Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Weisse Kleid Des Todes

Das Weisse Kleid Des Todes

Titel: Das Weisse Kleid Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
Vom Netzwerk:
Old Schuylerville Road erschossen. Wahrscheinlich auf dem Weg runter nach Albany. In Albany erscheint jemand gegen zweiundzwanzig Uhr an Katies Haustür, gibt sich als Vater des Mädchens aus und durchwühlt ihr Zimmer.«
    »Unmöglich, dass das Ethan Stoner war. Der saß zu diesem Zeitpunkt ja in Glens Falls im Kittchen«, erinnerte ihn Mark.
    Lyle tippte mit der Kreide auf die Namen der Burns. »Was ist mit denen hier?«
    »Mit denen?«, wiederholte Russ. »Genau wie vorher: kein Alibi von anderen. Reverend Fergusson und ich sind gegen zweiundzwanzig Uhr dreißig bei ihnen vorbeigefahren, und beide Wagen standen neben dem Haus.«
    »Mit dem Auto ist es eine Stunde bis Albany«, sagte Lyle. »Bei schlechtem Wetter anderthalb.«
    »Wurde das Tempo für den Northway gestern Abend auf fünfundvierzig runtergesetzt?«, fragte Russ.
    »Nein, es gab nicht so viel Schnee; die Räumfahrzeuge sind noch durchgekommen.«
    »Demnach wäre es knapp, aber möglich.«
    »Vielleicht haben sie ja ’ne Winterratte«, meinte Mark.
    Lyle und Russ sahen einander an. Lyle nickte nachdenklich. Es war gang und gäbe, dass Leute ihre Autos vor den Schäden durch Streusalz, Schlaglöcher und Temperaturumschwünge schützten, indem sie sie zwischen Dezember und März in die Garage stellten und stattdessen eine »Winterratte« fuhren: irgendeine alte Rostlaube mit funktionstüchtiger Heizung und Warmluftgebläse.
    »Wenn ja«, fuhr Mark fort, »dann hätte einer von ihnen damit losfahren können, während der andere daheim blieb, die Wagen in der Einfahrt parkte, das Licht im Haus anmachte und vielleicht sogar Telefongespräche führte, um das Alibi zu erhärten.«
    »Ist das nur mein Eindruck, oder findet ihr den Kerl nicht auch wahnsinnig gerissen?«, fragte Russ. Lyle grinste. »Okay. Mark, geh dieser Sache mal nach. Fahr zum Straßenverkehrsamt und schau, wie viele Kraftwagen auf die Burns zugelassen sind beziehungsweise auf die Kanzlei. Und vergiss nicht, unter Karen Burns’ Mädchennamen nachzusehen.«
    »Falls Geoff die Studentenbude in Albany durchwühlt hat«, sagte Lyle, »was hat er denn gesucht?«
    »Vielleicht gab es dort etwas, das ihn mit dem Mord an Katie in Verbindung brachte«, meinte Russ. »Einen Brief, eine Notiz – irgendwas.« Er legte eine Hand auf den Tisch und tippte mehrmals auf die Akte mit den Aussagen der Burns. »So wie ich die Sache sehe, fällt Darrell während der Gespräche mit den Burns irgendetwas Bestimmtes ein, das Geoff Burns als Katies Mörder entlarven könnte. Also bläst er das Ganze ab. Zieht die Schraube fester an, gibt den Burns zu verstehen, dass er mit harten Bandagen kämpfen wird. Später ruft er dann an, erzählt ihnen von dem Beweis oder was auch immer, und vereinbart ein Treffen. Auf der Fahrt nach Albany erschießt ihn Burns.«
    »Erschießt ihn, weil …«
    »Verdammt, was weiß denn ich! Um die Erpressung zu vertuschen? Weil Darrell ihn zum Ausrasten gebracht hat? Geoff Burns hat ein Temperament wie ein Kampfhahn, und ihr könnt mir glauben, Darrell McWhorter war einer von der Sorte, auf die man schnell ’ne Stinkwut kriegt.«
    Lyle wies mit dem Zeigefinger auf Mark. »Hast du dich gestern Abend bei ihnen nach Schusswaffen erkundigt?«
    »Sie besitzt ’ne Neun-Millimeter-Smith-and-Wesson, zugelassen auf ihren Namen. Bewahrt sie angeblich im Kofferraum auf, wenn sie allein längere Strecken fährt. Hab gar nicht erst gefragt, ob ich das Ding mal sehen dürfte. Es war schon spät, und der Chief hatte größtes Fingerspitzengefühl angeordnet.«
    Russ nickte. »Stimmt genau. Wir werden einen Gerichtsbeschluss brauchen, um diese Waffe untersuchen zu können.«
    Lyle verschränkte die Arme über seinem Flanellhemd und betrachtete die abgenutzte grüne Tafel, wo Pfeile die Burns mit Katie und Darrell McWhorter verbanden. »Glauben Sie, wir haben genug, um Richter Ryswick davon zu überzeugen, dass wir diese Knarre untersuchen dürfen? Die beiden sind schließlich Anwälte. Leute wie er. Nicht von der Sorte, denen man jeden Tag ’ne Mordanklage anhängt.«
    Russ seufzte. »Ich weiß nicht. Kann sein.« Er deutete auf die drei Ereignisse, die Lyle notiert und eingekreist hatte. »Da ist ein ausgesetztes Baby. Da sind eine tote Mutter und ein toter Großvater. Also sind es drei separate Verdächtige: einer, der das Baby gezeugt, einer, der Katie ermordet, und einer, der Darrell umgebracht hat?«
    »Zu kompliziert. Gefällt mir nicht«, sagte Lyle.
    »Na schön, dann haben wir vielleicht nur

Weitere Kostenlose Bücher