Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
Vom Netzwerk:
hatte, in der Luft auf und steckte sie in die linke Brusttasche an seiner Weste ein. Danach steckte er das längere Magazin mit der neuen Munition in die Pistole, lud sie durch, klemmte das Halfter an den Gürtel und steckte die Glock ein. Die beiden anderen Magazine und das für das MK steckte er in die Taschen an der Hose ein. Danach zog er die Nomex-Handschuhe an und nahm das Gewehr in die Hände.
    "Goii, kannst du mich aufs Dach bringen?", bat er.
    "Was hast du vor?", fragte der Afrikaner ängstlich zurück.
    " Töten."
    Darr hatte Goii für alle Fälle die Tarndecke mitgegeben und Kepler hatte dem Afrikaner erklärt, was es damit auf sich hatte, als sie die Treppen nach oben stiegen. Ob es daran lag, oder an Keplers Zuversicht, die Syths töten zu können, an der Tür zum Dach sagte Goii, er wolle mitkommen. Kepler und er mussten noch einige Minuten warten, bis die Wächter von der Zentrale aus die schwere Platte öffneten, die den Ausgang verschloss. Kepler zog die Glock, riss die Tür auf und rannte auf das Dach hinaus. Goii folgte ihm tatsächlich. Als die Tür sich hinter ihnen schloss und die Stahlplatte sie mit einem dumpfen Knall hermetisch versiegelte, schien der Afrikaner seine Entscheidung zu bereuen.
    "Wirf die Decke schnell über dich", herrschte Kepler ihn an, weil Goii unschlüssig verharrt war. "Und runter auf den Boden."
    Der Afrikaner führte beide Befehle sofort aus. Kepler sah prüfend hin, als Goii sich unter der Decke zusammenkrümmte. Das Tarnmuster ließ ihn nahezu verschwinden, es mutete nur an, als ob das Dach nicht ganz eben wäre.
    Kepler ging in die Hocke und sah sich um. Das Gebäude war nicht besonders groß. Wenn das Gehäuse des Lüftungsschachtes nicht fast mittig auf dem Dach stehen würde, hätte Kepler es völlig frei überblicken können. Er sah auf die Stadt. Links von ihm türmten sich größere Wolkenkratzer in den Himmel als rechts. Wenn die Syths wirklich so jagten wie Goii gesagt hatte, wäre dort der beste Aussichtspunkt. Wie die Außerirdischen sich zwischen den Häusern bewegten, war Kepler rätselhaft. Aber jetzt verstand er, was wahrscheinlich den Reiz dieser Jagd ausmachte. Die Syths beobachteten, wann die Lüftungsschächte sich öffneten, und leiteten daraus entweder den nächsten Zeitpunkt ab oder das nächste mögliche Haus. Die Menschen waren mit Sicherheit nicht so dämlich, die Gebäude in gleichen Abständen zu lüften. Aber die Syths hatten für ihr blutiges Ratespiel viel Zeit. Doch sein Zweck erschloss sich Kepler nicht.
    Vorsichtig und ohne den Blick von den höchsten Wolkenkratzern zu wenden ging er langsam zur nordwestlichen Ecke. Dort angekommen, steckte er die Glock ein, klappte das Zweibein des Gewehrs aus und legte sich hin. Die Absehenbeleuchtung funktionierte, das hatte Kepler vorhin auch schnell ausprobiert, aber er schaltete sie nicht ein. So klein die emittierte Strahlung sein würde, die Syths würden sie sehen. Er wartete, bis seine Augen sich an das immer mehr zur Dunkelheit werdende Zwielicht gewöhnt hatten, und öffnete die Visierklappen.
    Nichts tat sich, soweit er es überblicken konnte. Er hörte auch nichts. Der Mond ging auf und erhellte die Nacht. Die Wolken, die in einer fast geschloss enen Decke vom Norden nach Süden zogen, waren weiß und dadurch hellte die Umgebung sich noch mehr auf. Die Syths ließen sich Zeit.
    "Goii", rief Kepler ohne den Kopf zu drehen, "kriech langsam hierher."
    Er blickte sich sofort um, um festzustellen, ob seine Stimme oder die Bew egung des Afrikaners irgendwelche Reaktionen nach sich zogen. Bald drückte Goii sich förmlich an ihn, und er musste ihn mit einer Hand in dieser Bewegung stoppen. Abgesehen von Goiis merklichem Zittern rührte sich nichts, weder auf dem Dach noch in den gespenstischen Umrissen der in Angst gelähmten Stadt.
    "Ist was im Kommunikator?", erkundigte Kepler sich leise, um den Afrikaner abzulenken und um sich die Situation zu erklären. "Langsam bewegen, Goii."
    Es dauerte etwas. So angestrengt Kepler nach links blickte, er sah nicht einmal ansatzweise das Schimmern des Kommunikators unter der Decke. Das Gerät murmelte kaum vernehmlich einige Augenblicke lang.
    "Gemäß der Kameras in der Generatorstation wurde alle dort von zwei Syths umgebracht", antwortete Goii nach einer Weile mit erstickter Stimme.
    "Okay, dann sind sie bald da", murmelte Kepler.
    "Was?", fragte Goii.
    "Ich meinte – gut. Dann sind die bald hier."
    "Was ist daran gut?"
    "Ruhig, Goii."
    Kepler hatte

Weitere Kostenlose Bücher