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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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Kepler, dass drei Syths in einer Reihe fast mitten im Raum standen, die Arme bedrohlich angewinkelt und die Köpfe abfällig angehoben. Der Koffer stand offen und die vierte Syth richtete so etwas wie eine Kamera auf die Frau, anscheinend war es ein Scanner. Die Syth mit der Totenkopfmaske stand abseits, und zwar relativ dicht an der Tür.
    Kepler sprang zur Ecke. Darr und seine beiden Helfer sahen aus dem winzigen Gebäude des Heizers zu ihm. Die Hände des Wissenschaftlers lagen auf dem Gerät, Arr und Borr hielten offene Säcke hoch. Kepler nickte. Darr machte den Heizer aus und riss eine Klappe hoch. Die beiden Techniker schüttelten das Esspulver in den Ansaug des Heizers. Etwa ein Drittel landete auf dem Boden.
    Etwa fünf Minuten waren vergangen, seit die erste Frau den Pavillon betreten hatte. Der Wind heulte kurz und jammernd an der Dachkante auf. Plötzlich hörte Kepler ein knappes aufforderndes Rufen. Er rannte zur Tür, während er eine Hand nach hinten hielt, damit die nächste Tributkandidatin stehen blieb. Er zog das Feuerzeug heraus und zündete es an. Die Flamme am Docht wackelte, und Kepler schirmte sie mit der Hand ab, bis sie sich stabilisiert hatte. Dann sah er zu Darr. Die Stimme hinter der Tür rief nochmal, diesmal erbost.
    In diesem Moment jaulte das vorhin völlig lautlose Gebläse des Heizers mit hoher Drehzahl auf. Kepler öffnete die Tür. Die erste Frau verließ den Pavillon gerade durch die Nordtür. Sie war akzeptiert worden, die fünfte Syth deutete ihr, zum Gleiter zu gehen. Plötzlich riss die Außerirdische den Kopf zu den beiden Lüftungslöchern unter dem Dach hoch, aus denen endlich Myriaden weißer Partikel herauskamen. Sie verteilten sich nicht sehr homogen im Pavillon, aber direkt über den vier Syths sammelten sie sich – hoffentlich – in einer Dichte von fünfhundert Gramm pro Kubikmeter Luft.
    "Runter!", brüllte Kepler zu der Frau in der Nordtür.
    Als er das Feuerzeug in den Pavillon warf, machte die wachsame Syth einen Satz zur Nordtür. Kepler sprang so weit wie er konnte von der Tür zur Seite.
    " Auf den Boden!", schrie er dabei den anderen Tributen zu.
    Kaffeebohnen in Brand zu stecken war schwierig. Z errieb man sie, verbrannten sie sehr leicht. Umso einfacher, je feiner der Staub war, weil dadurch die Fläche der einzelnen Partikel, aus denen er bestand, vergrößert wurde. Infolgedessen konnten sie sehr schnell oxidieren, Wärme aufnehmen und rasant verbrennen.
    Dabei entstanden Gase. Sie mussten sich ausdehnen, und sie taten es schlaga rtig. Kepler hatte weder Kaffee gehabt, noch existierte Hausstaub in den sterilen Bauten von Vineta. Aber mit Mehl funktionierte es genauso. Und weil das Esspulver aus organischem Material bestand, explodierte es auch.
    Es mochte alles ein Traum sein. Doch die monumentale Explosion weckte Kepler nicht auf. Stattdessen stieß die Druckwelle ihn heftig mit der Nase in den Schnee. Er rollte sich zur Seite. Der Pavillon existierte nicht mehr als ein Ganzes, sondern verteilte sich in kleinen Stücken in der Umgebung, während dort wo er gestanden hatte, ein schmutzig-gelber Feuerball aufstieg. Kepler warf einen Blick auf die Opferkandidaten. Niemand bewegte sich. Kepler krabbelte los.
    Er hatte die Armbrust gerade erreicht, als er in einer Schneeverwehung zwei starke zierliche Arme sah. Sie senkten sich, die schmalen Hände drückten gegen den Boden, und eine Syth stemmte sich schwerfällig hoch.
    Auf den Knien sitzend, richtete die Außerirdische sich taumelnd und schwer atmend auf, dann krümmte sie sich. Sie war verletzt, ihre linke Seite rauchte, in ihrem Bauch steckte ein Stück Plastik, aus dem der Pavillon errichtet war. Kepler griff zur Armbrust. Während er sie dabei mit seinem Umhang abzudecken versuchte, richtete er die Waffe mit einer schnellen Bewegung auf die Syth.
    Die drehte langsam den Kopf. Nichts an dieser Bewegung verriet, ob sie Kepler sah oder nicht, sie legte nur die linke Hand auf die Schnalle ihres Gürtels.
    Als Kepler auf den Abzug drückte, gab die simple Abzugvorrichtung die Sehne frei und sie schnellte mit einem knappen Zischen nach vorn. Die Syth hörte das Geräusch und zuckte schwerfällig mit dem Kopf. Im selben Moment schlug der Bolzen in ihre Maske ein. Direkt oberhalb der Augen, dabei hatte Kepler auf den Hals gezielt. Aber er hatte aus der Bewegung heraus in Höhe des Bauchs geschossen und es war ihm egal, dass er den Zielpunkt eigentlich verfehlt hatte.
    Der Bolzen durchschlug die Ma ske und

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