Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Werben des Lord MacKenzie

Das Werben des Lord MacKenzie

Titel: Das Werben des Lord MacKenzie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
Vom Netzwerk:
hin.«
    Isabella schlug die Augen nieder. »Wie du wünschst, mein Lieber«, erwiderte sie sanftmütig.
    »Und wage nicht, deine Kapitulation nur vorzutäuschen und dich dann wegzuschleichen, wenn ich dir den Rücken zukehre. Deine Dienstboten sind meiner Meinung und werden mich informieren, wenn du vorhast, etwas derart Unüberlegtes zu tun. Solltest du versuchen, das Haus ohne mich zu verlassen, werde ich dich nach Hause zurückschleifen, das schwöre ich dir. Ich werde dich im Keller anketten und mit meinen eigenen Händen mit Wasser und Brot füttern.«
    Wenn Mac derart idiotische Erklärungen abgab, bestand eine gute Chance, dass er seine Drohungen wahrmachte. Davon abgesehen hatte er Recht. Payne war eine Gefahr. Isabella dachte an seine schrecklich starken Hände und unterdrückte ein Schaudern. Sie wollte sich niemals wieder derart hilflos fühlen.
    »Also gut«, sagte sie in kühlem Ton. »Finde eine Möglichkeit heraus, dass mir nichts passiert, wenn ich mich mit meiner Schwester treffe, und ich werde tun, was du sagst.«
    »Das werde ich«, sagte Mac. »Ich meine es absolut ernst, Isabella: Verlass das Haus nicht ohne mich. Ich werde dich begleiten, wohin immer du zu gehen wünschst. Ich traue sonst niemandem zu, ausreichend für deine Sicherheit zu sorgen.«
    Isabella tat sich Marmelade auf ein Stück Toast. »Wird das nicht deine eigenen geschäftlichen Obliegenheiten in der Stadt einschränken?«
    »Nein. Meine einzige Obliegenheit in London bist du.«
    »Oh.« Isabella wurde es vor Freude warm ums Herz, doch das würde sie ihn keinesfalls merken lassen. »Sicherlich hast du einige Dinge zu erledigen.«
    »Ich habe auch ein Haus voller Dienstboten, die das für mich tun können. Jeder, mit dem ich geschäftlich etwas zu regeln habe, kann zu mir kommen.« Er griff wieder nach seiner Zeitung und schlug sie auf. »Genau genommen wird bereits heute Vormittag ein wichtiger Besucher kommen, plane also nicht, auszugehen – sei eine brave Ehefrau.«
    Isabella sandte ihm einen Blick zu, der seine Zeitung leicht zu Asche hätte verbrennen können. Aber trotz ihrer Verärgerung über seine herablassende Arroganz konnte sie nicht umhin, als tief in sich eine Wärme zu fühlen, weil er sie beschützte.
    Dieses wärmende Gefühl in ihr verschwand eineinhalb Stunden später, als der Anwalt der MacKenzies eintraf.
    Isabella kannte Mr Gordon gut. Er hatte sie als Erster mit den rechtlichen Folgen ihrer Heirat und den Regelungen vertraut gemacht, die Mac für sie getroffen hatte, und später dann durch den Paragraphendschungel begleitet, der bei ihrer Trennung zu beachten gewesen war. Mr Gordon hatte ihr von einer Scheidung abgeraten, die, wie er erklärte, sehr teuer und sehr schwer zu bewerkstelligen gewesen wäre. Isabella hätte Mac eines verabscheuungswürdigen Verhaltens bezichtigen und Mac sich vor Gericht und aller Welt verteidigen müssen. Trennungen waren weniger skandalös und bereiteten weniger Kopfschmerzen, und schließlich wollte Isabella ja auch nichts anderes, als in Frieden und Behaglichkeit zu leben. Mac würde Isabella eine Apanage zukommen lassen, und sie konnte darüber nach Gutdünken verfügen. Mr Gordon war freundlich und geduldig inmitten all des Chaos gewesen, und dafür würde Isabella ihm immer dankbar sein.
    »Mylady.« Gordon verbeugte sich vor Isabella und gab ihr die Hand. Entgegen dem Bild vom typischen knochentrockenen, eher ältlichen Anwalt war Mr Gordon hochgewachsen, von rundlicher Statur und rosiger Gesichtsfarbe und hielt stets ein äußerst liebenswürdiges Lächeln für sie bereit. Er war verheiratet und hatte fünf Kinder, alle ebenso rund und rosig wie er.
    »Mr Gordon, wie angenehm, Sie zu sehen. Wie geht es Ihrer Familie?«
    Während Mr Gordon sich über seinen wachsenden Nachwuchs ausließ, führte Isabella ihn zum vorderen Salon. Als sie eintraten, fanden sie sich Mac gegenüber, der sich auf alle viere niedergelassen hatte und für Aimee Pferdchen spielte.
    Isabella blieb auf der Schwelle stehen und betrachtete die Szene. Mac war in Hemdsärmeln und Weste, sein Rock und die Kette seiner Taschenuhr befanden sich in sicherer Entfernung außerhalb Aimees Reichweite. Aimee hatte ihre Hände in Macs Haar gekrallt und zog daran, je nachdem, in welche Richtung sie wollte, während er über den Boden galoppierte. Aimee jauchzte vor Freude.
    »Dies muss das besagte Kind sein«, sagte Mr Gordon.
    Mac ließ Aimee sanft auf den Boden hinunter, dann hob er sie hoch und ließ sie

Weitere Kostenlose Bücher