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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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die Mauer, ihr Widerschein hatte ihn stutzig gemacht. Das Material dieses Bauwerks war anders als das der Gebäude in der Stadt. Keplers Finger glitt sofort ohne jede Andeutung von Widerstand herunter. Die Mauer war absolut glatt.
    " Die Gools können sehr gut krabbeln", sagte Darr auf seinen erstaunten Blick hin. "Bevor die Syths kamen, hatten die Maschinen die Mauern gebaut und diesen Überzug entwickelt. Die Gools rutschen einfach ab." Der Wissenschaftler seufzte. "Leider sind nicht alle Maschinen auf die Lösung gekommen. Deswegen sind fast überall woanders die Menschen so gut wie vollständig ausgerottet."
    "Die Reibung ist gleich Null. Zu so etwas sind die Computer fähig, aber zum Kämpfen nicht", kommentierte Kepler. "Hätten die etwas mehr nachgedacht, ihnen wäre bestimmt ein Weg eingefallen, auch die Syths zu besiegen."
    "Sie haben ja einen Weg gefunden, mit den Syths einig zu werden", erwiderte Darr bitter und sah auf die jungen Männer und Frauen. "Jeder andere Weg hätte nur mehr Gewalt bedeutet. Das können die Computer nicht akzeptieren."
    "So nach dem Motto – der Klügere gibt nach?", riet Kepler.
    "Ja, so ungefähr."
    "Kein Wunder, dass es soweit gekommen ist." Kepler sah den Wissenschaftler schief an. "Mit Verlaub, Darr, Ihre Zeit wird von Idioten regiert."
    "Ihre etwa nicht?", gab der Wissenschaftler beißend zurück.
    "Ne", meinte Kepler, "in meiner prügeln die Idioten sich noch um die Macht."
    Abgesehen davon, dass die Mäntel der Todgeweihten weiß statt schwarz waren, glich die Prozession einem Begräbnisgang. Eigentlich war sie einer.
    Kepler , Darr und die beiden Techniker trugen weit geschnittene Überwürfe mit Kapuzen. Der Wissenschaftler war davon überzeugt, dass die Syths sie vier nicht wahrnehmen würden, aber Kepler tat sich schwer, daran zu glauben.
    Die zukünftigen DNA-Spender nahmen es gleichgültig hin, als Darr ihnen sagte, er, Kepler und die beiden anderen würden dafür sorgen, dass sie nicht geopfert werden mussten. Nicht einmal das an Keplers Rücken hängende Schwert und die Armbrust in seinen Händen hatten bei den Todgeweihten den winzigsten Anflug einer menschlichen Regung mehr auslösen können. Oder auch nur die simple Freude. Andererseits, sie wussten auch gar nicht, was sie da sahen.
    Um Punkt zwölf Uhr gingen sie im Gänsemarsch durch das Tor. Es kümmerte sie nicht im Geringsten, ob Kepler, Darr und dessen beide Kollegen wirklich mitkamen, nicht einer drehte sich um und sah nach.
    Kepler überholte die Kolonne und ging an ihrer Spitze weiter. Darr mit einem Koffer in der Hand folgte als letzter der kleinen Prozession. Arr und Borr gingen vor ihm, jeder von ihnen trug einen Sack mit Esspulver. Als der Tross den Pavillon erreichte, blieben die Männer und Frauen mit gesenkten Köpfen stehen. Nur ein paar schlangen die weißen Umhänge straffer um sich, der Wind hatte zwischendurch aufgefrischt. Kepler musterte die ergebenen Opfer. Sie würden alles tun, was er ihnen sagen würde. Oder was die Syths befehlen würden.
    Das Innere de s Pavillons bestand aus einem einzigen Raum. Fenster gab es nur in der Decke. Aus zwei Öffnungen unter der Dachkante kam die etwa dreißig Grad warme Luft vom Heizer, der westlich neben dem Pavillon stand.
    Kepler machte die Tür zu und kauerte sich an der Ostecke hin.
    Zuerst sah er die Punkte hoch im Himmel, dann hörte er sie. Mit einem fauchenden Geräusch stürzten zwei Gleiter zur Erde. Etwa einen Kilometer vom Pavillon entfernt schwebten sie hintereinander über dem Schnee, solange die Landestützen ausfuhren. Die Gleiter waren nicht groß, von unbestimmtem braunem Ton und muteten wie böse, platte Frösche an. Sie schwebten jetzt lautlos, ihre Triebwerke funktionierten anscheinend indem sie die Gravitation nutzten.
    Kepler setzte das Monokel ans rechte Auge. Die Gleiter setzten auf. Von der Seite des vorderen kippte eine schmale Treppe ab. Für einen Moment sah Kepler die Luft an der Luke kurz schimmern. Danach sah er nichts mehr. Erst nach einigen Sekunden sah er, wie die Luft über der Treppe wieder in verschiedenen Lichtfarben aufflimmerte. Dann sah er zwei durchsichtige Silhouetten, die reglos vor dem zweiten Gleiter dastanden. Wieder schimmerte es, dann nochmal, und zwei weitere durchscheinende Schatten verharrten nebeneinander in einem Abstand zu den zwei ersten Umrissen, die die Sonnenstrahlen verzerrten. Die Treppe des hinteren Gleiters senkte sich zwischen die beiden Paare.
    Als sie die Erde berührte, wurden die

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