfreut aus. „Wir benötigen eine Adresse und Telefonnummer, wo wir Sie erreichen können.“
„Sie haben ihre Handynummer“, entgegnete Dev. „Was die Adresse betrifft … Ich möchte sie an einen sicheren Ort bringen. Sobald wir alles arrangiert haben, werden wir uns melden.“
Dev ließ ihm keine Zeit zum Diskutieren, sondern schob Lark einfach weiter zum Ausgang. Madman folgte ihnen.
„Ihr verschwindet jetzt erst mal von der Bildfläche?“, fragte er, als sie unten in der Eingangshalle aus dem Fahrstuhl traten. Es lauerten immer noch ein paar Reporter vor der Tür draußen. Die meisten waren allerdings schon verschwunden, um die Story zu schreiben.
„Erst mal.“
„Ich nehme an, du machst dich auf den Weg nach Mexiko.“
„Wenn sie Chrissy dorthin bringen, ja.“
„Ich werde ein paar Anrufe erledigen und Vorbereitungen treffen.“
Dev packte ihn am Arm. „Du hast jetzt Verantwortung, Clive. Das hier ist eine gefährliche Angelegenheit. Du musst dich da raushalten.“
Clive grinste ihn nur an. „He, Partner, du brauchst mich. Nur weil ich verheiratet bin, heißt das nicht, dass ich unfähig bin.“
„Du weißt genau, was ich meine.“
Clive klopfte ihm auf die Schulter. „Wir vergeuden Zeit, Daredevil. Ich denke, wir sollten lieber gehen.“
Dev seufzte. Er hätte wissen müssen, dass Clive sich nicht aufhalten ließe, nicht in so einer ernsten Angelegenheit.
„Hambone ist auch dabei“, sagte er. „Ich werde noch Ghost anrufen und sehen, ob er mitkommen will.“
„Wir werden noch so einige Sachen brauchen. Ich besorge ein paar
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