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Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Frei
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Ordnung ist mit uns.«
    »Du hast gelogen?«
    »Kim, was soll ich denn tun? Wie kann ich Alex erklären, was wir hier machen?« Aber Jenna wusste in dem Moment, in dem sie es sagte, dass sie einem Gespräch mit ihrem Mann nur auswich. Sie hatte Angst vor seiner Reaktion, Angst davor, dass er ihr vorwarf, eine schlechte Mutter zu sein. Sie hatte Alex schließlich versprochen, auf Kim achtzugeben. Vorgestern erst waren sie nach London geflohen, doch Jenna kam es wie eine Ewigkeit vor. Und es schien, als würde die Flucht ohne Pause weitergehen. Jenna hielt es kaum aus stillzustehen, sie wanderte herum und war kurz davor, die anderen anzutreiben. Sie mussten hier weg!
    »George, hast du schon etwas von Delaney gehört?«, überfiel Kim ihren Gastgeber, der gerade die Küche betrat.
    »Guten Morgen, erst mal«, sagte dieser und schaute in die Runde, nickte dem Hausmädchen zu. »Danke, Lizzy, das Frühstück sieht großartig aus. Habt ihr alle gut geschlafen? Jenna, Kim? Die Nacht war ruhig, nicht wahr, Nick? Sie sehen fantastisch aus, mein lieber Antoine«, fügte er am Schluss hinzu. »Ich wusste, dass Ihnen die Sachen stehen würden.«
    Lagardère verbeugte sich leicht. »Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet, Mylord.«
    Kim schnaufte ungeduldig und klopfte auf die Küchenplatte. »George! Was ist jetzt mit Delaney?«
    In diesem Moment klingelte Jennas Handy. Sie zog es aus der Jeans und blickte aufs Display. Mit einem leisen Seufzen ging sie aus der Küche und nahm das Gespräch an.
    »Alex! Guten Morgen.«
    »Hallo Jenna. Wie geht’s euch? Und Anne?«
    »Anne liegt immer noch im Koma. Aber sie lebt, das ist das Wichtigste. Und mit uns ist alles in Ordnung«, antwortete Jenna und trat in den Blauen Salon. Die Vorhänge waren noch zugezogen, sie tastete sich, das Handy am Ohr, durch den Raum, um sie zu öffnen.
    »Das ist gut. Sag mal, kennst du Matthew Johnson? Muss in Kims Klasse sein.«
    Jenna erstarrte. »Nicht persönlich. Warum?« Sie zog an einer Kordel. Dämmerlicht sickerte in den Raum. Vorsichtig spähte sie aus dem Fenster, doch niemand war draußen zu sehen.
    »Er hatte einen schweren Unfall. Und rate mal, wer sich bei der Polizei darum kümmert?« Alex gab die Antwort gleich selbst. »Kommissar Sandberg, der letzte Woche bei uns war wegen Carolin Gruber.«
    »Was?« Jenna ließ sich verblüfft auf ein Sofa sinken.
    »Und weißt du, was noch komisch ist? Gestern haben mich zwei Polizisten nach dir gefragt. Sie wollten wissen, wo ihr seid. Sag mal, Jenna, was läuft hier eigentlich?«
    »Was hast du denen gesagt?« Jenna wurde die Kehle eng.
    »Dass ihr grade Urlaub in London macht. Was wollen die von euch? Hat Kim etwas angestellt, von dem ich nichts weiß?«
    Jenna ließ den Kopf an die Rückenlehne sinken. »Gar nicht«, wehrte sie dann mühsam ab und suchte fieberhaft nach einer vernünftig klingenden Erklärung. »Wahrscheinlich wollten die mit mir wegen meinem Unfall reden. Es kamen ja in letzter Zeit ein paar Dinge zusammen …«
    »Hm.« Alex klang nicht überzeugt. »Vielleicht kommt ihr besser zurück.«
    Jenna schüttelte den Kopf, auch wenn Alex das nicht sehen konnte. »Nein, ich habe Nicholas versprochen, dass wir noch hierbleiben. Hör mal, ich muss jetzt los. Wir reden später, okay?«
    Jenna legte auf, ohne Alex eine weitere Chance zu geben, etwas zu sagen. Der Vorsprung, den sie hatten, schmolz kontinuierlich dahin. Heftig warf sie das Telefon neben sich auf das Sofa und wischte sich mit dem Ärmel ein paar Tränen aus den Augen. Dann stützte sie die Ellenbogen auf die Knie und starrte ins Leere.
    »Was wollte Alex denn?«, fragte Nicholas.
    »Er hat irgendwelchen Polizisten erzählt, dass wir in London sind. Und dieser Matthew, der mit Kim das Ritual durchgeführt hat, liegt in der Klinik. Angeblich ein Unfall. Es hört einfach nicht auf …« Ihre Stimme klang erstickt.
    Nicholas setzte sich neben sie auf die Sessellehne und drückte sie kurz an sich. »Jenna, mach dich nicht wahnsinnig. Dafür kannst du nichts. Und wir wissen seit vorgestern, dass eure Anwesenheit in London kein Geheimnis mehr ist. Umso schneller müssen wir den nächsten Hinweis finden.« Nicholas, der erkannte, dass er Jenna ablenken musste, wechselte das Thema. »Du hast vorhin gesagt, du könntest den Jäger spüren. Ist das wahr?«
    »Nicht sehr deutlich, aber aus irgendeinem Grund habe ich das Gefühl, dass er in der Nähe ist.«
    »Wie nah?«
    »Keine Ahnung«, gab Jenna zurück und warf die Hände in die Luft.

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