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Das Weinen der Engel (German Edition)

Das Weinen der Engel (German Edition)

Titel: Das Weinen der Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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versuchte, sich zusammenzureißen und sich nicht von ihren Ängsten übermannen zu lassen.
    Trace arbeitete mit seinem Laptop, und sie robbte zu ihm hinüber und blickte vorsichtig über seine Schulter auf den Bildschirm. Vier verschiedene Stellen im Inneren des Hauses erschienen gleichzeitig. Trace deutete auf ein Bild in der oberen rechten Ecke. Das Adrenalin schoss durch ihren Körper, als sie Dev erkannte, der den Flur entlangschlich.
    Ihr Herz hämmerte wie Donnerschläge. Nebenan befand sich eine Schlafbaracke voller Soldaten, die für Alvarez arbeiteten. Im Haus waren noch mehr Wärmequellen von Personen gewesen. Dev könnte auf der Suche nach Chrissy getötet werden, sie alle könnten dabei umkommen.
    Lark starrte gebannt auf den Bildschirm und betete leise für die Sicherheit der Männer.
    Es war still im Haus. Das Einzige, was er hörte, war das leise Auftreten seiner Stiefelgummisohlen auf dem roten Fliesenboden. Dev schlich durch den Flur, horchte auf Traces Stimme im Kopfhörer. Wenn nötig, würde er ausweichen, sollte ihm irgendjemand entgegenkommen. Der Texaner hatte das äußere Alarmsystem außer Kraft gesetzt und außerdem die Bewegungsmelder im Inneren des Hauses. Das hieß aber nicht, dass keine Gefahr bestand, jemandem im Haus zu begegnen, der sofort Alarm schlagen würde.
    Große Palmentöpfe standen zu beiden Seiten des Korridors. Die Wände waren mit goldgerahmten Gemälden von italienischen Palästen und Szenen von Venedig dekoriert. Dev führte seinen Weg unbeirrt fort.
    Als er ein leises Geräusch hinter sich vernahm, wandte er sich um und sah Johnnie, der sich in Position stellte, die UMP an die Brust gedrückt, die Finger um den Abzug. Sie nickten sich kurz zu, und Dev arbeitete sich weiter vor, die Browning schussbereit in der Hand, eine UMP über die Schulter gehängt.
    Von den Bildern, die er gesehen hatte, musste hinter der dritten Tür vor dem Ende des Flurs eins der Kinderzimmer sein. Er blieb davor stehen, legte die Hand auf den Griff, öffnete leise und trat ein. Das Bett war klein, ein Kinderbett. Stofftiere lagen auf einem kleinen Tisch und winzigen Stühlen verteilt.
    Schnell lief er zum Bett hinüber, zog die Decke zurück und erblickte das Gesicht eines kleinen Jungen. Er legte die Decke wieder über das schlafende Kind, schlich zurück in den Flur hinaus und schloss die Tür hinter sich. Nach einem kurzen Kopfschütteln zu Hambone hin ging er zum Raum nebenan.
    Er öffnete die Tür und trat leise ein. Das Bett war riesig, es handelte sich um ein Gästezimmer. Unter der flauschigen Decke machte er die Umrisse eines kleinen Körpers aus. Am Fußende des Bettes war eine goldene Satindecke sorgfältig zusammengelegt. Der kleine Körper bewegte sich, dann hob das Kind den Kopf, öffnete die Augen und starrte ihn an.
    Chrissy erschrak sichtlich bei seinem Anblick, und Dev hielt ihr schnell die Hand über den Mund. „Keine Angst, meine Süße. Deine Tante Lark ist hier. Wir sind gekommen, um dich nach Hause zu holen.“
    Sie hob die Hand und berührte vorsichtig sein Gesicht. Dabei verschmierte sie die schwarze Farbe auf seiner Wange.
    „Onkel Dev?“
    Sein Herz zog sich zusammen. „Ja, der bin ich, meine Süße. Du musst jetzt ganz leise sein, damit ich dich hier rausbringen kann, verstanden?“
    Sie nickte ernst. Er schob die Pistole ins Holster, bevor er Chrissy auf den Arm nahm. Sie sagte keinen Ton, als er sie durchs Zimmer zur Tür trug. In ihrem pinkfarbenen Pyjama, der inzwischen schon etwas ramponiert wirkte, klammerte sie sich an seinem Hals fest. Dev sagte sich, dass dieses merkwürdige Gefühl und sein Herzklopfen bestimmt von seiner Sorge rührten, sie sicher aus dem Haus zu bekommen.
    Johnnie stand als Wache neben der Tür, die Beine gespreizt, die Augen aufmerksam auf die Umgebung gerichtet. Als Dev in den Flur herauskam, warf Riggs einen Blick auf das Kind, und seine Züge wurden einen kurzen Augenblick weicher. Dann riss er den Kopf herum, um das andere Ende des Flurs zu überprüfen, und zusammen gingen sie den Weg zurück, den sie gekommen waren.
    Devs Kommunikationssystem schaltete sich ein, und Traces weicher Akzent ertönte. „Tango bei dir um drei Uhr.“
    Es gab einen anliegenden Flur, der diesen, in dem sie sich befanden, in zwei Sektionen teilte. Dev wich an die Wand zurück, Johnnie ebenfalls. Er spürte, wie Chrissys Arme sich fester um seinen Nacken schlossen, als er seine Waffe zog. Er richtete die Mündung auf den Punkt, an dem in Kürze jemand

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