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Das Weisse Kleid Des Todes

Das Weisse Kleid Des Todes

Titel: Das Weisse Kleid Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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könnte dieser Geschäftspartner sein Mörder sein.« Brenda löste ihren Kopf ruckartig von Kristens Schulter. »Und möglicherweise auch der von Katie.«
    Die beiden jüngeren Frauen sahen zu Brenda, die sich aus den Armen ihrer Tochter zurückzog. »Nein«, sagte sie, »ich will keinen Ärger kriegen, und du doch auch nicht, Kristen.« Sie warf Clare einen stechenden Blick zu. »Ich habe mein Teil schon den Bullen erzählt, mehr ist nicht hinzuzufügen.«
    »Ma …« Noch einen Schritt zurückweichend, schüttelte Brenda den Kopf. Kristens Augen verschmälerten sich. »Ma«, zischte sie, »wenn du was weißt und es mir nicht sagst, dann marschiere ich schnurstracks zu der Tür da raus, und du kannst Dad in ’nem Schuhkarton begraben – ich helfe dir jedenfalls nicht.«
    Clare legte ihr eine Hand auf den Arm. »Ich glaube, Ihre Mutter würde schon gern, aber sie hat Angst. Stimmt’s nicht, Mrs. McWhorter?«
    Die Frau trat von einem Fuß auf den anderen. Ihr Gesicht war eine Maske trauriger Qual, und ihr Blick huschte zwischen Kristen und Clare hin und her. »Ich will keinen Ärger mit der Polizei«, sagte sie.
    »Die Polizei wird erfahren müssen, was Sie wissen«, entgegnete Clare, »aber sie braucht ja nicht unbedingt zu wissen, von wem es kommt.« Sie hielt Brendas aufgerissene Augen mit ihrem Blick fest und zwang sich zur Ruhe, löschte alles aus ihrem Kopf, was sie über diese Frau wusste, war ganz Ohr für sie.
    Ihr Blick ließ Brenda nicht los, bis diese sich seufzend entspannte. »Darrell hat gesagt, er weiß, wer der Vater des Babys ist. Dass er Katie letzten Winter mit ihm zusammen ertappt hätte, im Auto.« Sie sah auf den zitternden Stoß Papiere in ihrer Hand. »Er sagte, er könnte aus dem Typen Geld rausholen. Hat an dem bewussten Nachmittag mit ihm telefoniert, seinem letzten.«
    »Darrell rief jemanden an?«
    »Mein Gott, Ma, weißt du die Telefonnummer? Weißt du seinen Namen?«
    Brendas Gesicht bebte. »Ganz genau hat er es mir nicht verraten, Schatz. Du weißt ja, ich hab’s nicht so –«
    »Nicht so mit den Einzelheiten. Ja, ich weiß.«
    »Es gab da eine Notiz mit einer Telefonnummer.«
    Clares Herz krampfte sich vor Aufregung zusammen. Endlich! Jetzt kamen sie weiter.
    »Ich hab daran gedacht, damit was anzufangen, aber zuletzt hab ich den Zettel doch in den Abfall geworfen.« Clare konnte ein frustriertes Stöhnen nicht unterdrücken. »Ich hab Angst gehabt. Ich dachte mir, wer immer das ist – er hat deinen Vater und vielleicht auch deine Schwester umgebracht, und wer kann sagen, ob er nicht auch mich umbringt? Mag sein, dass ich nicht die Schlauste bin, aber ich weiß, wann ich den Mund zu halten hab.«
    »Mrs. McWhorter, als Darrell Ihnen sagte, er wolle mit diesem Mann Kontakt aufnehmen, hat dabei einer von Ihnen mit einkalkuliert, mit wem Sie da Geschäfte machten – dem mutmaßlichen Mörder Ihrer Tochter?« Clare wusste, dass ihr Ton zu scharf war, aber Brendas monströser Egoismus raubte ihr das letzte bisschen Geduld.
    »Na ja …« Brenda betrachtete Clare unsicher. »Katie käme ja sowieso nicht zu uns zurück, oder? Und vielleicht hätte Darrell den Kerl ja verpfiffen, wenn er erst hatte, was er wollte.« Sie öffnete ihre Hände. »Ich hab gar nicht … darüber nachgedacht.«

18
    R uss legte gerade Berge von Papier auf den großen Eichentisch im Einsatzraum, als Mark Durkee, fünfzehn Minuten vor Beginn der Abendschicht, hereinschlenderte. »Hey, Chief. Wie geht’s?«
    »Dieser gottverdammte Fall macht mir gottverdammtes Kopfweh«, beantwortete Russ die Frage und knallte einen Packpapierumschlag neben eine Kopie von Katie McWhorters High-School-Foto.
    »Eigentlich hab ich gemeint: Wie geht’s Ihnen denn so nach der Schießerei bei den Stoners gestern? Alles okay?«
    Lyle MacAuley blieb, schon in Zivil, unter der Tür stehen. »Tja, Chief, so ein Kuh-Trauma kann tödlich enden«, fügte er in teilnahmsvollem Ton hinzu, »passen Sie auf, dass Sie nicht die Maul-und Klauenseuche erwischen.«
    Russ warf den beiden einen Blick zu, der vernichtend sein sollte. Hoffte er wenigstens.
    Mark lachte laut. »Ehrlich, Chief, wir waren wirklich besorgt um Sie.«
    Lyle drängte sich an dem jungen Officer vorbei. »Mensch, Mark, da gehört ’ne ganze Menge mehr dazu als so ’n durchgeknallter Junge mit ’ner Zweiundzwanziger, um unseren Chief fertig zu machen. Bis der ins Schwitzen kommt, braucht’s ’ne satte Tonne Muskeln, Fell und Milch.« Er beugte sich über das

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