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Das Werben des Lord MacKenzie

Das Werben des Lord MacKenzie

Titel: Das Werben des Lord MacKenzie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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unbequem mache, mit ihm zu leben.
    Die ganze Familie MacKenzie neigte zu Extremen. Hart mit seinem Fokus auf die Politik und seinen von Gerüchten umrankten dunklen Neigungen; Cameron mit seiner Fixierung auf Pferde; Ian, der fähig war, sich an jedes Wort einer Unterhaltung zu erinnern, noch Jahre nachdem sie stattgefunden hatte, und doch unfähig war, ihren Inhalt zu verstehen, ganz zu schweigen davon, daran teilzunehmen.
    Wäre Mac nicht genau der gewesen, der er war – charmant, unverschämt, witzig, verführerisch, sinnlich und unberechenbar –, Isabella hätte sich niemals in ihn verliebt. Sie rückte ein wenig näher an ihn heran und legte die Hand auf seine warme breite Brust.
    Macs Augen verdunkelten sich. »Isabella, spiel nicht mit dem Feuer.«
    Sie rückte noch näher, beugte sich über ihn und küsste ihn.

16
    Der Marquis of Dunstan zeigte am vergangenen Donnerstag in seinem Salon einige Venediggemälde, die so lebendig wirkten, dass der Betrachter meinte, das Plätschern des Wassers und den Gesang der Gondoliere zu hören. Diese exquisiten Bilder sind das Werk Lord Mac MacKenzies. Da Seine Lordschaft sich nach Schottland zurückgezogen hat, wird angenommen, dass er davon Abstand genommen hat, Bilder von venezianischen Kanälen zu malen.
    – September 1878
    Macs Herz schlug schneller, als er die Hand unter Isabellas schweren Zopf schob und ihren Kuss erwiderte. Mein Liebling, tu mir das nicht an.
    Ihr Mund schmeckte nach süßem Tee, und ihr Körper war wunderbar nackt unter dem sittsam aussehenden Nachthemd. Die kleine Rüsche um ihren Hals strich über sein Kinn, und er schob seine Finger hinein, um die Knöpfe zu öffnen.
    Isabellas Kuss war verzweifelt, ihre Lippen teilten seine, ihre Zunge schlüpfte in seinen Mund. Payne, dieser Mistkerl, hatte sie zu Tode erschreckt, auch wenn sie das niemals zugeben würde. Sie war stark, seine wunderschöne Lady, aber sie empfand die Dinge sehr tief. Sie küsste ihn, um Trost zu finden.
    Mac war nicht zu stolz, ihr diesen Trost zu geben. Er zog sie an sich, und es fröstelte ihn bei dem Gedanken, wie nah er heute davor gewesen war, sie zu verlieren. Wäre er ihr nicht gefolgt …
    Aber er hatte es getan, und er hatte Payne vertrieben, und jetzt hielt er Isabella in seinen Armen. Und er wollte verdammt sein, wenn er sie je wieder aus den Augen ließ.
    Isabella wollte sich zurückziehen, als sei sie gerade zur Besinnung gekommen.
    »Nicht«, sagte Mac. »Bleib bei mir.«
    »Ich bin sehr müde.«
    »Das bin ich auch.« Er schwieg und berührte wieder die Wunde an ihrem Mund. »Ich will nicht, dass du Angst vor mir hast, Isabella.«
    Sie lächelte plötzlich, die Wunde verzog ihren Mund zu einer schiefen Linie. »Angst vor dir? Ich werde nie Angst vor dir haben, Mac MacKenzie.«
    Mac lachte nicht. »Ich meinte, ich will nicht, dass du denkst, ich könnte irgendwie wie er sein.«
    »Wie dieser Payne?« Isabella schüttelte den Kopf, das Ende ihres Zopfes strich über seine Brust. »Natürlich tue ich das nicht.«
    »Er sieht aus wie ich, und er ist entschlossen zu versuchen, mir mein Leben zu stehlen. Aber ich werde ihm das nicht erlauben, keinen Teil davon soll er haben.« Er schloss die Arme fester um sie. »Besonders nicht diesen.«
    Isabellas Blick wurde weicher und nahm die Farbe einer schottischen Wiese im Nebel an. »Sollte ich mich entschließen, dich aus meinem Haus zu werfen, Mac, dann werde ich das tun, weil ich das will, nicht weil Payne mich wütend gemacht hat.«
    »Das ist meine Isabella.«
    Er zog sie an sich und öffnete rasch den Rest der Knöpfe an ihrem Nachthemd.
    Eine warme, schmiegsame Frau wartete auf ihn. Mac küsste ihre Lippen, umfasste ihre Brüste und zog sie auf sich. In ihrer Hochzeitsnacht hatte er sie unter die Decke gezogen, während sie noch seinen Morgenrock getragen hatte. Er wollte ihr die Peinlichkeit ersparen, sich vor ihm zu entkleiden – er hatte vermutet, dass sie noch nie in ihrem Leben nackt vor einem anderen Menschen gestanden hatte. Vermutlich war ihr sogar beigebracht worden, in ihrer Unterwäsche zu baden. Prüderie in ihrer lächerlichsten Form.
    Wie jetzt auch, hatte er die Knöpfe erst geöffnet, als sie unter der Decke auf ihm gelegen hatte. In jener Nacht hatte Isabella ihn unbeholfen geküsst; heute Nacht lag in ihren Küssen das Können der Erfahrung.
    Liebling, Liebling Isabella. Männer waren Narren, dass sie ihre Ehefrau nicht zu ihrer Geliebten machten. Welches Verlangen trug Mac nach Kurtisanen, wenn

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