Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)
Moment hielten sie sich beide aneinander fest.
»Es ist nicht deine Schuld«, sagte Nicholas mit rauer Stimme.
Jenna wischte sich über die Augen. »Irgendwie aber schon.«
»Nein. Lade dir das nicht auf, Jenna. Dieser Killer und seine Handlanger tragen die Verantwortung, niemand sonst.« Nicho las nahm jetzt Kim kurz in die Arme, schüttelte George und Lagardère die Hand. Angesichts des Passes in Lagardères Hand zog er die Brauen hoch. »Du hast Compton tatsächlich überredet, George? Ich bin beeindruckt, Kleiner.« Er wies hinüber zu einer Sitzgruppe am Rande des Terminals. »Wir gehen da hinüber. Dort können wir reden.« Er sah sich immer wieder forschend um, doch niemand schien sie zu beobachten.
»Wachablösung«, verkündete er, als alle saßen. »Ich fliege mit euch zurück. George allerdings bleibt hier.«
Keiner bemerkte, dass Jenna blass wurde.
»Das Konsortium ist auf den Namen Covington aufmerksam geworden. Und damit ist auch Delaney möglicherweise in Gefahr. Außerdem kann ich hier momentan nichts tun, denn die Polizei gibt die Toten noch nicht frei. Da kann ich euch genauso gut helfen, die Schlacht zu schlagen.«
»Dafür kann ich mit meiner Schwester, nachdem sie sich vom Schock über den Zustand der Bäume im Park erholt hat, die Kisten im Keller durchsehen. Vielleicht finde ich noch weitere Rätsel des alten Lords«, erklärte George und sah Jenna dabei nicht an. »Antoine, wir beide waren vorhin noch nicht ganz fertig. Wir telefonieren wegen der letzten Ziffern heute Abend.«
Lagardère sah ihn mit gerunzelter Stirn an. George erschien ihm irgendwie nervös. Aber er ging nicht darauf ein, sagte lediglich: »Vielleicht habe ich den ersten Teil der Lösung. Ich erkläre es den anderen auf dem Weiterflug, non?«
»Gut, dann gehen wir jetzt durch die Kontrollen. George, ich danke dir. Du hast deinen Job hervorragend erledigt. Ich wusste, dass ich dir vertrauen kann«, lobte Nicholas, klopfte George leicht auf den Arm und stand auf.
Der Angesprochene winkte ab. »Islay war ja verglichen mit London ein Spaziergang. Passt auf euch auf, ihr alle.«
»Das war’s?«, fragte Jenna mit belegter Stimme und sah George abschätzend an.
Dieser hob die Schultern.
Nicholas sah von Jenna zu George, nahm die Spannung wahr, die zwischen den beiden herrschte und ergriff die Initiative. »Kim, Antoine, wir gehen da vorne kurz eine Cola trinken.« Er nahm Kim am Arm und zog sie kurzerhand hinter sich her. Sie hatte kaum noch Zeit, George zu winken, da bogen sie schon um eine Ecke.
»Was ist das denn für eine Nummer?«, fragte Jenna im gleichen Augenblick irritiert und trat so nahe an George heran, dass er sie ansehen musste. »Warum hast du mir vorhin nicht gesagt, dass du nicht mitkommst?«
George schüttelte den Kopf. »Ich habe es doch erklärt.«
»Das wusstest du aber auch schon vorhin, oder? Als du mich geküsst hast! Findest du das irgendwie witzig? Ich kann darüber nicht lachen!«
George hatte nicht mit einem solchen Ausbruch gerechnet, das war ihm deutlich anzusehen. »Nicholas kommt doch mit euch, er ist der beste Bodyguard, den ich kenne«, gab er zurück und griff nach ihrer Hand.
Jenna zog sie ruckartig zurück und funkelte ihn an. »Ich habe kein Problem damit, dass du hierbleibst. Ich bin ja nicht taub. Wenn deine Familie unter Beschuss ist … Aber ich habe ein Problem damit, dass du es mir nicht gesagt hast! Ich vertraue dir mein Leben und das meiner Tochter an – und du verschweigst mir, dass diese Typen in London dir drohen?« Sie wandte sich wütend ab.
»Jenna …« George hob resigniert die Hände. »Du kennst mich kaum. Ich bin nicht der Weiße Ritter.«
»Das weiß ich …«, begann Jenna, drehte sich aber immer noch nicht um.
»Nein, verdammt, das weißt du nicht«, unterbrach George. »Du hast uns alle auf deinem Weg aufgegabelt, um dich und Kim zu retten. Erst Nick, dann mich, dann Antoine. Nick hat seine Familie verloren – und ich habe nicht die Absicht zuzusehen, wie Delaney oder ihre Familie draufgeht.« Bei den nächsten Worten wurde seine Stimme sanfter. »Du hast genug zu schultern. Um das hier kümmere ich mich.«
Jenna begann bei diesen Worten zu zittern. »Glaubst du, ich weiß nicht, dass ich schuld bin?« Es sollte trotzig klingen, aber heraus kam nur ein Krächzen.
George sah aus, als wollte er noch etwas sagen. Dann beugte er sich zu ihr und gab ihr einen flüchtigen Kuss, nur ganz leicht berührten seine Lippen die ihren. Einen Moment später
Weitere Kostenlose Bücher