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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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über seine Füße her.
    Binnen weniger Herzschläge hatte sie Blake so weit, dass er prustend um sich schlug, aber wie stets schlang er ihr bald schon die Arme um die Taille und wälzte sich mit ihr über die Erde, wobei er so geistesgegenwärtig war, sie beide vom Feuer wegzubewegen. Seonaid setzte sich gekonnt zur Wehr, musste aber wie immer einsehen, dass er stärker war. Rasch hielt er sie am Boden gefangen, und so verharrten sie atemlos, aber lachend.
    „Liebste Gemahlin, Ihr seid eine garstige Hexe.“ Er lag auf ihr ausgestreckt, wobei er ihr die Arme hinter den Kopf drückte.
    Sie tat, als sei sie entrüstet ob der Beleidigung, amüsierte sich in Wahrheit jedoch prächtig. Mit solch abscheulichen Schmähungen bedachte er sie nach jeder Kitzelattacke, und sie nahm es als ihre gerechte Strafe hin.
    „Ich finde, Ihr braucht eine ordentliche Abreibung“, fuhr er fort. Seonaid lächelte versonnen, denn sie liebte seine „Abreibungen“. Plötzlich nahm sie eine Bewegung wahr, schaute zur Seite und versteifte sich, als sie mehrere Männer aus dem Dickicht brechen und auf sie zulaufen sah.
    Blake spürte ihre Anspannung, folgte ihrem Blick und erstarrte. Keinen Herzschlag später waren sie beide auf den Beinen und stellten sich, mit dem Rücken zueinander und das Schwert in der Hand, den Kerlen, die sie umzingelt hatten.
    Engländer, insgesamt ein Dutzend, bemerkte Seonaid. Das mussten Greenwelds Krieger sein. Wenn dem so war, mochte es genügen, ihnen mitzuteilen, dass Greenweld tot war. Das dürfte sie von ihren wie auch immer gearteten Plänen abbringen. Unglücklicherweise blieb ihr versagt, dies den Männern zu eröffnen, denn noch während sie nachdachte, kamen zwei von ihnen mit erhobenem Schwert auf sie zu. Das Klirren von Metall in ihrem Rücken sagte ihr, dass auch Blake angegriffen worden war. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich nun ganz darauf, ihre Gegner abzuwehren, sodass sie alle anderen Gedanken verdrängte.
    Sie versuchte, Blakes Rat zu beherzigen und die Hiebe nicht nur zu parieren, aber da sie gegen mehrere Kontrahenten rang, war es schwer vorzustoßen. Nie zuvor hatte sie sich so viele Gegner zugleich vom Leib halten müssen; nie zuvor war sie in einen Kampf verstrickt gewesen, in dem die Gegenseite zahlenmäßig derart überlegen war. Sie wusste, dass sie weder geschickt noch kräftig genug war, um die Männer daran zu hindern, sie zu töten, sollten sie dies beabsichtigen. Doch das planten sie offenbar nicht, erkannte sie nach einer Weile. Inzwischen verteidigte sie sich gegen drei Gegner, und diesen schien mehr daran gelegen, sie beschäftigt zu halten - was Seonaid in ihrer Überzeugung bestätigte, dass es sich um Greenwelds Gedungene handelte. Vermutlich hatte man sie angewiesen, Blake umzubringen, sie hingegen zu verschonen. Schließlich hatte Allistair sie heiraten wollen.
    Ihr war klar, dass Blake mit seinen Kontrahenten kein so leichtes Spiel hatte. Er war derjenige, den sie beseitigen wollten. Die Sorge um ihren Gemahl lenkte Seonaid ab, und sie ertappte sich dabei, dass sie ihr Augenmerk verstärkt auf den Kampf in ihrem Rücken richtete, anstatt sich dem eigenen zu widmen. Sie lauschte auf die Geräusche und versuchte immer wieder, einen flüchtigen Blick über die Schulter zu werfen, um zu sehen, wie es um Blake stand. Plötzlich strauchelte sie, entweder über einen großen Stein oder über eine Baumwurzel. Was immer es war, es brachte sie in einem Moment aus dem Gleichgewicht, in dem sie gerade das Schwert hob, um einen weiteren Schlag abzuwehren. Sie stolperte, schrie auf, prallte unvermittelt gegen Blake und brachte auch ihn ins Taumeln.
    Schließlich vernahm sie, worauf sie die ganze Zeit gehorcht hatte: einen Laut von Blake, der ein überraschtes Grunzen ausstieß. Sie spürte, wie er sich in ihrem Rücken versteifte, und wandte sich um, nur um entsetzt eine Schwertklinge in Höhe ihrer Hüfte zu entdecken. Vielleicht hatte ihm einer der Männer die Waffe mutwillig in die Seite gerammt; vielleicht war Blake durch seinen Fall aber auch selbst hineingestolpert. Jedenfalls ragte sie ihm aus der Seite und war in sein Blut getaucht.
    Seonaid stieß einen wutentbrannten Schlachtruf aus, beachtete ihre eigenen Gegner nicht länger, fuhr herum und durchbohrte den Burschen, der just sein Schwert aus Blakes Fleisch zog, mit dem ihren.
    Die Stille, sie sich jäh über die Lichtung senkte, wurde von einem weiteren Schrei durchbrochen, und als Seonaid aufschaute, sah sie Little George

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