Das weingetränkte Notizbuch: Stories und Essays 1944-1990Fischer Klassik PLUS (German Edition)
die Spüle, und beide erschienen im Spiegel.
Karyn trat zurück, knöpfte ihre Bluse auf, zog sie aus, und ihre Brüste sprangen hervor, schwingendes Fleisch. Dann zog sie ihre Jeans aus und streifte sie über die Stöckelschuhe. Sie trug kein Höschen. Ihr Hintern war so phantastisch wie alles andere an ihr. Wieder verpasste sie Nina eine harte Ohrfeige mit rechts. Sie machte Ninas Gürtel auf, öffnete den Reißverschluss ihrer Jeans und zog sie ihr runter.
Sie riss den Rest von Ninas Bluse weg, dann zog sie ihr das Höschen aus. Nina war benommen. Da standen sie beide in ihren hochhackigen Schuhen und sahen sich an. Ich weiß nicht, wer die bessere Figur hatte – Nina vielleicht. Ihre Brüste waren größer, sie hatte mehr Hintern, wo Hintern sein soll, und die Taille war schmaler. Beide hatten sehr weiße Haut. Den Kontrast bildeten Ninas lange rote und Karyns lange schwarze Haare. Ich zog meinen Reißverschluss auf und rieb mir unverhohlen den Schwanz.
Plötzlich packte Karyn Nina an den Haaren und zerrte sie zum Schlafzimmer. Das muss wehgetan haben, aber Nina hatte anscheinend jede Widerstandskraft verloren. Sie schrie und ließ sich an der wirren roten Mähne nach hinten ziehen. Ich ging ihnen nach. Karyn zog mit einer Hand. Als sie Nina im Schlafzimmer hatte, griff sie ihr mit beiden Händen in die Haare und riss sie mit einem Ruck nach hinten. Nina wurde zu Boden geworfen. Sie fiel mit dem Rücken auf den Bettvorleger. Karyn warf sich auf sie, Körper auf sich windendem Körper; sie packte mit beiden Händen Ninas Kopf und küsste sie noch heftiger, drückte Ninas Lippen auseinander, schob ihr die Zunge in den Mund und saugte an ihren Zähnen. Wieder mischte sich das schwarze mit dem roten Haar; es war unvorstellbar krass und schön. Gott oder wer immer diese Maschinen aus Fleisch gebaut hatte, musste genau das gewollt haben. Ich dachte an Dome und Mörder und Wunder. Es war ein gesegneter Anblick.
Dann löste sich Karyn von Nina und zog sie aufs Bett. Ich dachte, Karyn würde Nina vielleicht lecken, aber das tat sie nicht. Wieder warf sie sich der Länge nach auf sie und begann sie immer ungestümer zu küssen, jeder Kuss irgendwie fordernder als der vorige. Schließlich richtete sie sich auf, zog Ninas Kopf an den Haaren hoch, ohrfeigte sie mehrmals rasch mit der freien Hand und sagte: »Nimm die Beine hoch! DIE BEINE HOCH, DU NUTTE, SONST BRING ICH DICH UM!« Dann ließ sie Nina los. Nina nahm die Beine hoch, und Karyn küsste sie wieder, zog sie an den Haaren, küsste sie, küsste sie und rieb gleichzeitig ihre Möse an Ninas Möse, rieb sich, rieb sich, schwarzes Haar auf rotem Haar, Brüste an Brüsten. Es war ein erhabener Anblick, erhaben und heiß. Ich konnte es nicht fassen. Manchmal hörte Karyn auf zu küssen und ohrfeigte sie mit einer Hand, während sie sie mit der anderen an den Haaren zog und ihr Sachen ins Gesicht schrie. Dann küsste sie Nina wieder und ließ ihre Möse auf Ninas Möse kreisen. Nina behielt die Beine oben. Ich stand vor ihnen und onanierte. Ich habe nur einen mittelgroßen Schwanz, aber er schien riesig zu sein, vermutlich weil die unglaubliche Situation mich so erregte. Dann fing Karyn an zu stöhnen. Sie war nah am Höhepunkt. Ich reagierte auf das Stöhnen, während ich zusah, wie sich die Mösen aneinander rieben: Ninas hochgereckte Beine mit den Stöckelschuhen, das ineinander verknäuelte Haar oben und unten, die ineinander geschlungenen Körper, alles war ineinander verschlungen. Karyn stöhnte, näherte sich immer mehr dem Orgasmus. Ich spielte mit meinem Schwanz und wimmerte im Takt mit der dem Höhepunkt nahen Karyn. Ich kam, als Karyn kurz davor war, und zielte mit dem Schwanz auf die beiden, weil ich irgendwie wollte, dass sie mein Sperma abbekamen – auf den Körper, ins Gesicht, egal wo. Aber als ich auf sie zu trat, spritzte ich los, und es ging auf den Teppich. Karyn brauchte länger. Ob Nina zum Orgasmus kam, weiß ich nicht, doch ihr Körper wand sich immer mehr, als ginge sie mit Karyn mit. Nina nahm die Beine herunter, und Karyn blieb auf ihr. Ich ging ins Bad, holte Klopapier und wischte meinen Samen vom Bettvorleger.
Mehrere Wochen vergingen. Nina und ich sahen uns nicht. Ich wohnte bei einer Geschäftsfrau in Marina Del Rey. Da hielt ich mich meistens auf. Sie war eine gute Seele – anständig, aber ein bisschen daneben, wie jeder in unserer Gesellschaft –, einfallsreich, selten langweilig, im Grunde sauer auf die Männer und das, was
Weitere Kostenlose Bücher