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Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Frei
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und wies auf das rechte Gesicht. »Ich habe diese Frau gesehen«, sagte sie verwundert.
    »Wer ist sie?«, fragte Linus.
    Jenna zuckte mit den Schultern. »Wenn ich das wüsste. Vielleicht tatsächlich die, die wir suchen? Leider gibt es von damals keine Aufzeichnungen, keine Bilder. Aber sie hatte die gleichen grünen Augen, die ich auch beim Zeichnen vor mir gesehen habe.«
    »Für den Anfang war das großartig«, lobte Gwen, öffnete die Fensterläden und ließ frische Luft herein. »Ihr habt die ersten Schritte in diese Halle hineingetan. Beim zweiten Mal wird es sicher leichter. Wir machen eine Pause. Dann noch mal von vorn. Ich habe noch genügend Kräuter übrig.«
    Kim sah sehnsüchtig zum Herd hinüber. »Ich hab so Hunger, George hat uns ja nur einen Kaffee gebracht«, beschwerte sie sich.
    Gwen musste lachen. »Dann komm, mein hungriges Kind, ich mach dir ein paar Rühreier. Jenna, was ist mit Ihnen?«
    Diese winkte ab. »Ich kriege nichts herunter.«
    »Was ist denn eigentlich mit Matthew?««, fragte Kim, die jetzt Eier in eine Schüssel schlug und mit dem Schneebesen durchrührte.
    »Ich traue ihm seit dem Ritual nicht über den Weg. Und du auch nicht«, meinte Jenna gedehnt.
    »Aber ich könnte doch versuchen, ihn auszuhorchen. Nur am Telefon«, schlug Kim vor.
    »Ich traue ihm kein bisschen«, wiederholte Jenna. »Der Jäger hat dich in der Kapelle auch fast dazu gebracht rauszugehen. Gegen deinen Willen, weißt du noch? Wer weiß, was er oder Matthew vorhaben … Was er noch alles kann.« Sie nahm Kim den Schneebesen aus der Hand, drehte sie zu sich herum und legte ihr beide Hände auf die Schultern. »Wir müssen das heil überstehen. Du und ich und Alex und Antoine. Und Nick und George. Wenn dieser Jäger verschwunden ist und dein Matthew danach immer noch existiert, dann, meinetwegen, ruf ihn an. Aber keine Minute vorher.«
    »Okay, okay, ich versprech’s ja«, sagte Kim und schaute hoffnungsvoll in die Pfanne, in der das Rührei schon anfing zu duften.
    Der zweite Versuch brachte sie nicht wirklich weiter. Jenna war zwar jetzt darauf gefasst, dass ihr Stein heiß wurde, und wölbte einfach die Hand darüber, doch der Kontakt zu dieser geheimnisvollen Frau mit den grünen Augen wollte sich nicht einstellen. Sie hatte fast das Gefühl, dass es schwieriger war als vorher. Also versuchte sie, in die sprichwörtliche Halle zu gehen, und gleichzeitig bemühte sich jemand, sie zurückzuhalten. Sie horchte in sich hinein. Der Jäger war zu spüren, aber immer noch weit weg.
    »Irgendwas bremst mich aus«, beklagte sich Kim. »Ich höre immer nur dieses Wispern, aber sonst krieg ich nichts hin.«
    »Mir geht’s genauso.« Jenna nahm ein Blättchen getrockneten Salbei und zerbröselte es zwischen den Fingern. »Gwen, eine Frage: Kann uns dieser Jäger wohl von dort, wo er jetzt ist, torpedieren? Uns daran hindern, die Hüterin zu finden?«
    Gwen sah Linus ratlos an.
    Der nickte bedächtig. »Ich denke, das könnte er, wenn er Hilfe hat. Allein kann er das nicht, zumindest nicht auf diese Entfernung.« Er rieb sich nachdenklich die Nase. »In der Magie geht es immer auch um die Frage des Gleichgewichts, des Ausgleichs. Also muss es auch einen Weg geben, wie ihr ihn blockieren könnt.«
    »Fließendes Wasser!«, rief Gwen, die hektisch im Buch ihrer Großmutter blätterte. »Sie schreibt das in einem anderen Zusammenhang, aber hört: fließendes Wasser schreckt dunkle Magie .«
    »Was soll das heißen? Dass wir nebenher den Wasserhahn aufdrehen sollen?«, fragte Kim skeptisch.
    »Nein. Ihr müsst euch in der Nähe eines Flusses aufhalten.«
    »Wir sind doch am Meer«, sagte Kim.
    »Meer zählt nicht. Ich sagte fließendes Wasser. Ihr braucht einen Fluss oder Bach. Dann könnt ihr ihn ausblenden.« Gwen sah die beiden forschend an. »Wenn ihr ihn allerdings in euer Ritual einbezieht – und das werdet ihr wohl tun müssen –, dann dürft ihr genau das nicht tun. Dann müsst ihr ihn hereinlassen und euch ihm stellen, sozusagen.«
    In diesem Moment hupte es vor dem Haus. Durch das Fenster sah man Georges Wagen. »Oh, Mist, es ist schon kurz nach zwölf. Wir müssen los, Kim.« Jenna trat auf Gwen zu. »Ich danke Ihnen, Gwen. Sie haben uns sehr geholfen.«
    »Ich habe Sie nur auf den Weg gebracht«, wehrte Gwen ab, doch ein bisschen Stolz war ihrer Stimme anzuhören. Sie um armte Jenna spontan. »Sie haben eine schwere Aufgabe vor sich. Aber Sie können es schaffen. Sie sind zu zweit. Oh, übrigens: Wann

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