Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)
vollständig auf den Raum hinter ihm konzentrierte.
Beide Syths machten wohl dasselbe, sie sahen sich gründlich um. Die auf dem anderen Wolkenkratzer beendete ihre Drehung und verharrte. Einen Moment später hörte Kepler eine leise, beinahe zart klingende, aber leicht zischende Stimme hinter sich. Die Syths stimmten anscheinend ihr weiteres Vorgehen ab.
Kepler wartete den nächsten Herzschlag ab und drückte den Abzug. Es gab keine Flamme und der Mündungsknall war stark verzerrt. Einen Augenblick später durchbrach das Projektil die Schallmauer. Kepler ließ den Abzug los und erst jetzt repetierte der Verschluss. Die Hülse wurde herausgeworfen und eine neue Patrone in die Kammer geladen. Kepler nahm einen erstaunten Schritt hinter sich wahr, während er mit der rechten Hand zur Glock griff.
Er rollte sich und stieß dabei mit dem Rücken gegen Goii. Das war jedoch nebensächlich, er hatte die Glock schon in Anschlag gebracht und seine Augen fixierten sofort die aufgelöste Dunkelheit, die jetzt in riesigen Sätzen zu ihm stürmte. Er definierte den Torso der Syth als die größte Zielfläche und feuerte.
Die neuen Geschosse in der Glock waren ein wenig zu konsequent darauf ausgelegt, starke Panzerung zu penetrieren. Kepler sah dreimal Blut spritzen, als die Projektile in die Brust der Syth einschlugen. Im selben Augenblick spritzte das Blut noch dreimal, diesmal verschwommen, als die Projektile aus dem Rücken der Syth austraten. Der Anzug der Außerirdischen war zu dünn, als dass er den Kugeln genügend Widerstand bot, um sie soweit zu zerlegen, dass der Brandsatz aktiviert wurde. Ohne sich zu entflammen, was sie absolut tödlich gemacht hätte, hatten die Geschosse die Syth einfach nur durchlöchert.
Von einem wütenden Zischen begleitet, erschien mitten im dunklen Nichts deutlich sichtbar eine Schwertklinge und schwang zurück, als die Syth ausholte.
Kepler riss die Glock nach oben, während er weiter feuerte. Noch zwei Kugeln durchbohrten den Torso der Außerirdischen und ihren Hals ohne sie nennenswert aufzuhalten. Das dritte Projektil traf in die Maske der Außerirdischen. Der harte Geschosskern durchschlug das Metall und einen Moment später leuchteten die Augenöffnungen grell auf, als das Zirkonium sich hinter der Maske entflammte und das Gehirn der Außerirdischen verbrannte.
Sofort tot, wurde die Syth durch die Trägheit weiter nach vorn geworfen. Das Schwert blitzte auf, als es aus ihrer erhobenen Hand flog. Im nächsten Moment stürzte die schimmernde, aber sonst kaum wahrnehmbare Masse der Außerirdischen direkt vor Keplers Füße und blieb reglos liegen. Der im blassen Mondlicht fast unsichtbare Rauch stieg wie aus dem Nichts auf.
Plötzlich surrte leise ein weißer Blitz, lief über die in der Tarnung verborgenen Konturen und die tote Syth wurde sichtbar. Sie lag mit dem Gesicht auf dem Boden, der Rauch quoll aus dem Loch in ihrem Hinterkopf.
Der silberne Anzug unterstrich die ausgewogenen Proportionen der langen schlanken Beine, der sanft gerundeten Hüften und der schmalen Taille. Für einen Moment verharrte Kepler, wie jedes Mal, wenn er die vollkommene Schönheit eines weiblichen Körpers sah. Einzig das dunkle Blut um die Austrittswunden herum, das im sanften Mondlicht schwarz wirkte, störte diesen Zauber.
Er verflog vollends, als Kepler rotes menschliches Blut sah, das aus dem durchschossenen Behälter am Rücken der Syth tropfte. Der grässliche Kontrast zur märchenhaften Formvollendung der galaktischen Vampirin ließ Kepler wünschen, sie würde noch leben, damit er sie nochmal töten konnte, nur grausamer.
D iesen Invasoren ging es um die menschliche DNA, wozu sie soviel Blut brauchten, war Kepler unbegreiflich. Entweder hatte das einen anderen Sinn, oder nur den, die Menschen einfach aus Spaß am Töten umzubringen.
Kepler senkte die Glock und drehte sich dabei auf den Bauch, als ein markerschütternder Schrei ihn förmlich zusammenzucken ließ. Es war Goii, der durchdringend kreischte. Kepler sah erstaunt über die Schulter. Der Afrikaner schrie jedoch nicht in purer Hysterie, wie es Überlebende manchmal taten.
Das Schwert der Außerirdischen ragte senkrecht aus der Tarndecke und zuckte im gleichen Muster, in dem Goii sich wand. Kepler richtete sich auf. Mit einer Hand umfasste er vorsichtig die Klinge, mit der anderen drückte er Goii herunter. Der heulte erst noch lauter, aber er hörte auf sich zu bewegen. Kepler tastete ihn ab. Das Schwert hatte sich direkt neben
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