Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)
die Tür zuknallte, danach drehte er sich zu dem Wissenschaftler hin und verbeugte sich leicht, aber respektvoll.
"Alles so erledigt wie du angewiesen hast, Großer Lehrer und Vorsitzender."
" Asklepoii, lass die hiesigen Titel weg", sagte Darr unwirsch. "Er schläft."
Der Arzt sah zu Arr. Der Techniker schnarchte mittlerweile sogar ganz leicht säuselnd. Darr atmete währenddessen krampfhaft angespannt durch.
"Hat es geklappt?", fragte er. "Bitte sag mir, dass ich Recht hatte."
"Ja", bestätigte Asklepoii, aber ohne jegliche Freude. "Er ist so wie du gesagt hast, und er benimmt sich auch so. Aber er hat einen somatischen Gendefekt."
"Das macht ihn immun und auch zu dem was er ist."
"Aber ich befürchte, dass diese Störung nur bei einigen wenigen Reprodukti onen keine letale Auswirkung haben würde. Und bei den Überlebenden würde es mit Sicherheit irgendwelche Mutationen zur Folge haben."
"Dafür werden sie überlebensfähiger und klüger sein", entgegnete Darr.
"Dann müssten wir diese DNA auch in unsere einbauen", meinte Asklepoii.
" Das wäre was." Darr lächelte. "Wieviele gebärfähige Frauen gibt es hier?"
"Tausend etwa."
"Wenn auch nur ein Fötus überlebt, wird das für die Regeneration des gesamten Genfonds ausreichen", behauptete Darr. "Nur – damit dieses eine überlebt, muss es sechshundert erwachsene Individuen als Schutz geben."
"Hast du deswegen den Aufruf gestartet?", wollte Asklepoii wissen.
"Ja. Wir müssen sicherstellen, dass die klügsten und gesündesten Menschen ihre Gene in jedem Fall weitergeben, wenn es soweit ist", erwiderte Darr im Ton einer Erinnerung. "Wann beginnt die jährliche Gesundheitsuntersuchung?"
"Morgen", antwortet der Arzt. "Bis dahin werde ich alles vorbereiten und in die Wege leiten. Jetzt haben wir die Energie dafür."
"Reicht ein Otto-Erg-rauf-sieben auch sicher aus?", fragte Darr besorgt.
" Ja", versicherte Asklepoii. "Wie hast du die Energie von Koii bekommen?"
"Einfacher als ich gedacht habe", antwortete Darr ausweichend. "Das mit dem Gleiter war so zwar nicht geplant", bedauerte er, "doch damit wird unser Weg länger dauern, sodass ich in Ofir nicht warten muss, bis du fertig bist. Sobald wir dort ankommen, werde ich die Maschine modifizieren und sofort einschalten. Doch sollten wir schneller hinkommen, werde ich warten, damit du deine sechs Tage hast", versprach er. "Und dann beenden wir es. Für immer."
"Eben der Weg", begann Asklepoii verzagt. "Darr, wir sind die letzten zwei von uns. Hast du noch jemanden eingeweiht? Der alles vollenden wird, falls..."
Darr erwiderte die unausgesprochene Befürchtung mit leichtem Kopfschütteln.
"Den vollständigen Plan kennst außer mir nur du, Asklepoii." Er lächelte knapp, aber zuversichtlich. "Wir beide haben es in all den Jahren viel zu weit gebracht, deswegen werden wir nicht versagen – weil wir es nicht dürfen."
Der Arzt entspannte sich, die Runzeln seiner verbrannten Haut glätteten sich.
" Lass uns die Menschheit retten, Darr", sagte er zuversichtlich.
Der Wissenschaftler sah ihn mit ungeheuchelter Freude und Achtung an. Dann legte er ungeschickt die Arme um seine Schultern und drückte ihn zögernd an sich. Ebenso unbeholfen erwiderte Asklepoii die Umarmung. Doch die Geste hatte ihn sichtlich gestärkt. Er lächelte Darr gelöst zu, nickte und ging zur Tür.
Der Wissenschaftler warf einen Blick auf Arr. Der Techniker schlief weiterhin ruhig. Darr atmete tief und erleichtert durch und ging zu seinem Sessel.
Das Rütteln an seiner Schulter weckte ihn auf und machte ihn wütend. Er sah in das Gesicht des Bürgermeisters von Gondwana, der sich zu ihm beugte, und wünschte ihm im Stillen die Begegnung mit einem Gool. Koii hatte den besten Traum unterbrochen, den er seit Jahren gehabt hatte. Natürlich an der Stelle, an der sich alles zum Guten wandte, im Traum hatte Darr gerade die Hand auf den Knopf gelegt, um die Maschine zu starten, die sowohl die außerirdische Heimsuchung als auch ihre Ursachen und Auswirkungen ungeschehen machen würde.
Aber so war das mit den Träumen, und es lagen noch unzählige Stadien zwischen ihm und diesem Knopf, und er musste alles dafür tun, damit sein Traum zu Realität wurde. Er unterdrückte die Verärgerung und lächelte unverbindlich.
"Was kann ich für dich tun, Masta?", erkundigte er sich und gähnte weit.
"Ich habe einige Fragen, Darr", erwiderte der Bürgermeister.
Sein überfreundlicher Ton machte den Wissenschaftler völlig wach.
"Frag,
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