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Das Weisse Kleid Des Todes

Das Weisse Kleid Des Todes

Titel: Das Weisse Kleid Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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ich es je dabei erwische, dann werd ich’s auch gleich beschlagnahmen. Los, ich helfe Ihnen schieben.« Er stemmte sich gegen den hinteren Kotflügel, und Clare packte den Lenker. »Okay, schieben Sie!«, sagte Russ. Der MG rutschte über den Schnee und rollte noch dreißig Zentimeter weiter.
    »Danke.« Clare sah auf die Reifenspuren, die das Licht der Straßenlampen aus dem Schnee meißelte. »Peinlich, wenn man in dem bisschen Schnee stecken bleibt, wie?«
    »Sie brauchen was Schwereres, mit Allradantrieb«, sagte Russ, während er die Tür seines Streifenwagens öffnete. »Allradantrieb ist besser. Bis dahin laden Sie Ihren Kofferraum voll Katzenstreu. Die gibt hinten ein bisschen Gewicht, und wenn Sie stecken bleiben, können Sie etwas davon verteilen, damit die Reifen greifen.«
    »Toll. Ich seh’s schon vor mir. Ich kriege mein Auto frei, nur um die Katze einer alten Dame zu überfahren, die gerade schnuppern kommt.«
    Russ grinste.
    »Warum parken Sie das Ding nicht ein? Ich stelle nur schnell den Streifenwagen unter, dann spendier ich Ihnen einen Kaffee.«
    »Ist noch etwas von Harlenes Strudel übrig?«
    »Vielleicht treibe ich noch welchen auf.« Sie bejahte mit einem Kopfnicken, rutschte hinter das Steuer und fuhr vor. Sie ist ’n Strudeltyp, dachte er, während er den Gang einlegte. Hätt ich mir denken können.
    Im Einsatzbesprechungsraum, mit zwei von den Schafe-und-Gänse-Tassen in der Hand, aber ohne Strudel, erzählte er ihr von der Zustellung des Gerichtsbeschlusses an Darrell McWhorter. »Den hätten Sie sehen sollen. Ganz cool. Der netteste Kerl, den man sich denken kann. Fuhr selbst hinter mir her zum Krankenhaus – gottlob, kann ich nur sagen, denn mit ihm unterhalten wollte ich mich garantiert nicht. Ich ließ ihm Blut abnehmen und bin dann nach Hause.«
    »Das klingt nicht gerade nach jemandem, der Angst hat, der Test könnte ihn irgendwie belasten.«
    »AB negativ. Genau wie Katie.«
    »Und Codys Vater muss Rh positiv sein, oder?«
    »Sie haben’s erfasst. Ich würde diesen Hurensohn ja liebend gern wegen Missbrauchs seiner beiden Töchter einbuchten – ’tschuldigen Sie die Ausdrucksweise –, aber Kristen verweigert immer noch ihre Mithilfe. Ich hab mit der Sachbearbeiterin beim Jugendamt gesprochen und ihr von dem Gerichtsbeschluss et cetera erzählt, aber sie sagt, wenn die Überprüfung der Lebensverhältnisse okay ist, bliebe höchstens noch die Frage, ob McWhorter Katie missbraucht hat; danach könnten sie es nicht mehr verzögern, Cody seinen Großeltern zu geben.«
    »Wenn er aber nicht Codys Vater ist, besteht für den Missbrauch kein Beweis.«
    »Genau. Es wird eine glückliche Familienvereinigung.« Russ leckte seinen Finger ab und pickte ein paar Kuchenkrümel auf.
    »Ich habe herausgefunden, warum McWhorter sich Cody unter den Nagel reißen will.« Russ zog die Augenbrauen hoch. Clare erzählte ihm von McWhorters Angebot an die Burns und dem morgigen Treffen.
    »Sie glauben allen Ernstes, Sie könnten den Kerl zu einer Freigabe des Babys herumkriegen?«
    »Weiß ich nicht. Aber ich kann ihn dazu bringen, dass er sich die Sache noch einmal überlegt. Ob er Cody wirklich haben will. Den Versuch ist es allemal wert.«
    »Seien Sie vorsichtig, okay? Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass Sie McWhorter auf sich aufmerksam machen. Wir wissen nicht, wozu der Kerl fähig ist.«
    »Für mich hört er sich schlicht und ergreifend wie ein Ganove an.« Clare stützte das Kinn auf ihre Faust. »Aber mir macht keiner so leicht Angst. Und außerdem: Wenn der Vaterschaftstest negativ ausfällt, ist er doch als Mordverdächtiger aus dem Rennen, stimmt’s?«
    »Na ja … ich werde ihn auf Platz drei zurückstufen müssen. Die Burns habe ich nicht vergessen.«
    Clare machte eine abfällige Handbewegung. »Sie glauben doch nicht im Ernst, dass die es waren. Sie glauben, es war Ethan.«
    »Ja«, gab er zu.
    »Werden Sie ihm die Anordnung zum Vaterschaftstest noch heute Abend überbringen?« Sie warf einen Blick nach draußen in die Dunkelheit.
    »Nein. Ich muss Linda abholen und zum Achtzehn-Uhr-fünfzehn-Zug bringen. In New York gibt es eine große Textilmesse oder so, da deckt sie sich mit Stoff für ihre Vorhänge ein.« Er trank einen Schluck Kaffee. »Morgen nach Schulschluss fahr ich zur Farm der Stoners rüber, dann bring ich ihn mit. Auf die Art habe ich genug Zeit, ihn zu befragen und zu entscheiden, ob ich ihn festnehme oder nicht.«
    »Haben Sie keine Angst, dass er sich aus

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