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Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Frei
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behelligen, wenn ich nicht verzweifelt wäre.«
    »Ich glaube, Sie kommen besser her, und Sie erklären mir in Ruhe, worum es geht und was Sie vorhaben«, schlug Compton nun vor.
    »Das kann ich leider nicht. Ich bin auf Islay.«
    »George …«
    George unterbrach ihn. »Ich bitte um Verzeihung, Sir, dass ich das jetzt so ins Spiel bringe. Aber …« Er holte tief Luft. Er hatte noch nie versucht, einem Geheimdienstchef einen solchen Gefallen abzuringen, und seine Stimme zitterte leicht. »Erinnern Sie sich, dass Sie vor einem Jahr gesagt haben, Laney und ich hätten etwas gut bei Ihnen? Bitte – ich brauche diese Papiere wirklich dringend. Ich muss ein paar Leute aus dem Schussfeld bekommen, an denen mir sehr viel liegt.«
    »Haben diese Leute ein Verbrechen begangen?«
    »Ganz im Gegenteil, Sir. Erinnern Sie sich an Agent Wright?«
    »Wright? Nicholas Wright? Guter Mann, hat leider vor ein paar Jahren aufgehört. Was macht er jetzt?«
    »Er gehört zu uns. Seine Frau und seine Schwiegereltern sind gestern einem Anschlag zum Opfer gefallen. Haben Sie die Bilder aus der Londoner Klinik gesehen?«
    »Was hat das denn damit zu tun?«
    »Alles«, gab George zurück. »Und dafür müssen wir nach Deutschland. Das wiederum gehört zur Schengen-Zone, also benötige ich gültige Papiere für meinen Begleiter.«
    Compton schwieg so lange, dass George befürchtete, er hätte aufgelegt. Doch dann sagte der ehemalige Secret Service Chef: »Ich kannte Ihren Vater, George, und ich kenne Sie. Sie würden nichts tun, was die Sicherheit in unserem Land gefährden würde, nicht wahr?«
    »Natürlich nicht, Sir.«
    »Sagen Sie mir, was Sie benötigen.«
    George spürte, wie ihm eine Last vom Herzen fiel. Er hatte nicht so ganz daran geglaubt, dass Compton, dieser unbestechliche alte Hund, ihm Glauben schenken würde. Mehr noch – er sagte ihm Hilfe zu, ohne die ganze Geschichte zu kennen.
    »Aber ich warne Sie, George: Wenn mir zu Ohren kommt, dass Sie diese Hilfe missbrauchen, werde ich Sie persönlich zur Rechenschaft ziehen. Haben wir uns verstanden?«
    »Ich verspreche es Ihnen, Sir.«
    »Versprechen Sie nichts. Aber denken Sie daran, dass ich Sie im Auge behalte.«
    Kurz darauf hatte George die Gewissheit, dass heute Nachmittag am Flugplatz in Cambridge ein Kurier auf ihn warten würde. Mit Papieren für Antoine Lagardère. Ein Foto von ihm hatte er Compton unmittelbar nach ihrem Telefonat geschickt. Dann dachte er darüber nach, was Nicholas ihm geraten hatte, und hoffte von Herzen, dass Jenna ihn verstehen würde.
    Jenna fuhr die wenigen Kilometer äußerst vorsichtig, die linke Straßenseite schien ihr immer noch verkehrt. Wenigstens war es ein Wagen mit Automatikgetriebe, sonst hätte sie vermutlich versucht, im fünften Gang zu starten. Es wurde gerade hell, heute versprach es ein windiger, aber dafür sonniger Tag zu werden. Auf der Anhöhe in Bowmore parkte sie vor Gwens kleinem Steinhaus und klopfte.
    »Wir fliegen zurück nach München«, erklärte sie einer müde aussehenden Gwen, die ihr mit einer Tasse Tee in der Hand die Tür öffnete. »Aber ich habe eine Idee.«
    »Kommen Sie herein, Jenna. Sie sehen aus, als hätten Sie gar nicht geschlafen.«
    »So ungefähr«, gab Jenna zu und trat hinter Gwen in die Küche. »Wir haben gestern von einem Anker gesprochen. Also: Kann ich den Jäger irgendwie mit jemandem in der Schattenwelt oder von mir aus auch im Jenseits verbinden? Sodass er da bleiben muss? Oder zumindest so, dass er hier keinen Schaden mehr anrichten kann? Ich glaube, die Polizei wird uns in diesem Fall nicht weiterhelfen. Die hält uns eher für durchgedreht und weist uns ein.«
    »Darüber habe ich letzte Nacht auch gegrübelt«, sagte Gwen. »Das Problem ist nur, mit wem wollen wir ihn verankern? Wir können ja schlecht irgendjemanden in der Schattenwelt fragen, ob wir den Jäger an ihm festbinden können.«
    »Mit der letzten Hüterin.«
    Gwen starrte Jenna verblüfft an. »Das ist ja … also, ich weiß nicht …«
    »Das ist die einzige Möglichkeit. Wir haben doch gestern darüber gesprochen, die letzte Hüterin ist vor über fünfhundert Jahren gestorben. Wenn ich die irgendwie erreichen kann …«
    »Lieber Himmel, Jenna, fünfhundert Jahre! Wer weiß schon, wo sich die Hüterin, oder von mir aus auch ihre Seele, jetzt befindet. Wir wissen viel zu wenig über die andere Welt und auch über das, was mit den Hüterinnen geschieht, wenn sie sterben.«
    »Haben Sie eine bessere Idee, Gwen?

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