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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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englischer Manier jede Silbe betonte.
    „Lasst mich los, sofern Euch Eure Hand lieb ist“, befahl sie und verzog zufrieden den Mund, als er der Weisung sofort Folge leistete. Allerdings sagte ihr ein flüchtiger Seitenblick, dass er überrascht und erheitert, nicht jedoch eingeschüchtert war. Er verneigte sich spöttisch, was sie ärgerte.
    „Vergebt mir, Mylady. Wie unhöflich von mir, Euch anzurühren, ehe ich mich auch nur vorgestellt habe. Blake Sherwell, zu Euren Diensten.“ Abermals verbeugte er sich auf mokante Weise.
    Sie drehte sich um, und aus ihrer finsteren Miene wurde ein liebliches Lächeln. „Sollte mir Euer Name etwas sagen, M’laird ? Sollte er mir irgendetwas bedeuten?“
    Sherwell blinzelte überrascht, und sein Selbstvertrauen schrumpfte sichtlich. „Was sagt Ihr da? Aber kennt Ihr denn den Namen Eures Verlobten nicht?“
    Unschuldig hob Seonaid die Brauen. „Ihr beliebt zu scherzen, werter Herr. Mein Verlobter ist schon vor einer Ewigkeit gestorben. Sein Tod liegt, soweit ich mich entsinne, mindestens zehn Jahre zurück.“
    Nun blickte er aufrichtig bestürzt drein. „Gestorben? Wer, zum Teufel, hat Euch solch einen Unfug erzählt?“
    „Wer mir das erzählt hat? Nun, niemand, M’laird. Zu diesem Schluss bin ich gelangt, weil er verabsäumt hat, mich zu holen - als ich vor zehn Jahren ins heiratsfähige Alter kam. “
    Wenigstens besaß der Bursche den Anstand zu erröten, wenngleich er sich rasch fasste und prompt wieder lächelte. „Ich fürchte, Ihr seid zu dem falschen Schluss gelangt. Säumig mag ich sein, aber gewiss nicht tot.“
    „Nay, ich fürchte, Ihr liegt falsch und meine Folgerung ist richtig“, konterte sie. „Mein Verlobter ist tot - für mich.“ Damit wandte sie sich ab und schritt aus der Kapelle.
    Fassungslos starrte Blake der Frau hinterher. Kein weibliches Wesen hatte je gewagt, so mit ihm zu reden. Und noch nie hatte eine Frau ihm den Rücken gekehrt und war davongegangen. Grundgütiger! Frauen neigten dazu, in seiner Gegenwart seufzend in Ohnmacht zu fallen. Sie wandten sich nicht von ihm ab. Er wusste nicht recht, wie er damit umgehen sollte. Ein Teil von ihm wollte ihr befehlen, auf der Stelle zu ihm zurückzukommen. Dazu hätte er jedes Recht gehabt, schließlich war sie seine Braut und würde bald seine Gemahlin sein. Dann würde sie ihm ohnehin gehorchen müssen. Ein anderer Teil von ihm hielt dagegen, dass er sie gar nicht heiraten wollte. Warum also sollte er sie nicht einfach ziehen und sich irgendwo im Kloster verstecken lassen? Wieso sollte er es nicht dabei belassen, dass sie ihn zurückwies? Dadurch wäre er frei.
    Merkwürdigerweise wollte Blake mit einem Mal gar nicht mehr frei sein, jedenfalls nicht so. Dabei war er doch derjenige, der sich sträubte, sie zu heiraten. Und dennoch war er hier, weil er König und Vater nicht erzürnen, den Verlobungsvertrag nicht brechen und die mit der Vereinbarung einhergehenden wertvollen Besitzungen nicht einbüßen wollte. Seine Braut hingegen schien derlei Sorgen nicht zu haben. Auf das Land zu verzichten, das sie mit der Eheschließung erlangen würde, machte ihr offenkundig nichts aus. Unglaublich. Er war „der Engel“ - sie sollte dankbar sein, dass er überhaupt gekommen war, um sie zu holen, säumig oder nicht. Schließlich war er jetzt da, oder nicht? Für wen, zum Henker, hielt sie sich eigentlich? Sie, eine verfluchte Dunbar.
    „Wie ich sehe, läuft es nicht allzu gut“, murmelte Rolfe Kenwick hinter ihm, als Lady Seonaid die Tür hinter sich zuschlug.
    „Nicht allzu gut?“ Wütend fuhr Blake herum. „Meiner Treu! Sie ist... Sie ist eine Barbarin! Herrgott, das Weib trägt Hosen! Und habt Ihr gesehen, wie sie mit dem Schwert auf mich losgegangen ist?“ Aus schmalen Augen fixierte er Kenwick. „Habt Ihr etwa gewusst, dass sie kämpfen kann?“
    Kenwick wand sich unbehaglich. „Derlei Fertigkeit ist hier in den Highlands durchaus von Vorteil, denn ...“
    „Sie ist eine Amazone!“, fiel Blake ihm ins Wort. „Herrje, sie ist ja fast so groß wie ich!“
    „Aye, sie ist von recht imposanter Statur ...“, setzte Kenwick beschwichtigend an, nur um sogleich wieder unterbrochen zu werden.
    „Außerdem ist sie so flach wie eine Tür. Wo sind ihre Brüste? Und wieso trägt sie Hosen? Ich schwöre, dass ich sie für einen Kerl gehalten habe, als ich sie das erste Mal sah.“ Finster dreinblickend schüttelte er den Kopf und sprach aus, was er soeben gedacht hatte. „Sie sollte dankbar sein,

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