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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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es amüsiert, was Blake nicht überraschte. Kenwick war nicht zugegen gewesen, als Angus Dunbar ihm das Plaid angelegt hatte, aber vielleicht hatte Little George erzählt, was sich in der Großen Halle zugetragen hatte, nachdem Kenwick und der Bischof hinausgegangen waren. Obwohl Little George eigentlich nicht zum Plaudern neigte, was darauf hindeutete, dass entweder Gavin oder ein anderer die Geschichte weitergetragen hatte. Verfluchte Schotten! Tratschten wie Waschweiber, dachte er mürrisch.
    „Nay, ich schaffe das schon“, beschied er Kenwick leicht gereizt. Und er würde es schaffen ... irgendwie.
    Doch wie sich herausstellte, war es um seine Fingerfertigkeit heute nicht besser bestellt als neulich auf Dunbar Castle. Dass Rolfe Kenwick über ihm aufragte, während Blake vor dem Plaid kniete, machte die Sache nicht unbedingt besser. Daher war er erleichtert, seine unbeholfenen Bemühungen einstellen zu können, weil Little George zum Fluss gestapft kam.
    „Was ist?“, fragte Blake, als er sah, dass sein ranghöchster Mann verdrossen dreinblickte. Irgendetwas machte ihm mächtig zu schaffen.
    „Da ist eine Gruppe Männer gekommen. Campbells.“ Little George sprach den Namen voller Abscheu aus, so als kenne er die Kerle. Soweit Blake wusste, kannte Little George aber niemanden in Schottland.
    „Und?“, fragte er. „Vermutlich sind es ebenfalls Freunde von diesem Comen, die auf ihrem Weg eine Unterkunft suchen.“ „Aye. “ Little George nickte. „Aber sie haben sich zu Gavin und den Frauen ans Feuer gesetzt, und Gavin unterhält sie damit, zu erzählen, welche Schwierigkeiten uns die Frauen gemacht haben. Die Campbells amüsieren sich prächtig darüber ... und sie schäkern mit Seonaid und der kleinen Aeldra.“ Letzteres schien ihn mehr aufzubringen als alles andere, und Blake fragte sich, ob Little George wohl ein Auge auf Seonaids Cousine geworfen hatte. Doch egal - wenn Gavin Geschichten darüber zum Besten gab, dass sie die Frauen nicht an der Kandare hatten, würde bald ganz Schottland über Blake lachen. Er seufzte.
    „Ich könnte doch Unterstützung brauchen“, verkündete er und wies auf seinen kläglichen Versuch, das Plaid zu falten. „Seid so gut, schickt mir Gavin, damit er mir hilft.“
    Erst als Rolfe Kenwick zustimmend genickt und sich mit Little George abgewandt hatte, um zum Lager zurückzukehren, ging Blake auf, dass diese Weisung womöglich strategisch unklug gewesen war. Nun würde man zu den ohnehin schon kursierenden Geschichten noch den Umstand hinzufügen, dass er sich nicht allein ankleiden könne. Aber zumindest wäre Gavin vom Feuer weggelockt und zum Schweigen gebracht.
    „Verflixt noch eins!“, murmelte er und beugte sich abermals über das Plaid. Bislang hatte er wahrlich keine gute Figur gemacht. Je öfter Seonaid ihm entwischte, desto unzulänglicher fühlte er sich. Und er war es nicht gewohnt, inkompetent zu erscheinen. Er war ein Krieger, zum Henker. In ganz England waren die Lords bereit, horrende Summen zu zahlen, damit er und Amaury mit ihren Mannen für sie kämpften. Nun spottete man über ihn - und nicht einmal alleine anziehen konnte er sich mehr.
    „Es ist schon merkwürdig.“
    „Was ist merkwürdig, Helen?“, fragte Seonaid halbherzig, während sie auf dem Wasser des Loch trieb. Das kühle Nass des Sees umspielte ihren nackten Körper, und sie fühlte sich angenehm träge, sodass sie kein aufrichtiges Interesse für Helens Worte aufzubringen vermochte. Es war das erste Mal seit Verlassen des Klosters, dass sie Muße hatte, sich zu entspannen. Nach dem unschönen Zwischenfall mit dem vergifteten Eintopf war sie zu dem Schluss gelangt, dass die Männer von nun an überaus wachsam sein würden, zumindest bis sie Dunbar erreichten. Daher hielt sie es für das Beste, sich nach Hause eskortieren zu lassen und erst dort einen erneuten Fluchtversuch zu wagen.
    Zum Glück hatte Sherwell ihr und Aeldra gestattet, wieder Waffen zu tragen. Pech allerdings war, dass er nach wie vor darauf bestand, Aeldra, Helen und sie vor den Männern im Sattel sitzen zu lassen. Dies zog zum einen die Reise in die Länge, weil sie gezwungen waren, langsamer zu reiten, um die Pferde nicht zu überanstrengen. Zum anderen sorgte es dafür, dass der Ritt ein überaus unangenehmer war. Das galt jedenfalls für Seonaid, die sich vor Sherwell zunehmend unbehaglicher fühlte. Überdeutlich spürte sie seine Brust an ihrem Rücken, seine Beine an den ihren und seine Arme, die er ihr

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