Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
Vom Netzwerk:
Glock heraus und rannte zu dem Haus, in dem Toii, Areía und der Bogenschütze sich versteckt hatten. Vor der Tür sah er sich den Boden genau an. Die gesamte Wartungsstation war asphaltiert, oder was immer das Äquivalent dieser Zeit dazu war. Aber vier Jahrzehnte des Verfalls hatten den Boden erodiert und die Savanne war bis hierhin vorgedrungen. Nicht nur mit Bäumen und einigen Büschen, in erster Linie war es Staub. Vor der Tür der Halle war er aufgewirbelt, Kepler sah keine Einzelspuren. Er ging in Richtung des Nachbargebäudes. Nach fünf Metern sah er Areías Fußabdrücke. Sie waren kaum auszumachen, die junge Frau war sehr schnell gerannt und hatte nur mit den Zähen aufgetreten. Kepler verlor die Spur, nachdem er ihr zwischen die Gebäude gefolgt war. Dann fand er die Fußabdrücke wieder. Die von Areía. Und daneben die von einem Gool.
    Mit der Glock im Anschlag folgte Kepler den Spuren hinter die Lagerhalle, die in der nächsten Reihe stand. Dort war niemand. Kepler sah auf den Boden. Areía hatte unschlüssig hin und her gesprungen. Als der Gool sie einholte, war sie weiter gelaufen. Wenigstens war sie trotz der Panik nicht völlig kopflos gewesen. Vor der Lagerhalle rechts von Kepler stand ein Korntank. Über ihm war an der Wand ein verschmierter Staubfleck. Und an ihm selbst sah Kepler tiefe Kratzer von Gool-Krallen. Das Monster hatte nicht auf den Korntank klettern können. Der Staub auf dem Boden zeigte deutlich, dass der Gool nach einigen Versuchen weggegangen war. Kepler drehte sich mit der Glock im Anschlag um sich selbst, sah das Monster aber nicht. Er senkte die Pistole.
    " Areía, komm runter", rief er. "Wir müssen hier weg."
    Das Dach der Lagerhalle hatte eine Brüstung. Über ihr erhob sich vorsichtig der Kopf der jungen Frau. Ungläubig und erleichtert sah sie Kepler an. Nach zwei Sekunden begann sich auf ihren Lippen ein zaghaftes Lächeln anzudeuten.
    "Pass auf!", brüllte sie im nächsten Augenblick entsetzt.
    Kepler hatte einen Moment zuvor die Glock hochgerissen, als er im Augenwinkel den Schatten hinter sich gesehen hatte. Er verharrte in derselben Sekunde als er ein schweres Auftreten nach einem Sprung hörte und den Schatten erblickte. Der war riesig, hatte aber einen winzigen Kopf. Doch die langgezogene Fratze zeigte eindeutig, wessen Umrisse Kepler neben sich auf der Erde sah.
    Er verharrte. Es war viel zu nah, der Gool würde ihn im selben Moment packen und zerquetschen, in dem er sich umdrehte und ihn erschoss. Kepler hielt den Atem an, in der Hoffnung, dass der Regen nicht zu sehr durch den Ghillie gedrungen war und das Öl nicht abgewaschen hatte. Gleichzeitig verfolgte er mit den Augen jede Bewegung des Schattens.
    Was auch immer das Monster sah, der Ghillie verwirrte es eindeutig. Schnaufend trat der Gool um Kepler herum und sog schnuppernd tief die Luft ein. Und verharrte unschlüssig. Das Öl täuschte es wohl tatsächlich. Aber es roch mit Sicherheit auch Keplers wahre Natur. Das Maul des Gools öffnete sich langsam, die Schleimfäden spannten sich zwischen den Hauen. Der Gool verharrte. Dann hoben seine Arme sich und sein Kopf schwang zurück.
    Kepler warf sich rücklings auf den Boden soweit er es konnte. Die Pranke des Gools schnellte vor und erwischte einen Streifen des Ghillies. Kepler landete trotzdem drei Meter entfernt auf dem Boden. Er feuerte, noch bevor der Gool einen Schritt gemacht hatte, und rollte sich sofort zur Seite. Jedes Mal wenn er auf dem Rücken aufkam, schoss er. Die Treffer in die Brust nahm der Gool nicht einmal wahr, er stampfte einfach weiter vor. Die Kugeln, die ihn in den Kopf trafen, ließen den Gool allerdings stehenbleiben und verwirrt auf der Stelle tapsen. Damit erschöpfte sich das Ganze, weder starb das Monster, noch stürzte es zu Boden. Und sein Kopf, der wie eine Erbse zwischen den gewaltigen Schultern wirkte, war so klein, dass er nur aus Zähnen zu bestehen schien.
    Als der Verschluss der Glock hinten einrastete, blutete der Gool aus drei Wunden im Kopf und zehn im Torso, und er taumelte hin und her, aber anscheinend war er noch einigermaßen kampffähig. Er drehte sich sogar zu Kepler, stolperte jedoch sofort seitlich weg. Kepler ließ die leere Pistole fallen und langte unter der Ghillie. Es war nicht nur ein wenig unbequem, seine Hand verhedderte sich auch noch in den Streifen. Der Gool rappelte sich indessen auf und breitete die Arme aus. Allerdings waren seine Bewegungen etwas unkoordiniert.
    Kepler riss das Schwert heraus

Weitere Kostenlose Bücher