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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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Waffe heraus. Der Techniker fiel fast hin, als er sich eilig umdrehte. Er fing den Sturz ab, rannte die paar Meter zu Kepler und reichte ihm das Gewehr.
    Es sah dem MSG90 ähnlich, hatte jedoch einen längeren und massiveren Lauf, größere Magazin und Zielfernrohr und einen anderen Verschluss. Erstaunlicherweise war es trotz des größeren Kalibers leichter, weil es größtenteils aus einem sehr fortschrittlichen Kunststoff bestand. Deswegen störte der schwere Lauf samt Schalldämpfer die Balance, und das Magazin und der Verschluss glichen das nicht ganz aus. Das hatte Kepler nicht bedacht. Doch es war das einzige, was ihm an seiner Kreation missfiel. Und zu ändern war es auch nicht mehr.
    Kepler klickte das Magazin heraus und repetierte langsam durch. Die Mechanik funktionierte präzise und leichtgängig. Der Druckpunkt des Abzuges war klar definiert, nur die Betätigungskraft war größer als beim MSG. Kepler steckte das Magazin ein und lud durch. Die Patrone wurde sehr präzise in die Kammer geladen und beim zweiten Repetieren genauso herausgeworfen. Der Kraftaufwand, um das Zweibein abzuklappen, war weder stark noch schwach. Alles funktionierte so wie es sollte. Zumindest hier.
    Den letzten Test musste die Wirklichkeit besorgen, aber Kepler war zuversichtlich, dass das Gewehr gut funktionieren würde. Während er es auf einen Tisch legte, dachte er an sein Versprechen, das er Dima gegeben hatte. Wollte der russische Scharfschütze dieses Gewehr ausprobieren, musste er wohl auch mehrere Millionen Jahre in die Zukunft reisen. Kepler hätte ihn auch gern wieder an seiner Seite gewusst, aber sowohl Dima als auch noch so ein Gewehr waren unmöglich herbei zu schaffen. Ein heiterer Gedanke durchzuckte Kepler trotzdem. Er hatte gesagt, er würde das Gewehr Löwe nennen. Jetzt taufte er es kurzerhand in MK.338 . Diese Kombination aus Buchstaben und Zahlen stand für eine einfache Behauptung – meine Knarre, Lapua-Magnum-Kaliber .
    Eigentlich war er bereit. Aber noch nicht fertig. Er war Scharfschütze und das hier war sein Gewehr. Ein Teil von ihm. Er schloss die Augen und fuhr mit den Fingerspitzen leicht über die rechte Seite der Waffe.
    "Marhaba, Saada", grüßte er leise, aber feierlich.
    Er hatte Arabisch gesprochen , vielleicht, weil es die Amtsprache im Sudan gewesen war. Vielleicht, weil das Gewehr sich ihm mit dem arabischen Namen vorgestellt hatte, der übersetzt die Helfende bedeutete.
    Kepler ignorierte Darrs konfus erstaunten Blick. Jetzt war er fertig.
    "Laden Sie noch ein Magazin für das Gewehr und drei für Glock", wies er Arr an und griff zum Ghillie. "Goii, so etwas passiert bei euch öfter, richtig?"
    "Ja", antwortete der Afrikaner ratlos. "Die Syths kommen alle paar Monate in die Stadt. Zuerst hatten sie nur Leute entführt, aber jetzt rühren sie nur schwangere Frauen nicht an, sonst bringen sie jeden um, den sie nicht mitnehmen..."
    " Da handle ich ja öfters gnädiger", kommentierte Kepler spöttisch, während er den Ghillie überstülpte. "Wann waren sie zuletzt da?"
    "Erst vor drei Wochen ", antwortete Goii ratlos. "Sie sind viel zu früh."
    "Darr, kann man unseren massiven Energieverbrauch orten?", fragte Kepler.
    " Aber natürlich", erwiderte der Wissenschaftler im Ton einer verspäteten Erkenntnis. "Die Syths haben jetzt begriffen, dass wir den Gools entkommen sind und nun etwas vorhaben."
    "Genau", bestätigte Kepler. "Goii, wie kommen sie in die Stadt und wie jagen sie? Und wieviele machen es?"
    "Immer nur eine", antwortete der Afrikaner. "Meist steig t sie erst auf ein hohes Gebäude und scannt die anderen. Irgendwann müssen wir die Lüftungsschächte kurz öffnen, den Moment versucht sie auszunutzen."
    "Darr, wie ist momentan unser Energieverbrauch?", wollte Kepler wissen.
    "Nichts mehr, wir sind fertig", antwortete der Wissenschaftler. "Lassen Sie es uns aussitzen", bat er. "Wir haben uns gegen die Syths aufgelehnt und den Gleiter gestohlen. Sie haben ihn nicht abstürzen lassen, sondern wollten uns zum Stützpunkt bringen – damit sie uns sezieren und studieren können. Und jetzt sind sie nur aus einem Grund hergekommen – sie wollen uns schnappen."
    "Wir können das nicht aussitzen", gab Kepler zurück. "Sie werden solange unseretwegen morden, bis wir rauskommen."
    Darr deutete auf das Gewehr.
    "Es ist nicht getarnt."
    " Es ist dunkel und noch völlig kalt", erwiderte Kepler.
    Er nahm die Glock und repetierte sie durch. Er fing die einzige Patrone aus seiner Zeit, die er noch

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