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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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Griff hatte einen kleinen Knauf und als Handschutz gab es ein ovales Stichblatt. Die Scheide und der Griff waren unaufdringlich mit geschwungenen Ornamenten verziert und hatten die gleiche wabenartige Oberfläche wie der Anzug der Außerirdischen. Die Größe des Schwertes gefiel Kepler überhaupt nicht, es war länger als ein Katana. Aber es war wenigstens eine Waffe, die zumindest theoretisch einen erfolgreichen Kampfausgang ermöglichte.
    "Ich muss nochmal die tote Syth besuchen", sagte Kepler.
    Minuten später betraten er und Darr die Pathologie. Den Besta ttern brach beim Anblick des Schwertes kalter Schweiß aus und sie duckten sich unter den Tisch.
    D ie tote Syth war nicht angerührt, wahrscheinlich nicht einmal angeblickt worden. Kepler zog das Schwert aus der Scheide und gab sie Darr. Während er zum Kühlfach ging, fasste er den Griff mit beiden Händen an, holte aus und stieß dann zu. Die Waffe drang ohne jeden Widerstand durch den Anzug und die Haut in die Brust der Syth ein und ließ sich genauso mühelos wieder herausziehen.
    Das Blut dieses Lebewesens war rot, aber sehr dickflüssig. Es dauerte etwas, bis es von der Klinge abgetropft war und sie wieder bedrohlich glänzte. Während hinter dem Leichentisch doppelte Brechgeräusche hörbar wurden, senkte Kepler die Hand mit dem Schwert und nickte zufrieden.
    " Können Sie diese Klinge bearbeiten?", erkundigte er sich.
    "Das kriegen unsere Werkzeugmacher ganz sicher hin", behauptete Darr zuversichtlich. "Im Gegensatz zum Labor werden in unseren Werkstätten sämtliche Arbeiten nicht durch Computer ausgeführt, sondern nur mit ihrer Hilfe."
    " Aus diesem Metall können wir Munition machen", sagte Kepler erleichtert.
    "Äh – nein", zerstörte Darr seine Hoffnung, nachdem er die trübe leuchtende Lampe auf dem Tisch angeblickt hatte. "Wenn wir uns beeilen, haben wir noch genügend Energie, um das Messer... das Schwert zu zerschneiden oder so etwas, mehr nicht. Und ich kann noch etwas aus synthetischer Plaste bauen."
    Kepler konnte halbwegs mit einem Schwert umgehen, aber er war kein Samurai, statt eines Schwerts hätte er lieber eine Schusswaffe. Er rief sich die Konstruktion einer Armbrust ins Gedächtnis. Diese Distanzwaffe war zwar recht primitiv, aber simpel. Und war sie mit einem halbwegs starken Bogen ausgerüstet, entwickelte der Bolzen mehr Energie als manche Pistolenkugeln.
    "Dann bringen Sie mich in die Werkstatt" , sagte Kepler.
    Wieder eilten sie durch das verwinkelte Gebäude an vielen geschlossenen T üren vorbei. Wegen der trüben indirekten Beleuchtung wirkten die stillen Fluren gespenstisch, deprimierend und aufgegeben.
    Die Werkzeugmacher erwiesen sich als zwei voll automatisierte Maschinen, die vierzehn Meter lang, fünf Meter hoch und fünf Meter breit waren. Darr war mit ihrer Bedienung vertraut, er setzte sich an einen Kontrollpult und im Gege nsatz zum Chemielabor steuerte er die Maschinen manuell über einen berührungsempfindlichen Bildschirm statt mit der Stimme.
    Zuerst kürzte er das Schwert an der Klinge und am Griff. Damit war die Waffe so lang wie das Wakizashi, mit dem Kepler zwar ziemlich lange, aber nur mit relativ mittelprächtigem Erfolg geübt hatte.
    Danach fertigte Darr einen Bogen aus starkem federndem Kunststoff und eine Sehne aus einem Kohlfaserwerkstoff an, anschließend einen Schaft aus demselben Material. Nach jedem Schritt fuhr er den Computer vorsichtshalber herunter, damit die Maschine die Gegenstände nicht virtuell zusammensetzte und sich doch noch weigerte, die nächste Komponente herzustellen.
    Die Prozedur dauerte dennoch nur etwas mehr als zwei Stunden. Fast genauso lange brauchte die Maschine, um aus dem abgetrennten Stück der Schwertklinge dreizehn Spitzen auszuschneiden und ebensoviele Bolzen aus hartem Kunststoff herzustellen. Sie mit den Spitzen zu verbinden nahm eine Stunde in Anspruch.
    Damit war die zur Verfügung stehende Zeit so gut wie aufgebraucht, aber Kepler wollte die Armbrust trotzdem ausprobieren.
    In Vergleich zu einem Bogen hatte eine Armbrust eine miserable Kadenz, weil sie umständlich und mit großem Kraftaufwand gespannt werden mus ste. Die dafür benötigte Kraft war um ein Mehrfaches höher als beim Bogen. Doch die Armbrust wurde mit Beinmuskeln, Bizepsen und Bauchmuskulatur gespannt, den stärksten Muskeln überhaupt, der Bogen durch obere Rückenmuskulatur, die bei den meisten Menschen schwach entwickelt war. Aber die entscheidenden Vorteile der Armbrust waren das

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