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Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)
Autoren: Tanja Frei
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Zusammen mit dieser Zahlenkombination – vielleicht fällt Ihnen doch noch etwas auf? Sie sind unser Experte, was Verschlüsselungen betrifft.« Er drückte dem Franzosen die beiden kleinen Bände in die Hand und zog sein Handy hervor. »Schauen wir mal, was der Flugbetrieb auf Islay hergibt.«
    »Er hat keinen Pass, George«, gab Kim zu bedenken.
    »Wie?« George sah sie verwirrt an.
    »Antoine – er hat keinen Ausweis. Wie kommt er durch die Kontrollen, wenn wir England verlassen?«, erklärte Kim ungeduldig.
    George kniff die Augen zusammen. »Du hast recht, Kim. Das ist tatsächlich ein Problem. Pässe sind leider heute nicht mehr so einfach zu fälschen.«
    »Kannst du das denn?« Kim klang neugierig.
    »Ich war mal richtig gut darin.« Er dachte einen Moment nach. »Warte mal. Das ist zwar verrückt, aber es könnte funktionieren.« Mit diesen Worten zog er sein Handy hervor, trat auf den Gang hinaus, rief Nicholas an und erklärte ihm die Situation. »Ich habe sie nicht gekannt… aber es tut mir leid um deine Frau«, sagte er unvermittelt.
    »Ich weiß«, gab Nicholas zurück. Er wusste es wirklich. Mehr Worte bedurfte es nicht.
    »Erinnerst du dich an Peter Compton?«, fragte George dann.
    » MI 6? Der Compton?«
    »Genau. Delaney und ich sind hin und wieder bei ihm zum Dinner eingeladen. Er war mit unserem Vater gut bekannt, und ganz am Anfang meiner Tätigkeit fürs Außenministerium habe ich ihm gelegentlich zugearbeitet. Er ist ein harter Knochen, aber ich könnte ihn bitten, uns zu helfen.«
    »Ich weiß nicht«, drang es durch den Hörer. »Was willst du ihm erzählen? Der ist vom Geheimdienst, George, nicht von den X-Akten. Er wird dir nicht glauben.«
    »Er muss mir nicht glauben. Aber er schuldet mir noch einen Gefallen.«
    »Tatsächlich? Der ehemalige Chef des MI 6 schuldet dir etwas? Entschuldige, das kann ich kaum glauben.«
    George lächelte. »Eigentlich seine Frau. Und nicht mir, sondern meiner Schwester. Du kannst sie fragen, wenn wir das Ganze hier überstanden haben. Es ist ein kleiner Gefallen, und ich werde zudem an seine englische Seele appellieren.«
    »Das könnte eher helfen«, sagte Nicholas trocken, der Peter Compton als den sprichwörtlichen steifen Engländer in Erinne rung hatte. Unbestechlich, unbeirrbar und von einer geradezu unheimlichen Gelassenheit. Dann wechselte er das Thema: »Du bringst mich auf eine Idee. Bisher hat niemand bei Scotland Yard irgendeinen Hinweis. Weder auf den Schützen am Café noch auf den Mörder im Krankenhaus. Ich werde also ebenfalls meine alten Kontakte nutzen, um mehr über das Konsortium herauszufinden. Ich will nicht, dass noch jemand umkommt. Die werden dafür bezahlen.« Dann änderte sich Nicholas’ Tonlage. »Sobald die Obduktion abgeschlossen ist, lasse ich Anne und ihre Eltern nach München überführen.« Bei den letzten Worten begann seine Stimme zu zittern.
    »Ich muss dir noch etwas sagen, Nicholas«, sagte George zögernd. »Das Konsortium hat mit mir Kontakt aufgenommen.«
    »Ja, bitte?«, erklang eine sonore Stimme.
    »Mr. Compton? Hier ist George Covington.«
    »George, mein Lieber, guten Morgen. Wie geht es Ihnen?« Compton wusste sofort, wer am anderen Ende der Leitung war.
    »Danke, gut, Sir. Meine Schwester und ich denken sehr gerne an Ihre letzte Einladung zurück. Das Lamm war überaus köstlich«, gab George zurück und räusperte sich. Dann sprang er ins kalte Wasser. »Aber deshalb rufe ich nicht an. Sir … ich bin in einer Notlage und könnte Ihre Hilfe gebrauchen.«
    »Diese Nummer ist für Notfälle reserviert.«
    »Ich weiß, Sir.«
    »So?« Compton ließ sich seine Überraschung nicht anmerken. »Worum geht es denn? Ist Ihnen eine Heiratskandidatin auf den Fersen?« George wusste, dass sich Comptons Frau Mar garet mit Laney darüber unterhalten hatte, dass George seit Jahren sämtlichen Frauen mit festen Absichten auswich.
    »Schön wär’s«, sagte George nervös. »Nein, ich stecke wirklich in einer prekären Lage, Sir. Ich brauche Papiere. Für eine Person. Möglichst heute noch.«
    Einige Augenblicke lang, in denen George im Hotelzimmer nervös hin und her ging und Kim zusah, wie sie ihre Sachen wahllos in Jennas oder ihren Rucksack packte, herrschte Schwei gen am anderen Ende der Leitung. »Mein lieber Junge – in was sind Sie denn hineingeraten?«, fragte Compton alarmiert. »Dabei ist es noch nicht einmal Mittag!«
    George seufzte. »Das ist eine lange Geschichte, Sir. Aber ich würde Sie nicht
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