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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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schimmernden Schatten erst trüb, dann verdichteten sie sich. In mehr als zwei Metern Höhe bildeten sich kleine helle Kugeln, zogen sich zu runden hellweißen Blitzringen auseinander und rasten zuckend über die Konturen der durchsichtigen Schatten zur Erde. Die Silhouetten verdichteten sich, dann materialisierten sie sich nacheinander zu vier Syths.
    Der Vorgang sollte wohl eine erdrückende Wirkung erzeugen. Oder die Außerirdischen hatten das Ganze nicht nur für Menschen inszeniert, sondern auch, um sich selbst wieder einmal zu zeigen, wie furchteinflößend sie waren.
    D ie Isolation hatte die gefangene Syth wohl ziemlich verändert, denn diese vier Syths wirkten sogar auf die Entfernung verführerisch. Sie waren schlank und ihre enganliegenden Anzüge betonten ihre deutlich ausgeprägten Hüften, Taillen und Brüste. Ihre straffen Muskeln beulten sich nicht aus, sondern spannten nur sehr dezent den Stoff. Die Anzüge umschlossen komplett die Körper der Syths, die Kapuzen ließen nur die Gesichter frei. Ob sie bei diesen Syths wie ihre Körper auch so deutlich femininer als bei der gefangenen Außerirdischen waren, konnte Kepler nicht feststellen, die Syths trugen Masken.
    Die schienen die Gesichter der Außerirdischen so eng zu umschließen wie die Anzüge ihre Körper. Die Masken unterschieden sich leicht voneinander, stellten aber alle ästhetisch geformte, zierliche Gesichter dar. Im Prinzip, denn die geistlose Unbeweglichkeit der Masken, die bodenlose Schwärze in den riesigen, sich vorwölbenden Augenöffnungen, die angedeutete Nase und der grotesk erstarrte winzige Mundspalt manifestierten die grausame Wirkung der Außerirdischen.
    Ihre gnadenlos harte Erscheinung wurde durch Waffen verstärkt. Bei jeder Syth hing am schmalen Gürtel mit massiver Schnalle links ein gerades Schwert mit langem Griff und einfacher Parierstange. Rechts steckten im Gürtel jeder Außerirdischen ein Bumerang und eine Waffe, die einer Pistole glich, wahrscheinlich war das der Netzwerfer. Quer hinter dem Rücken trug jede Syth anscheinend die Lichtbogenwaffe, die entfernt an eine schlanke kurze Muskete erinnerte. Eine Außerirdische hielt noch einen Metallkoffer in der Hand.
    Die fünfte Syth, die jetzt aus dem Gleiter kam, sparte sich die Attraktion mit der Unsichtbarkeit. In absoluter Gewissheit, diese Fähigkeit nicht zu brauchen, trug sie einen bodenlangen schwarzen Mantel, der sich wie ein Hauch der Finsternis an ihren Körper schmiegte. Er weitete sich in der Taille ein wenig und teilte sich in vier lange Bahnen, die die Beine der Syth umflossen. Der Mantel war nicht zugeknöpft, und als die Außerirdische von der Treppe auf die Erde trat, öffnete ein Windstoß ihn für einen Augenblick. Der graziöse Körper dieser Syth war zwar nur einen Hauch, aber augenfällig deutlicher und aufreizender ausgeprägt als bei den vier anderen, und ihre grazilen Bewegungen waren leichter, fließender und fast schon anmutig. Sanft waren sie allerdings nicht. Stattdessen wirkten sie kompromisslos entschlossen und unbarmherzig.
    So wie ihre Maske es war. Vom großen Stehkragen des Mantels umrandet, glich sie nicht wie bei den anderen vier Syths der erstarrten hohlen Fratze einer hübschen, aber seelenlosen Puppe, sondern wirkte bizarr und abscheulich. Die absolut natürlich und echt wirkende Nachbildung des menschlichen Totenschädels kehrte den eigentlich wunderschönen Anblick der Syth zu einem bedrohlich grässlichen Albtraum um, der sich gemächlichen Schrittes unaufhaltsam wie die personifizierte endgültige Erbarmungslosigkeit dem Pavillon näherte.
    Die se Syth hatte kein Schwert, sondern nur eine viel längere und filigranere Lichtbogenwaffe als die anderen. Ihre rechte Hand balancierte die Waffe mit lässig feinen, selbstverständlichen Bewegungen auf der Schulter. Obwohl sie von vier kampfbereiten Syths flankiert wurde, blickte diese Außerirdische als einzige ständig über die Umgebung. Die knappen wachsamen Kopfbewegungen verliehen ihrem Anblick die Wirkung des lauernden Unheils.
    Anscheinend funktionierte der Tarnumhang wirklich, kein e Syth sah zu Kepler oder auf die andere Seite des Pavillons, nicht einmal die aufmerksame mit der Totenmaske. Die Syths öffneten einfach die Nordtür und gingen in den Pavillon.
    Kepler legte die Armbrust hin und sprang auf, sobald er die Schritte der Außerirdischen auf dem dünnen Boden des Pavillons hörte. Als er an der Südtür war, trat die erste Frau schon herein. Durch die Tür sah

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