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Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Frei
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»Ich habe ja keine Erfahrungswerte.« Sie stand auf, ging hin und her, warf immer wieder gehetzte Blicke aus dem Fenster. Der Rasen glänzte, und im Gegensatz zur vergangenen Nacht konnte sie einen geharkten Kiesweg erkennen, der vom Haus in den Park hinüberführte. »Ich glaube nicht, dass er hier auf dem Grundstück ist. Aber es ist wie ein leises Summen in meinem Hinterkopf. Es wird langsam intensiver. Aber vielleicht spürt er mich oder Kim genauso? Dann können wir uns eine Flucht sparen, egal wohin. Er findet uns sowieso.«
    Nicholas lächelte plötzlich. »Das lass mal meine Sorge sein. Ich habe letzte Nacht mit George Pläne geschmiedet. Wir haben da eine Idee. So ganz hilflos sind wir nicht, Jenna. Wir werden dieses Geheimnis lüften, du wirst schon sehen. Ich weiß nicht, was dieser Jäger alles kann, aber er ist sicher nicht unbesiegbar.«
    In der Küche war mittlerweile die Diskussion um das Grab in vollem Gange. »Delaney wird sich melden, sobald sie etwas weiß«, erklärte George gerade zum dritten Mal und blickte hilfesuchend zu Nicholas, der eben mit Jenna die Küche betrat und sich einen weiteren Kaffee holte.
    »Bis dahin fasse ich mal zusammen, was wir wissen.« George hob die Hand und zählte auf: »Erstens, ihr habt den Jäger und einen weiteren Schatten, nämlich unseren Freund Antoine hier, befreit. Zweitens, es gibt Aufzeichnungen von dieser Mary Kingsley, die uns vielleicht helfen, den Jäger zu besiegen. Drittens gibt es das Grab meines Vorfahren, das uns Hinweise auf eben diese Aufzeichnungen geben könnte. Das Zeichen, das wir finden müssen, ist eine Schale. Stimmt das so weit?«
    Jenna und Kim nickten, Lagardère lauschte fasziniert.
    »Außerdem hat der alte Covington Mary Kingsley auf eine Expedition geschickt, und sie ist in Zentralafrika verschollen«, fuhr Nicholas an seiner Stelle fort. »Was an und für sich kein Hinweis wäre, wenn nicht Jenna eine Verbindung zu ihr gespürt hätte und wir so auf Covingtons Urururenkel George getroffen wären. Der wiederum vom alten Covington darauf vorbereitet wurde, dass er möglicherweise die Hüterin schützen muss.« Nicholas schaute in die Runde. »Habe ich etwas vergessen?«
    »Die Männer, die gestern hinter uns her waren«, warf Lagardère ein.
    »Richtig. Das sind wahrscheinlich die, die Anne angeschossen haben, uns auf dem Friedhof verfolgt und mein Auto in die Luft gesprengt haben. All diese Aktionen haben vermutlich dazu gedient, Jenna und Kim gefügig zu machen – und sie dazu zu bringen, den Jäger in unsere Welt zurückzuholen.«
    »Und der soll was tun?«, fragte Jenna beklommen.
    »Tja – das ist die Frage.« Nicholas zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Aber ich schlage vor, dass wir zuerst einmal das Grab suchen und die Schale, von der in dem Brief die Rede war. Damit holen wir euch hier aus dem Kreuzfeuer und finden möglicherweise mehr Hinweise. Und dann sollten wir versuchen, diesen Zirkel zu kontaktieren.« Er sah George mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Bist du jetzt von diesem Verein der Einzige, der weiß, dass die Hüterin und der Jäger wieder da sind – oder haben die ihre eigenen Quellen? Die Frage ist doch: Wer weiß was?«
    George zuckte verunsichert mit den Schultern. »Ich hoffe, dass Delaney das herausbekommt.«
    »Wieso kannst du den Jäger spüren, ich aber nicht?«, fragte Kim in die folgende Stille hinein. »Schließlich habe ich ihn geholt.« Sie hatte die Arme über der Brust gekreuzt und sah ihre Mutter mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an.
    Jenna ignorierte Kims Ton und überlegte. »Ich kann es dir nicht sagen, Kim. Vielleicht hängt es aber nicht damit zusammen, wer wen zurückholt, sondern was wir – du und ich – überhaupt können. Oder können sollen. Ich habe ja auch die Männer vor dem Club wahrgenommen, und das wa ren keine Schatten, nehme ich an. Glaube mir, auch ich hätte gerne einen Leitfaden. So etwas wie eine Betriebsanleitung«, seufzte sie und zog Kim leicht am Zopf. »Momentan spüre ich eine Präsenz, es ist wie ein leises Summen im Hinterkopf. Der Jäger kommt näher«, wiederholte sie und klang drängend.
    Kim presste die Lippen zusammen und schwieg.
    Jenna, die sich mit der Kaffeetasse in der Hand an den Herd gelehnt hatte, sah alle der Reihe nach an. »Danke«, sagte sie schließlich, und ihre Stimme bebte. »Ich weiß nicht, was wir ohne euch täten. Wir säßen wie die Kaninchen vor der Schlange und würden darauf warten, gefressen zu

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