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Das Werben des Lord MacKenzie

Das Werben des Lord MacKenzie

Titel: Das Werben des Lord MacKenzie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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anderes einzureden.
    Der alte Duke hätte Mac jetzt gehasst, seinen Sohn, der so sehr in eine Frau verliebt war, dass er ihretwegen sein ganzes Leben geändert hatte.
    Frauen sind wie Pech, hatte sein Vater gern gesagt. Ganz nützlich auf ihre Weise, aber sie bringen dich schnell in Schwierigkeiten, wenn du nicht aufpasst. Sie reizen dich mit ihrem Körper, und dann ketten sie dich mit ihren kleinen Wutanfällen und Tränen an sich. Nimm sie dir in dein Bett und hab deinen Spaß, heirate die eine, die die richtigen Verbindungen hat, aber vor allem sorge dafür, dass eine Frau niemals vergisst, wo sie hingehört.
    Isabella hatte nie geklammert oder Spielchen mit Wutanfällen und Tränen gespielt. Sie war eine Frau, kein Mädchen, und sie hätte seinen Vater mit einem verächtlichen Blick in die Knie zwingen können.
    Ich brauche diesen Brief , wimmerte der Junge in ihm.
    Oder hatte er es laut gerufen? Zum einen hatte sich jedes verdammte Wort in sein Gedächtnis eingebrannt. Zum anderen hatte er es getan: Mac hatte aufgehört, in einem Rausch zu leben. Er hatte das wilde Leben gelebt, das wusste er jetzt, weil er befürchtet hatte, sich seinem wahren Ich stellen zu müssen, wenn er aufhörte, zu trinken und zu malen und davonzulaufen, immer wieder davonzulaufen .
    »Was empfindest du denn heute?«, fragte Mac.
    Isabella hielt den Blick abgewandt. »Ich war sehr schroff vor drei Jahren«, sagte sie. »Ich war müde und elend und wütend und voller Angst. Ich habe dich weggestoßen, weil ich mich nicht dem stellen konnte, dem ich mich hätte stellen müssen, weil du mich davon abgelenkt hast.«
    »Ich habe dich in den Wahnsinn getrieben, stimmt’s?« Mac wollte lachen. »Abgelenkt ist ein sehr freundliches Wort dafür.«
    »Du brauchtest mich, damit ich dir vergebe. Du hast es von mir verlangt, und ich hatte nicht länger die Kraft dazu.«
    »Ich hatte kein Recht, irgendetwas von dir zu verlangen. Das habe ich dir schon einmal gesagt, erinnerst du dich? Ich habe mich dafür demütig entschuldigt, und ich tue es wieder. Ich meine es ernst.«
    »Ich weiß.« Isabella sah ihn endlich an, und er sah eine Unruhe in ihren Augen, als mache sie sich Sorgen, dass er vielmehr ihr nicht vergeben würde. »Ich habe dir vergeben. Ich weiß alles über das, was du getan hast, nachdem ich dich verlassen hatte. Ian hat es mir berichtet – und wenn Ian etwas berichtet, dann erfährt man jedes Detail, da kannst du sicher sein.«
    Sie lächelten beide ein wenig. Ian hatte die Art von Gedächtnis, das sich noch drei Monate, nachdem er eine Liste mit Zahlen gesehen hatte, an diese erinnern konnte. Oder das sich an jedes Wort einer Unterhaltung aus der vergangenen Woche erinnerte, selbst wenn man überzeugt davon gewesen war, dass er gar nicht zugehört hatte.
    »Nun, und wo stehen wir jetzt?«, fragte Mac. »Ich bin ein verantwortungsbewusster Abstinenzler, der ein Kind adoptiert hat, aber du hast einen trinkenden, sorglosen wilden Schuft geheiratet. Wirst du überhaupt den Mac MacKenzie mögen, zu dem ich geworden bin?«
    Isabella griff nach seiner Hand. »Du … Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, aber du bist jetzt das wahre Du, denke ich. Du hast all die Dinge aufgegeben, die du hinter einer Fassade verborgen hieltest. Als seiest du nackt und unerschrocken.«
    Mac drückte ihre Hand. »Ich könnte nackt sein, wenn du magst. Es ist warm genug hier.«
    »Aber es gibt Dinge an dem anderen Mac, die ich noch immer liebe«, fuhr Isabella fort. »Ich liebe deinen Humor und deine Fähigkeit, Dinge nicht so schwer zu nehmen, indem du über sie lachst. Ich liebe deinen Charme. Als du mit der Kapelle an der Straßenecke gespielt hast, hast du dich mit großer Gelassenheit der Situation gewachsen gezeigt, und du hast deine Freunde aussehen lassen wie Idioten, weil sie sich über andere lustig machen. Ich war an dem Abend so stolz, deine Frau zu sein.«
    Mac küsste ihre Finger. »Die Sergeantin hat gesagt, ich sei ihnen jederzeit willkommen, um mit ihnen um Mitglieder zu werben. Dann kannst du mir wieder zeigen, wie stolz du auf mich bist.«
    »Und ich liebe es, wie du alles, über das wir reden, zu einem Spiel der Verführung werden lässt.«
    »Gut, dass ich das weiß.«
    »Ich fühle mich dadurch begehrt und geliebt.« Isabella bedeckte seine farbbefleckte Hand mit ihren Händen. »Ich bin bereit zu versuchen, wieder deine Frau zu sein, Mac.«
    Macs Herz schlug so heftig, dass er kaum noch atmen konnte. Wen kümmerte jetzt noch

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