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Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Frei
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kannst ihn wirklich orten?« Sie sah ihre Mutter einen Moment lang zweifelnd an. »Ich spüre nämlich gar nichts.«
    Jenna dachte nach. »Nein, orten kann ich ihn nicht. Er ist noch zu weit weg. Aber irgendwie besteht eine Verbindung zwischen uns. Und er kommt näher. Zieh dich an, mach schnell! Wir müssen hier weg!«
    Jenna zog sich in fliegender Hast an, verzichtete auf Makeup, band ihre Haare mit einem Band am Hinterkopf zusammen und stürmte die Treppe hinunter in den Blauen Salon. Niemand war zu sehen. »George? Nick?«, rief sie halblaut und drehte sich um sich selbst.
    »Ich hatte die letzte Schicht, aber Nicholas ist auch bereits wach, Madame«, hörte sie eine Stimme von der Haustür. Lagar dère kam Jenna mit einer Tasse Kaffee in der Hand entgegen.
    Jenna blinzelte überrascht. Im Gegensatz zu gestern Abend trug der Franzose jetzt Jeans und ein weißes T-Shirt, darüber ein aufgeknöpftes blaukariertes Hemd. Die dunklen Locken hingen ihm noch feucht auf die Schultern.
    »Wenn Sie sich noch die Haare schneiden lassen, ist Ihre Tarnung perfekt«, sagte sie bewundernd. Dann fiel ihr ein, wes halb sie nach unten gerannt war. »Sagen Sie, Antoine, können Sie die anderen Schatten noch spüren?«, fragte sie und folgte ihm in die Küche, wo ein Dienstmädchen bereits dabei war, das Frühstück zuzubereiten.
    »Guten Morgen«, grüßte Jenna das junge Mädchen freundlich. »Ich hoffe, wir machen Ihnen nicht zu viele Umstände.«
    Die Angestellte schüttelte scheu den Kopf. »Lord Covington hat mir gestern Abend bereits Bescheid gesagt, dass er mich heute braucht«, sagte sie und strich ihre Schürze glatt. Dann fuhr sie fort, Rührei und Schinken auf Platten zu häufen und schnitt Orangen und Melonen für einen Obstsalat klein. Lagar dère betrachtete die exotischen Obstsorten mit hochgezogenen Brauen.
    »Das kann man alles essen«, beruhigte ihn Jenna mit einem leichten Grinsen und holte sich ebenfalls eine Tasse Kaffee. »Noch mal zu den Schatten …«
    In diesem Moment betrat Nicholas die Küche. »Aha, ich sehe, das Leben hat uns alle wieder«, sagte er und schob sich ein Stück Toast in den Mund.
    »Nicht mehr lange, wenn ich recht habe«, gab Jenna trocken zurück, die Panik in ihrer Stimme war unüberhörbar. »Der Jäger ist hierher unterwegs. Ich kann ihn spüren.«
    Nicholas und Lagardère starrten sie an. »Deswegen also haben Sie gerade gefragt«, stellte der Franzose fest.
    »Mhm«, brummte Jenna und nahm einen Bissen Toast. »Es fing gestern mit den zwei Typen vor dem Club an, und seit vorhin habe ich das Gefühl, dass ich diesen grässlichen Menschen, den Kim von den Schatten befreit hat, hier in der Nähe spüre. Ich kann es nicht erklären, es ist einfach so.« Sie stellte ihre Tasse so heftig ab, dass der Kaffee überschwappte.
    »Du musst dich nicht entschuldigen«, widersprach Nicholas. »Wir werden noch dankbar sein, wenn du die Anwesenheit dieses Jägers spüren kannst.«
    »Aber dann weiß er vielleicht auch, wo Jenna ist«, warf Kim ein, die gerade in die Küche kam. Sie nahm sich im Vorbeigehen ein Glas Orangensaft, warf einen Seitenblick auf Lagardère und blieb dann mit offenem Mund stehen.
    Lagardère entging ihre Reaktion nicht. Er grinste jungenhaft und erklärte: »Die Sachen sind von Seiner Lordschaft. Ich muss schon sagen, die Kleiderordnung hat sich mehr als gewandelt. Vor allem die Schuhe … Aber wenn ich jedes Mal so angestarrt werde wie von Ihnen, ma chère, habe ich vielleicht etwas falsch gemacht?«
    Kim löste sich aus ihrer Erstarrung. »Äh … nein, Antoine, alles perfekt. Sie sehen jetzt nur aus wie jemand … von heute.«
    »Das ist doch gut, oder nicht?«
    »Ich war nur überrascht«, wich Kim aus, hoffte, dass niemand ihre roten Wangen bemerkte, und steuerte die Rühreiplatte an, um ihre Verlegenheit zu überspielen.
    »Stimmt«, sagte Jenna nachdenklich, die dem Wortwechsel der beiden keine weitere Beachtung schenkte. »Vielleicht geht die Verbindung in beide Richtungen. Dann wird er mich spüren – und finden.«
    »Mit anderen Worten, wir müssen hier weg, bevor der Jäger auftaucht«, fasste Nicholas zusammen.
    »Wohin müssen wir denn nun eigentlich?«, warf Kim ein.
    »Wir beginnen mit der Gruft«, verkündete Nicholas.
    »Dann sollten wir so schnell wie möglich los«, sagte Jenna und griff sich im nächsten Moment an die Stirn.
    »Und außerdem muss ich dringend deinen Vater anrufen. Ich habe ihm gestern nur noch kurz eine SMS geschickt, dass alles in

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