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Das weiße Grab

Das weiße Grab

Titel: Das weiße Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte Hammer , Søren Hammer
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starrte lange auf den Bildschirm, während er darüber nachdachte, wie es da in Grönland auf dem Eis ausgesehen hatte. Pauline Berg schwieg unterdessen.
    »Fünfzehn Kilometer, sagst du?«
    »Mindestens.«
    »Der Helikopterpilot?«
    »Genau.«
    Diese Erkenntnis musste erst einmal verdaut werden. Es war durchaus denkbar, dass ihre mathematische Berechnung irgendwo einen kleinen Fehler hatte und sich damit von selbst erledigte. Andererseits würde ihre Schlussfolgerung erklären, wieso die Grönländer keine Spur von der DYE - 5 gefunden hatten. Auch wenn das amerikanische Heer laut Trond Egede ungeheuer effektiv sein konnte, erschien es ihm doch als reichlich unwahrscheinlich, dass man ein derart großes Gebäude abbauen konnte, ohne auch nur eine Spur zu hinterlassen. Und auch in früheren Ermittlungen hatte es sicher einmal Fehler durch simple Zahlendreher gegeben. Er sagte vorsichtig: »Und was willst du jetzt machen?«
    »Der Sache nachgehen und die Koordinaten überprüfen. Irgendwo im Internet gibt es sicher eine Abstandsformel, aber vielleicht kann mir auch Google Earth helfen, und sollte das alles in die Hose gehen, kenne ich jemanden, der das für mich ausrechnen könnte, aber eigentlich will ich den nicht kontaktieren.«
    »Geh in mein Büro und hol die Visitenkarte von der Polizei in Nuuk, die an meiner Pinnwand hängt. Dann wählst du die Nummer, die auf der Rückseite steht, lässt dir Trond Egede geben und erzählst ihm, was du mir gerade erklärt hast. Aber wähle deine Worte vorsichtig, wenn du ihn über den Koordinatenfehler informierst, so es denn ein Fehler ist. Bitte ihn, uns zurückzurufen, wenn er abgeklärt hat, ob deine Hypothese Hand und Fuß hat. Dass es wichtig ist, brauchst du nicht extra zu erwähnen, das versteht er von selbst. Und während du wartest, kannst du deine eigenen Berechnungen anstellen.«
    »Sollte sich zeigen, dass ich recht habe, würde ich gerne mit dieser Krankenschwester reden, die Konrad auf seiner Zeugenliste hat.«
    Arne Pedersen dachte einen Moment lang nach.
    »Ja, aber vorher kommst du vorbei und informierst mich. Und nimm die Comtesse mit nach draußen und sag ihr, was du herausgefunden hast.«
    »Okay, aber ich möchte gerne auch mit einem von denen reden, die da draußen gearbeitet …«
    Er fiel ihr harsch ins Wort.
    »Nicht allein, das kommt überhaupt nicht in Frage! Das verbiete ich dir. Oder warte einen Augenblick.«
    Er blätterte durch seine Unterlagen und fand, was er suchte.
    »Gib mir meinen Kugelschreiber.«
    Sie gehorchte.
    »Pass auf. Den hier, und nur den hier, niemanden sonst. Der sitzt seit 1992 im Rollstuhl, du kannst dir selbst ausrechnen, was das heißt. Du bist gut, Pauline, und wenn du erst professio…«
    Sie legte ihm die Hand auf den Mund.
    »Wenn ich seinen Namen herausfinde, will ich selber darüber berichten. Also in unserer Gruppe.«
    »Einverstanden.«
    »Findest du mich sehr eitel?«
    »Ja.«
    »Das sagt die Comtesse auch, aber sie lacht darüber. Du findest mich sicher ganz schrecklich.«
    »Du weißt ganz genau, dass ich das nicht tue, Pauline.«
    »Kommst du dann und hilfst mir mit den Gardinenstangen?«
    Sie schwirrte ab, ohne auf seine Antwort zu warten.
    Knapp zwanzig Minuten später war sie zurück, streckte ihm den nach oben gereckten Daumen entgegen und schloss die Tür wieder. Zu diesem Zeitpunkt war Arne Pedersen mitten in einem Bericht, von dem große Teile mit einem Mal irrelevant geworden waren. Die Comtesse erhob sich von ihrem Platz und verließ den Raum. Er fragte sich, was er Konrad Simonsen sagen sollte. Und seiner Frau.

    Die zwei Frauen gingen in das Büro der Comtesse. Pauline Berg begann sofort, nachdem die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte – allerdings nicht mit dem Koordinatenfehler. Sie sagte: »Konrad hat das gut geschafft.«
    Die Comtesse reagierte etwas überrascht.
    »Ja, was hattest du denn erwartet?«
    »Ach nichts, oder, ich dachte schon, dass er das hinkriegt, aber die Leute haben ja darüber geredet, wie schwer das für ihn sein muss. Ich meine, die Sache mit dem Vater und so.«
    »Was hast du herausgefunden, Pauline? Arne sagte, es könne unter Umständen wichtig sein? Ich finde es nicht so toll, dass ich seinem Bericht jetzt nicht weiter folgen kann. Also sag mir, warum wir hier sitzen.«
    Pauline Berg berichtete. Dieses Mal war sie besser vorbereitet, und die Comtesse verstand sie unmittelbar. Die Reaktion kam prompt und klang wie das Echo von Arne Pedersen: »Der

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