Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Werben des Lord MacKenzie

Das Werben des Lord MacKenzie

Titel: Das Werben des Lord MacKenzie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
Vom Netzwerk:
versuchte.
    »Eigentlich habe ich dich aus einem bestimmten Grund hierhergeführt, falls du mir einige kostbare Augenblicke gewährst«, sagte Mac und räusperte sich.
    Sie lächelte. »Damit ich mich von unserem ziemlich anstrengenden Tanz ein wenig abkühlen kann?«
    »Nein.« Verdammt, es muss gelingen. »Um dich um deine Hilfe zu bitten.«

3
    Der ehrenwerte Lord of Mount Street, vor Kurzem zum Ehegatten geworden, hat, wie uns versichert wurde, sein Freizeitvergnügen des Malens nach Art der Pariser Boheme nicht aufgegeben, sondern malt seit seiner Heirat vielmehr mit neuem Elan.
    – Mai 1875
    Isabella war aufrichtig überrascht. »Meine Hilfe? Was um alles in der Welt könnte ich für einen ehrenwerten Lord wie dich tun?«
    »Nichts besonders Schwieriges«, erwiderte Mac. »Ich brauche lediglich einen Rat.«
    Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht, und sein Blut begann zu brennen. »Du lieber Himmel. Mac MacKenzie fragt um Rat?«
    »Nicht für mich. Für einen Freund.« Plötzlich kam Mac das Ganze wie eine verdammt dumme Idee vor, aber er hatte sich außerstande gesehen, sich etwas Besseres einfallen zu lassen. »Ich kenne einen Gentleman, der einer Lady den Hof machen möchte«, begann er hastig. »Ich möchte dich fragen, wie man dabei vorgeht.«
    Isabellas Augenbrauen schossen in die Höhe, ihre Augen waren ihm in der Dunkelheit so nah. »Tatsächlich? Warum solltest du dabei meinen Rat brauchen?«
    »Weil ich darüber, wie man eine Lady umwirbt, bei näherem Überlegen nicht viel weiß. Bei uns hat das Werben, wie war das noch gleich – ungefähr anderthalb Stunden gedauert. Außerdem handelt es sich in diesem Fall um eine delikate Angelegenheit. Die betreffende Lady verabscheut diesen Mann. Er hat ihr vor Jahren sehr wehgetan. Sehr sogar.« Mac wechselte ein wenig die Stellung, jeder Muskel schmerzte. »Es braucht wohl ein wenig Überredung. Sehr viel Überredung, genauer gesagt.«
    »Aber Ladys mögen es nicht, bedrängt zu werden.« Ein halbes Lächeln schwebte um ihre Lippen. »Sie mögen es, bewundert und respektiert zu werden.«
    Wie wahr! Sie wollten bewundert werden, wollten, dass die Männer schon beim Winken mit dem kleinen Finger in die Knie gingen. Und ein Lächeln der Lady würde sie alles kosten.
    »Nun gut«, sagte Mac mit angespannter Stimme. »Wie denkst du über Geschenke?«
    »Ladys mögen Geschenke. Kleine Zeichen der Zuneigung. Aber sie müssen angemessen sein, nichts wahnsinnig Extravagantes.«
    »Aber er ist verdammt reich, dieser Freund. Er mag es, extravagant zu sein.«
    »Das muss eine Lady nicht zwangsläufig beeindrucken.«
    Wiederum wahr! Frauen gurrten angesichts von Brillantcolliers, funkelnden blauen Saphiren und Smaragden, die das Grün ihrer Augen hatten. Mac hatte Isabella einst eine Smaragdkette gekauft, um ihr Dekolleté zu schmücken. In der ersten Nacht, in der sie es getragen hatte, waren sie allein gewesen, und sie hatte ihre wunderschönen Brüste für ihn entblößt. Er erinnerte sich gut an den Anblick der Smaragde auf ihrer Haut.
    »Dann werde ich diesen Freund den Unterschied zwischen angemessen und extravagant lehren«, sagte Mac. Seine Stimme klang belegt. »Sonst noch etwas?«
    »Ja. Zeit. Die Lady wird Zeit brauchen nachzudenken, und sie darf daher nicht gedrängt werden. Zeit, um zu entscheiden, ob der Gentleman passend für sie ist.«
    Zeit . Davon hatte es schon viel zu viel gegeben. Verschwendete Wochen und Monate und Jahre, in denen Mac eng an sie geschmiegt in ihrem Bett hätte liegen können, sie schmecken und riechen, ihre Wärme fühlen können.
    »Du meinst, Zeit für den Burschen, damit er ihr seine Ergebenheit beweisen kann?« Mac gelang es nicht, den Anflug von Ungeduld aus seiner Stimme fernzuhalten. »Oder Zeit für die Lady, ihn völlig zum Wahnsinn zu treiben?«
    »Zeit für die Lady, um zu entscheiden, ob seine Ergebenheit aufrichtig ist oder nur auf seiner Einbildung beruht.«
    »Die Lady entscheidet also darüber?«
    »Das tut sie. Immer.«
    Mac knurrte. »Es ist ein verdammtes Pech für den Gentleman, wenn die Lady seine Befindlichkeit besser kennt als er selbst, nicht wahr?«
    »So ist es nun einmal, wenn einer Dame der Hof gemacht wird«, entgegnete Isabella kühl. »Du hast mich um Rat gefragt.«
    »Was ist, wenn der verdammte Kerl verliebt und sich dessen ganz sicher ist?«
    »In dem Fall hätte er der Lady in der Vergangenheit niemals wehgetan.«
    Das plötzliche Aufflackern von Schmerz in ihren Augen ließ Mac schweigen,

Weitere Kostenlose Bücher