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Das Wispern der Schatten - Roman

Das Wispern der Schatten - Roman

Titel: Das Wispern der Schatten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam J Dalton
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zu verhüllen. » Ein bisschen jung für ein Haus wie dieses, oder? Kein Wunder, dass du durch die Hintertür kommst.«
    » Ich bin niemand, gnädige Frau«, antwortete er und errötete heftig, als er durch die Küche eilte.
    » Ach, das ist aber nett, dass du mich › gnädige Frau‹ nennst!«
    Warum so eilig, Jillan? Sie wirkt doch freundlich. Hmm. Wenn wir Glück haben, hält sie die Helden ein bisschen für uns auf.
    Jillan stürmte aus der Küche weiter in einen schlecht beleuchteten Flur, von dem große Empfangszimmer abzugehen schienen. Als er einen Blick in eines von ihnen warf, sah er teure, gepolsterte Bänke und andere Möbelstücke, auf denen angenehm duftende Frauen in bunten Kleidern entweder geziert saßen oder verführerisch ruhten. Gemurmel, Flüstern und perlendes Frauenlachen lagen in der Luft, und gelegentlich brummte eine Männerstimme eine Frage.
    » He, du! Was treibst du dahinten in meinem Flur?«, rief eine kräftige alte Vettel, die mittlerweile aus einem der Zimmer in der Nähe der Vordertür getreten war. Sie trug dicke Schminke wie ein Straßengaukler, aber ihre Stimme war rau vor Alter und zu häufigem Gebrauch.
    » Ich…«
    Lass dir schnell etwas einfallen, mein Junge. Die Wachen sind sicher nicht weit entfernt. Vielleicht hättest du jetzt gern meinen Rat, was? Ich kann dich aus dieser Klemme holen, wenn du möchtest.
    » Halt den Mund!«
    » Was hast du gesagt?«, fragte die Alte langsam mit leicht erhobener Stimme und gerunzelter Stirn.
    Der Makel lachte.
    » Tut mir leid, nicht Ihr, gnädige Frau! Ich… ich… Verdammt! Na gut, dann mach schon.«
    Der Makel übernahm geschmeidig Jillans Stimme und Gesichtsausdruck. » Ich bin hier, um Euch zu warnen, gnädige Frau. Spiro schickt mich.«
    » Spiro? Ich kenne keinen Spiro. Sollen dich doch die Erlöser holen, Junge, was plapperst du da nur?«
    Oh. Sie kennt Spiro also nicht. Macht nichts. Der Makel zog Jillans Augenbrauen so hoch, wie es nur irgend ging, machte seine Augen groß und unschuldig, ließ Tränen hineintreten und legte ein panisches Zittern in seine Stimme: » Helden, gnädige Frau! Sie sind auf dem Weg hierher!«
    » Was? Aber ich habe Oberhändler Johann diesen Monat doch schon bezahlt!«, protestierte die Alte, während sie einen Blick zu den geöffneten Riegeln der Vordertür warf.
    » Sie kommen von hinten, gnädige Frau! Habt Ihr vielleicht Gäste, die in Verlegenheit geraten würden, wenn man sie hier…«
    Aus der Küche ertönte plötzlich ein Schrei.
    » Es sind Helden hier, um uns zu verhaften!«, brüllte die Alte.
    Jillan zwängte sich an ihr vorbei, als sie den Flur zur Küche entlanglief. Hoffentlich verkeilt sich ihr Wanst in der Tür und hält unsere Verfolger auf. Er gelangte gerade in dem Augenblick zur Vordertür, als Leute in unterschiedlich spärlicher Bekleidung aus den Empfangszimmern zu drängen begannen. Es ertönten entsetzte Schreie und Bitten, als Erster herausgelassen zu werden. Jillan wurde fast niedergetrampelt, als er die Vordertür öffnete und alle auf die Straße hinausströmten.
    So langsam beginnt es mir Spaß zu machen.
    Zusammen mit mehreren anderen lief Jillan vom Haus weg. Wie bei der Hetzjagd vorhin auf dem Marktplatz war er der Erschöpfung nahe.
    Sieh dich jetzt nicht um.
    Er sah sich um.
    Ich habe dir doch gesagt, dass du dich nicht umsehen sollst!
    Ein einzelner Held war auf die Straße hinausgelangt. Er entdeckte, dass Jillan sich umsah, und nahm die Verfolgung auf. Stöhnend versuchte Jillan, schneller zu rennen, wusste aber, dass er nicht lange würde durchhalten können.
    Der ist hartnäckig und entschlossen. Er ist ein ausgebildeter Soldat. Du kannst ihm nicht davonlaufen. Du hast nur eine Wahl.
    » Nein.«
    Sieh mal, wenn du es nicht über dich bringst, dann tue ich es für dich wie dahinten im Freudenhaus. Ich erwarte nicht einmal, dass du mir dafür dankst, undankbar, wie du nun einmal bist.
    » Nein! Ich lasse nicht zu, dass du ihn tötest! Er hat nichts Böses getan.«
    Und ich lasse nicht zu, dass du dich ihnen ergibst. Ich habe zu hart gearbeitet, um zuzulassen, dass du jetzt alles aus einer Laune heraus wegwirfst. Weißt du, deine Eltern haben dich verwöhnt. Es ist an der Zeit aufzuhören, dich wie ein Kind zu benehmen, Jillan, wenn du lange genug leben willst, um einer Frau wie Hella würdig zu sein. Jetzt hör auf zu jammern und tu, was du tun musst. Töten oder getötet werden. Lass mich das übernehmen.
    » Skathis hat gesagt, dass sie mich lebend fangen

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