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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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Wissenslücken. Homeroii war wohl wirklich das Equivalent eines Schriftstellers. In seiner Schilderung hatte der Gool Feuer gespieen.
    Kepler setzte sich neben Darr hin, nahm die Steaks aus dem Rucksack und wickelte sie aus dem Stück der Tarndecke. Wortlos reichte er dem Wissenschaftler ein Steak und biss in das andere. Darr dankte zerstreut und begann zu kauen.
    Es war einfach nur friedlich, in einem afrikanischen Wald zu sitzen, zu essen und den leichten würzigen Duft des Regens zu riechen, der noch irgendwo ganz weit weg war , und schöne Frauen anzusehen.
    Dann war es mit der Idylle wieder vorbei. Kassana erschien auf der Lichtung, ging zu Chirok und unterbrach höflich, aber entschieden seine Unterhaltung mit Areía. Empört ging die Gondwanerin zur Seite und stierte Kassana wütend an, als die kurz zu Kepler sah. Dass der Blick der Verstoßenen bitter war, entging Areía völlig. Plötzlich rannte sie zu Homeroii, zerrte ihn hoch, drückte sich an ihn und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der junge Mann errötete. Areía sah zu Kepler. Dann zog sie Homeroii hinter sich her. Sie holte ihren Rucksack und sah provozierend zu Kepler, als sie und Homeroii die Lichtung verließen.
    Kepler drückte Darr sein halb aufgegessenes Steak in die Hand und erhob sich.
    "Was ist jetzt?", schreckte der Wissenschaftler aus seinen Gedanken auf.
    "Keine Ahnung", gab Kepler zurück. "Es ist echt ein Kindergarten hier bei euch. Areía ist anscheinend im Begriff, etwas Dummes zu tun."

2 9. Einige Minuten nachdem Kepler die Lichtung verlassen hatte, rang Darr sich zu einer Entscheidung durch. Er stand auf und merkte erst jetzt, dass Kassana auch weggegangen war. Dann fragte er sich, wie Kepler jetzt vorgehen würde. Nicht hastig, aber schnell, so wie er es von seinem unfreiwilligen Besucher gelernt hatte, sah Darr sich um. Er machte drei Verstoßene zwischen den Bäumen aus und sah sie nacheinander prüfend an. Einer blickte verklärt und gleichzeitig misstrauisch über die Schulter. Darr ging zügig in diese Richtung.
    Er passierte dabei den Busch, unter dem Koii grimmig dasaß. Der Bürgermei ster von Gondwana sah ihn mit kaum verhohlener Drohung an und erhob sich.
    "Orlikon", rief er.
    Darr blieb stehen. Koii trat nah an ihn heran und stierte ihm in die Augen.
    "Du und dein Mutant, ihr tanzt auf dem Vulkan", sagte er dumpf warnend.
    "Und der hält das Maul", gab Darr zurück. "Sonst noch was, Masta?"
    Koii verzog das Gesicht und öffnete den Mund wieder. Dann sah er sich um, atmete gepresst durch und wandte sich wortlos ab.
    Darr ging weiter.
    Kassana stand mit vor der Brust verschränkten Armen im Schatten eines Baobabs. Vor ihr stand Goii und sprach leise, aber drängend auf sie ein.
    Der Unterschied zwischen den beiden war nicht nur offensichtlich, sondern auch immens. Goii stand leicht verbeugt vor der schlanken Frau, die ihre Schu ltern gerade hielt. Sowohl die Pose des Gondwaners als auch sein Lächeln waren geheuchelt freundlich, sein Blick einschmeichelnd. Kassana sah ihn dagegen offen abfällig an. Sie verbarg weder, dass sie höchstens aus Höflichkeit zuhörte, noch, dass sie es nicht mehr lange tun würde.
    Goii war nicht dumm, fand Darr. Seine Unterhaltung konnte noch nicht lange dauern, doch Goii hatte dennoch verstanden, dass sowohl er selbst als auch seine Worte Kassana völlig gleichgültig waren. So wie es aussah, war es mal anders gewesen, und davon hatte Goii sich einiges versprochen. Weil dem nicht mehr so war, blitzte in den Augen des Gondwaners unterdrückte Wut. Und zwar gepaart mit dem gereiztem Wunsch, die vermeintliche Kränkung zu vergelten.
    "Friede!", rief Darr, bevor die Situation eskalierte.
    Kassana und Goii sahen ihn an. Beide waren nicht erfreut, ihn zu sehen.
    "Goii, mein Freund", begann Darr im leichten Ton, aber unmissverständlich hart, "würdest du mich bitte für einige Minuten mit Kassana allein lassen ?"
    Die Verärgerung des Gondwaners richtete sich sofort gegen ihn. Goii war sich jedoch dessen bewusst, unter wessen Schutz Darr stand. Und Kepler schien der oberste Adjutant noch mehr zu fürchten als Koii.
    "Natürlich", entgegnete Goii bemüht lässig. Er schluckte krampfhaft und richtete die Augen auf Kassana. "Wir sprechen dann gleich weiter, ja?"
    "Das brauchen wir nicht", erstickte Kassana mit ruhiger Kälte den Versuch im Keim. "Es ist alles gesagt und die Antwort ist – nein."
    Goiis Gesicht verzog sich kurz. Er zwang sich zu einem hohlen Lächeln, nickte und ging mit schnellen

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