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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Blake legte Feuerholz nach. „Dann glaubt Ihr nicht, dass sie erneut geflohen sind?“ „Ohne Pferde werden sie kaum versuchen zu fliehen, und ich habe vier Männer postiert, die Tiere zu bewachen.“
    „Aye, ich weiß“, erwiderte Kenwick, woraufhin Blake ihn fragend ansah. Kenwick zuckte mit den Schultern. „Es sind des Königs Mannen. Sie unterstehen mir, solange ich mich um die Eheschließungen kümmere. Jeden Befehl, den Ihr ihnen gebt, lassen sie sich von mir bestätigen.“
    Blake quittierte diese Neuigkeit mit einem finsteren Blick. Er hatte fast vergessen, dass nicht er diese Bewaffneten befehligte, denn er war es gewohnt, dass ihm eine Armee an Kriegern diente. Doch seine eigenen Männer hatte er vorläufig ziehen lassen, damit sie ihre Anverwandten besuchen konnten, während er dieser seiner Verpflichtung nachkam. Die Ritter, die mit ihnen reisten, unterstanden tatsächlich Rolfe Kenwick. Das würde er sich immer wieder in Erinnerung rufen müssen.
    „Was, wenn die Dunbars Freunde in der Nähe haben, von denen wir nichts wissen? Die Frauen könnten sich davongestohlen und Pferde von ihnen erhalten haben, um ...“ Kenwick verstummte jäh, als Blake sich aufrichtete und ihn scharf musterte. „Solltet Ihr etwas wissen, das ich nicht weiß?“ „Keineswegs.“ Verdrossen verzog Kenwick den Mund und ließ den Blick über die Bäume schweifen, die die Lichtung säumten. „Ich habe einfach nur das Gefühl, dass etwas nicht stimmt.“ Blake trat von einem Bein aufs andere und folgte Rolfe Kenwicks Blick. Er hätte dessen Bedenken einfach abgetan, wenn ihm nicht ebenfalls ein wenig mulmig zumute gewesen wäre, seit sie für die Nacht gehalten hatten. Er vermochte nicht zu sagen, was genau ihn beunruhigte; es war schlicht das Gefühl, dass etwas im Argen lag. Ihm war, als beobachte sie jemand, als seien sie nicht allein.
    „Ich schaue nach den Frauen“, sagte er schließlich.
    Kenwick nickte nur, aber die Erleichterung war ihm anzusehen. Blake nahm an, dass der Bursche die ganze Unternehmung herzlich leid war.
    Eine Geste genügte, und Little George nahm Blakes Platz am Feuer ein. Blake hielt auf die Bäume zu, wo ein schmaler Pfad von der kleinen Waldlichtung zum Seeufer führte. Es war offenkundig, dass im Laufe der Jahre schon andere hier gelagert hatten, und das verwunderte ihn nicht. Das Fleckchen eignete sich hervorragend als Rastplatz. Die Lichtung lag ein wenig abseits vom Loch, sodass jeder, der baden oder anderen persönlichen Bedürfnissen nachgehen wollte, dies in aller Abgeschiedenheit tun konnte.
    Zunächst schritt er rasch aus, wurde jedoch langsamer, als er sich dem schmalen unbewaldeten Ufer näherte. Er lauschte angestrengt auf Laute, die ihm sagten, wo sich die Frauen aufhielten. Auf keinen Fall wollte er Schwester Helen beschämen, indem er sie überraschte, solange sie unbedeckt war. Dass Seonaid oder Aeldra selbiges erschüttert hätte, glaubte er eher nicht. Er mochte falsch liegen, aber Seonaids Mangel an keuscher Zurückhaltung, als sie seinen nackten Körper angestarrt hatte, ließ darauf schließen, dass sie die Männer ihres Vaters oder gar ihren Bruder oder Cousin schon in ähnlichem Zustand gesehen hatte. Vielleicht war sie sogar selbst hüllenlos ertappt worden -was, wie er annahm, durchaus möglich war, bedachte man, dass sie ihr Leben damit zugebracht hatte, mit Kriegern umherzuziehen.
    Die Vorstellung, dass andere Seonaid entblößt erspäht haben könnten, behagte ihm nicht recht. Daher schob er das Bild rasch beiseite und richtete seine Aufmerksamkeit umso angestrengter darauf, auf Stimmen oder Plätschern zu horchen. Doch vom See her war nicht das Geringste zu hören. Blake versuchte, sich durch diesen Umstand und Kenwicks Bemerkungen nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, beschleunigte seine Schritte aber dennoch. Sollten die Frauen tatsächlich abermals entfleucht sein und ...
    Unvermittelt wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als er zwischen den Bäumen hervortrat und die drei Frauen erblickte. Schwester Helen und Lady Aeldra waren im See. Die zierliche Schottin ließ sich auf der Oberfläche treiben und hatte die Augen geschlossen. Schwester Helen stand im Wasser und schaute Seonaid nach. Die war ans Ufer gewatet und ging zu ihren Kleidern, die als Haufen auf dem Boden lagen. Blake starrte sie wie gebannt an.
    Seiner Erfahrung nach waren Frauen weich. Sie hatten einen nachgiebigen Leib mit rundlichen Hüften, vollen Oberschenkeln und Brüsten sowie einem sanft

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